Aufregung um Pro Animale

Im Oberösterreichischen St. Radegund, hart an der Deutschen Grenze und in unmittelbarer Nachbarschaft Salzburgs, liegt idyllisch inmitten der Wälder und Wiesen gelegen ein bäuerliches Gehöft, umspielt von sanften Hügeln und kleinen Forsten.

2002 hatte Pro Animale den Hof übernommen und innerhalb von nur wenigen Monaten zu einer wunderbaren Tierherberge ausgebaut. Heute leben dort, am Gabelmacherhof, rund 50 Hunde, ein Dutzend Pferde, Ziegen und Schafe – überzeugen Sie sich: www.pro-animale.at!
Doch die Idylle hat jähe Risse bekommen; heute, wo einem friedlichen Leben für Tiere selbst weit am Land immer engere Grenzen gezogen werden, zeichnen schwerwiegende Probleme mit der Nachbarschaft zunehmend düstere Schatten am Himmel. Zu laut seien die Hunde, gestört fühlen sich manche Anrainer in der persönlichen Freiheit. Die Hunde müssten weg, dorthin, wo noch genügend Platz ist, z. B. nach Ostdeutschland (???), bekommt man von Bewohnern der kleinen Gemeinde zu hören. Gleich der tristen Aussicht aller Bedürftigen, egal ob nun menschlicher oder tierlicher Herkunft, ihre neuen Nachbarn hegen immer den selben Wunsch, werden von selber Frage gequält: Warum nur bei uns, warum nicht woanders?
St. Radegund, eine Gemeinde, die so große Persönlichkeiten wie Franz Jägerstätter hervorgebracht hat, welche für ihren unverrückbaren Glauben an die Menschlichkeit sogar den gewaltsamen Tod durch Hinrichtung in Kauf nahmen, will nun die Tierheimgenehmigung entziehen, den Gestrandeten somit die letzte Heimat entreißen. Anstatt sich an ihren großen Namen aufzurichten, sich deren Vermächtnisses anzunehmen und im Namen der Barmherzigkeit zu handeln, entschied sich die Kommunen-Vertretung diesen anderen Weg zu gehen, den Weg der Entfremdung und der Ausgrenzung.
Wir besuchten vor wenigen Wochen eine entscheidende Gemeinderatssitzung, wo das entgültige Aus für den Gabelmacherhof Gegenstimmenfrei beschlossen wurde. Auf unsere Einwände, warum das Dorf nicht die gegebenen Verhältnisse für sich nutzen – schließlich verfügt nicht jede Gemeinschaft über eine derart fantastische Tierherberge – und als Wahrzeichen, als Mahnmal der Nächstenliebe für sich werben lässt, bekamen wir nur stereotype Antworten. Die Fronten sind verhärtet, die Gesprächsbasis erdenklich schlecht.

Bitte helfen Sie, das Tierparadies St. Radegund zu erhalten. Die Untergebrachten dürfen ihre Heimat nicht verlieren, der Rettungsanker darf nicht gelichtet werden. Bitte schreiben Sie der Gemeinde, was Sie darüber denken, ein paar Zeilen genügen, um darauf hinzuweisen, dass Sie deren Vorgehen nicht verstehen. Es ist beileibe nicht so, dass die gesamte Gemeinde hinter der Entscheidung des Gemeinderates steht, ganz im Gegenteil – St. Radegund läuft in Gefahr, eine zweigeteilte Gemeinschaft zu werden, an der Ausfechtung zu zerbrechen. Mit ihrem Schreiben könnten Sie also nebenbei dazu beitragen, dass St. Radegund, den Widerstand erkennend, an sich selbst gesundet.
Auch die Lokalzeitung, die Brauner Rundschau, hat bereits viel über die Problematik berichtet, jede Woche auf’s Neue künden dutzende, durchwegs positive, Leserbriefe von der dramatischen Situation. Auch hier können Sie Ihre Meinung deponieren, sei sie im Namen einer Organisation oder im Eigenen! Je mehr Briefe einlagen, desto eher könnte ein Umdenken stattfinden. Bitte helfen Sie mit, dass am Pro Animale-Hof endlich wieder Friede einkehrt!

Gemeindeamt 5121 St. Radegund
Tel: 06278/20055; Fax: 06278/20055-20
E-mail: gemeinde@st.radegund.ooe.gv.at !
Braunauer Rundschau:
braunau@rundschau.co.at

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