Tierschutzferien

Das Tierheim der Pfotenhilfe (www.pfotenhilfe.at) in Lochen wartete diese Woche mit einer einzigartigen Idee auf: für 20 tierschutz-interessierte Mädchen und Jungs zwischen 10 und 14 Jahren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich wurde ein Traum wahr und sie verbringen Tierschutz-Ferien direkt am Ort des Geschehens. Eine ganze Woche lang wird nun in der Praxis vorgezeigt, wie erfüllend und bereichernd der Umgang mit Tieren sein kann. Es gibt dazu ein buntes Programm an Vorträgen, Übungen, Beschäftigungsmaterial für die Pfleglinge bauen, und, und, und…
Dazu wird täglich 3 Mal vegetarisches Essen serviert und die Kinder und Jugendlichen erhalten anhand von praxistauglichen Beispielen Einblick in alle relevanten Thematiken. So wird z. B. in Gemeinschaftsarbeit ein Kaninchenhaus gebaut, für die Hühner Misthaufen erstellt, die Wohnräume der Tiere werden ausgemistet, die Hunde- und die Pferdesprache erlernt . Und auch die Abenteuerromantik kommt nicht zu kurz: es gibt gemeinsames Brotbacken am Lagerfeuer, übernachten im Freien, Schlafen im Heu und als ganz großes Highlight einen Tagesausflug mit Pferd und Hund samt anschließendem Picknick!

Die Kinder beim Schweinefüttern mit extra für diese erstellten Leckereien


Der heutige Dienstag stand ganz im Zeichen der so genannten ‚Nutz’tiere. In diesem Sinne durften wir ein Programm gestalten mit Hilfe des so fantastischen Tierschutzlehrers Dr. Friedrich Landa (www.tierschutz.cc) und der extra aus Deutschland angereisten mindestens ebenso fantastischen Tierschutzlehrerin Caro Stadler. Die Vorträge waren natürlich auf das Alter der Zuhörerschaft abgestimmt, und die Kinder zeigten sich allesamt entflammt und wissbegierig! Dr. Landa wies anhand viele Beispiele darauf hin was Tierleibe wirklich bedeutet, seine unnachahmliche Art der Präsentation sollte in den Kindern keine Sekunde Langeweile aufkommen lassen – ganz im Gegenteil, jede/r wollte mit gewieften Fragen und Antworten aktiv zu den Unterrichtsstunden beitragen.

Dr. Landa beim Unterricht


Frau Stadler setzte dann ganz auf Mitarbeit aus den Reihen der Teenager und diese beteiligten sich ohne Vorbehalt und auch ohne jeglicher Scheu an den gestellten Aufgaben. So wurde ein Gitter am Boden ausgelegt und jede/r der Anwesenden konnte barfuss testen wie es einem Huhn wohl in der Legebatterie geht, immer auf Metallstäben stehen müssend! Es war so wunderschön zuzusehen wie die nächste Generation in ihrer Sache aufging, so viele so sinnreiche Fragen wurden gestellt und was noch mehr begeisterte: der unglaubliche Wissensschatz der SchülerInnen! Da konnten selbst die ReferentInnen, BetreuerInnen und PflegerInnen noch einiges lernen!!!!

Caro Stadler zeigte anhand von lebensnahen Beispielen wie schlecht es den so genannten ‚Nutz’tieren wirklich geht


Nach einem genussvollen und vor allem tierleidfreien Mittagessen durften wir dann noch ein Referat anhand der mitgebrachten Tierleid-Bilder halten. Und wieder, selbst nach der vollen Konzentration im dreistündigen ‚Tierschutz-Unterricht‘ arbeitete die gesamte Zuhörerschaft vom ersten Augenblick an mit. Selbst nach der Beendigung am fortgeschrittenen Nachmittag war der Wissensdrang nicht gestillt und zahlreiche Fragen mussten noch geklärt werden.
Kindgerechtes Prospektmaterial wurde von den SchülerInnen ebenfalls sehr gerne angenommen!

große Fotoausstellung, wo hernach alle Bilder einzeln besprochen wurden


Das kurze Fazit: selbst wenn auch nur ein Teil der folgenden Generation so an Tierschutz interessiert ist wie diese Versammlung von ganz, ganz einfühlsamen und netten jungen Menschen im Tierheim der Pfotenhilfe, dann muss uns um die Zukunft nicht bang sein!

Herzlichsten Dank für die Einlandung, es war uns eine Ehre an diesem so großartigen Event mitwirken zu können!!!
Hoffentlich gibt es bald sehr viele Nachahmer dieser so sinnvollen und lehrreichen Idee!


Ein Nachtrag zum Thema Schächten: nachdem uns einige wirkliche Drohbriefe bezüglich des Schächtvideos erreicht hatten, erhielten wir heute eine doch sehr überraschende Nachrichten von youtube: das Video wurde aus dem Programm genommen! In einem der Briefe war angekündigt worden, wenn wir den Film nicht aus dem Netz nehmen würden, dann würde alles unternommen, um die Sequenzen vom Betreiber sperren zu lassen – anscheinend hatte der Verfasser damit wirklich Erfolg. Es ist eine traurige und befremdende Tatsache, dass hier auf das offensichtlich hasserfüllte Anliegen einiger Weniger eingegangen worden ist, obwohl eine überwältigende Mehrheit – 75 000 Menschen hatten den Film bis dato angeklickt – das Gezeigte als Information über eine legale Tierquälerei für wichtig empfunden (was wir aus der Fülle von Postings schließen) hatte…
Nach oben scrollen