Kundgebung auf Waldviertler Abfischfest

Jetzt, mitten im Herbst, ist wieder die Zeit der sogenannten Abfischfeste an den Waldviertler Teichen angebrochen. Das Waldviertel wird ja auch des Öfteren als das ‚Genußviertel’ bezeichnet; ein allerdings sehr zweifelhafter Genuß aus Sicht dar Karpfens!

RespekTiere  versuchte wie im letzten Jahr einmal mehr auf die mit diesen Veranstaltungen verbundenen Tierquälereien hinzuweisen. Die TierschutzaktivistInnen wählten das größte dieser ‚Feste’, am Brunneiteich bei Heidenreichstein, zum Ziel ihrer Kundgebungen. Tatsächlich versammelten sich dort schon zu sehr früher Stunde hunderte Besucher, um dem Spektakel beizuwohnen. Insgesamt werden jedes Jahr rund 50 Tonnen Karpfen aus dem Teich gefischt, bei einem durchschnittlichen Gewicht von 2-3 kg sind das gut 20 000 Lebewesen!

Wie kann es anders sein, werden viele der Tiere sofort der zahlenden Kundschaft dargeboten – Karpfen gegrillt, gekocht, paniert, usw. Dutzende Stände bieten Fisch an, es gibt Hüpfburgen für Kinder, Motorrad-Ausstellungen und vieles mehr. Die BesucherInnen erhalten ebenso die Möglichkeit, einen Fisch mit nach Hause zu nehmen, um diesen daheim zuzubereiten. Zu diesem Zweck kann man sich die noch lebenden Fische in einem Behälter ansehen, einen aussuchen, dieser wird aus dem Behältnis rausgefischt, nach Luft schnappend abgewogen, und…. vor den Augen der Kundschaft mit einem Eisenknüppel erschlagen! Dem nicht genug, feuert die Menge den Schlächter auch noch an: ‚Hau eam gscheit auf’n Schädl’; ‚Ned, dass sie der daham nomoi riad’, und ähnliches ist aus der Zuschauerschaft zu entnehmen. Selbst im  Beisein der Kinder wurde von diesem Ton nicht Abstand genommen. Eine wohl sehr zweifelhafte Botschaft wird so den Kleinen vermittelt.

 Inmitten der Festtagsszenen bahnte sich plötzlich ein als ‚Tod’ gekleideter Aktivist seinen Weg durch die Menge. Er trug ein Schild mit der Aufschrift ‚Fisherman’s Friend’, welches auf ihn deutete. Siehe da, selbst dem Sprecher mit seinem Mikrofon verschlug es für kurze Zeit den Atem; es war so, als sei die Veranstaltung in sich erstarrt. Erst nach einiger Zeit ging das hektische Treiben von neuem los. Der Tod spazierte durch das gesamte Festtagsgelände, präsentierte seine Botschaft und verschwand dann plötzlich. Dem Einen oder Anderen hat der Auftritt ganz sicher zu denken gegeben, nicht umsonst wurden die Tierschützer vor dem Ausgang angehalten und zu der Aktion mit ehrlichem Interesse befragt!

 Abfischfest

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