Kaum hatte der heutige Tag begonnen, stand schon die erste große Aufregung bevor – TierschützerInnen aus Sarajevo hatten einen Transport nach Deutschland organisiert, welcher mehr als 20 aus den Fängen der Tötungsstation befreiten Hunden ein neues Leben versprach. Die Route dabei ging über Salzburg; bei unserem letzten Aufenthalt in der bosnischen Hauptstadt sprang uns das Leid einer jungen, etwa zweijährigen, Hündin, Dante genannt, besonders ins Auge, die wir aber aus Gründen des Platzmangels nicht mitnehmen hatten können (fünf andere Hunde saßen ängstlich und dennoch neugierig in unserem Auto, deren neue Besitzer unsere Ankunft in Österreich kaum erwarten konnten!).
Doch zurück zu Dante – die Arme wurde halb verhungert in den Straßen der Stadt aufgelesen und ins Asyl gebracht. Sie musste dort an eine Kette leben, jung und voller Energie, woran sie zu zerbrechen drohte; lethargisch beobachtete sie den Alltag um sich, schien abgekapselt und gedankenverloren. Doch heute war auch für sie der große Tag angebrochen – sie durfte mit nach Salzburg kommen, auf ein Leben in Ruhe und Liebe sollte die Zukunft bereithalten!
Und nicht nur sie – eine Tierfreundin aus dem benachbarten Bayern hatte sich zudem um 2 weitere Hunde bemüht, Emy – etwa 5 Jahre alt, mit ganz ähnlichem Schicksal, und dann noch die kleine, etwa einjährige Lucy.
Die Hunde aus Sarajevo haben, wie fast alle Streunerhunde, eins gemeinsam – sie sind beinah ohne Ausnahme äußerst sozial und nebenbei sehr lernbegierig. Das harte, entbehrungsreiche Leben hat sie umso anschmiegsamer der menschlichen Fürsorge gemacht, was sich in den bosnischen Städten aber nur zu oft sehr zu ihrem Nachteil auswirkt – so ist es für die Hundefänger ein Leichtes, sie zu fangen…
Etwa 40 Euro kosten die nötigen Impfungen und die Papiere für den Transport; 40 Euro, die ein Leben retten, einen Ausweg aus der Hoffnungslosigkeit der Auffangstation bieten.
Natürlich, das Problem muss an der Wurzel gepackt, über kurz oder lang kann nur durch ein beherztes Kastrationsprogramm eine Beendigung dieser Misere erreicht werden; aber bis es soweit ist, bis die finanziellen Mittel hierfür bereit gestellt sind, gibt es keine andere Möglichkeit – wir, alle, die zu solchen Rettungsfahrten in irgend einer Weise beitragen, sind die allereinzige Chance für diese vom Schicksal so getroffenen Hunde.
Hält man Abstand, ist es ein Leichtes zu sagen, auch bei uns gibt es arme Tiere, warum hilft man nicht zuerst denen; hat man allerdings ein einziges Mal in die Augen dieser hilflosen Wesen geblickt, so fällt solches Denken für immer weg – wir leben in einer globalen Weg, jedes leidende Wesen, egal wo, ist uns das nächst Näheste…
Wer mit Rat und Tat dazu beitragen möchte, den abertausenden Straßenhunden in Sarajevo eine Zukunft zu ermöglichen, der möge sich an uns wenden; wir sind für jede Hilfe dankbar!