Fohlenversteigerung in Abtenau

Am 30.08.07 fand in Abtenau eine Fohlenversteigerung statt.
RespekTiere und Animal Spirit nahmen diese Veranstaltung zum Anlass, um einmal mehr auf die Leiden der Pferde aufmerksam zu machen.
Die TierschützerInnen schafften es, ein großes Transparent sowie die benötigten Kostüme unter ihren Jacken, vorbei an den Kassen, in das ‚Fest’gelände zu schmuggeln. Fast augenblicklich tat sich dann vor den Augen der AktivistInnen die ganze Brutalität des Gewerbes auf; unzählige nach ihrer Mutter klagende Fohlen, mehrere mit Verletzungen, besonders ein kleiner Haflinger blutete stark aus einer einer breiten Rissquetschwunde an der Stirn. Schon bei den ersten Verladeszenen wurde dann getreten und gezerrt – die tobenden Fohlen, soeben unbarmherzig aus der Wärme der mütterlichen Umgebung entrissen, wollten einfach nicht auf die wartenden Transporter verladen werden. Wer mag es ihnen verdenken!

 
Ein herzzerreißender Anblick! Eine gaffende Menge erfreute sich scheinbar an den Gewaltanwendungen der Pferdebauern und gab sich belustigt über die Ausbrechversuche der Jungtiere. Eine Tierschützerin konnte ihre angestaute Wut nun nicht länger verbergen und stürmte unglaublich mutig vorbei an den Zusehern inmitten der Pferdetreiber und beschimpfte diese mit ‚Tierquäler’ und anderen passenden Ausdrücken.
In der Zwischenzeit hatten sich 2 AktivistInnen zurückgezogen, um ihre Kundgebungskleidung anzulegen: alsbald zerrte ein über und über blutiger ‚Metzger’ mit Totenkopfmaske eine Aktivistin in blutigem Overall und Pferdemaske an einem Strick hinter sich her, an seinem Hals prangte ein Schild ‚Pferdehändler – Seelenfänger!’.
Augenblicklich teilte sich die Menge vor den TierschützerInnen; auf einer vorher ausgemachte Höhe angelangt, sprangen zwei Aktivistinnen aus den überraschten Reihen, positionierten sich und entrollten ein Transparent, augenblicklich umringt von schimpfenden und tobenden Pferdehändlern. Es kam in der Folge zu Schreiduellen, fast schien die Situation zu eskalieren. Der Metzger und das Pferd setzten ihren Rundgang weiter fort, hinein in die zu diesem Zeitpunkt bereits aufgeheizte Menge. Gott sei Dank kam es zu keinen Übergriffen, nur eine ältere Dame schlug die Pferdemaske vom Kopf der Aktivistin. Die TierschützerInnen positionierten sich danach unmittelbar neben einen Tiertransporter, um das Aufladen einiger Fohlen zu beobachten. Noch immer schien die Menge sich nicht zu beruhigen, eine Schimpfwortorgie prasselte auf  Gruppe ein.
Als die Polizei in Anmarsch war, deren Auto blieb glücklicherweise in einem Pferdetransporterstau für einige Minuten stecken, traten die TierschützerInnen über eine Wiese den Rückzug an.
Auf dem Parkplatz konnte dann noch so Einiges an Aufklärungsmaterial an Autoscheiben befestigt werden!Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch sehr viele aufmunternde Worte aus der Zuseherschaft vernommen werden konnten. ‚Traditionelle’ Barbareien wie diese werden hoffentlich sehr bald nur mehr in den Erzählungen Ewiggestriger einen mystischen Abglanz finden!

Wir verbeugen uns in tiefer Hochachtung vor den AktivistInnen, die auf dieser Veranstaltung so großartig agiert haben. Es gehört eine Menge Mut dazu, fast eine Stunde vor einer schimpfenden Menge ein Transparent hochzuhalten, völlig ausgeliefert der Reaktion, mit einer Pferdemaske am Kopf durch bedrohlich anmutende Reihen gezogen zu werden, oder sich ganz allein zwischen Bauern und Fohlen zu werfen – herzlichen Dank im Namen der Tiere!!!!!
Und wenn eine Aktivistin, welche sich mit Müh und Not ein Studium finanziert, dann noch Geld vom Bankomaten holt, um ein Fohlen freizukaufen und es eine Organisation wie Animal Spirit gibt, die ohne zu zögern für dieses kleine Wesen einen kostenlosen Einstellplatz zur Verfügung stellt, dann gibt es doch noch Hoffnung für eine bessere Welt!

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