Tierversuche Teil 4

Teil 4: Meine persönlichen Erfahrungen als Contergan-Opfer und menschliches „Versuchstier (von Heike Ingeborg
Heute möchte ich gerne (mit der Unterstützung von Frau Corina Gericke/Astrid Reinke, Ärzte- gegen- Tierversuche) auf die komplizierten Bewilligungsvorgänge eingehen:
Sie haben sich vielleicht auch schon folgende Frage gestellt: "Warum lassen sich gesetzliche Änderungen so schwer durchsetzen?"
(Quelle: "Was Sie schon immer über Tierversuche wissen wollten." Daten und Fakten von Corina Gericke/Astrid Reinke (Ärzte- gegen- Tierversuche). Sehr vortrefflich/ fundiert von den beiden Autorinnen und Tierärztinnen verfasst).

Gesetze fallen nicht vom Himmel, sondern sind das Ergebnis knallharter Lobbyarbeit! Hinter dem Tierversuch stehen mächtige Interessen. Verbesserungen im Tierschutz werden von derTierversuchs-lobby mit Einschnitten ihrer Forschungsfreiheit gleichgesetzt. Entsprechend vehement ist ihr Widerstand. Der Druck dieser am Tierversuch interessierten Wirtschaftskreise und der universitären Forschungsmacht auf den Gesetzgeber hat strengere Vorschriften für Tierversuche oder gar ein gesetzliches Verbot bislang verhindern können. Gewisse Verbesserungen konnten nur gegen den erbitterten Widerstand der Tierversuchslobby erreicht werden.

Als in den 80er Jahren das Tierschutzgesetz novelliert wurde und ein Verbot des Hunde- und Katzen-Handels aus dubiosen Quellen sowie die Einrichtung von Ethikkommissionen bevorstand, prognostizierten die Interessensgruppen der Forschung das Ende jeglichen medizinischen Fortschrittes. Während der zwölf Jahre intensiver Kampagnenarbeit , die der Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz vorausgingen, drohte die Forschung immer wieder mit Abzug ins Ausland und mit gravierenden Einbußen bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, sollte der Tierschutz tatsächlich Verfassungsrang erhalten.


Der medizinische Super-GAU, wie ihn die Experimentatoren gern an die Wand malen, ist trotz Umsetzung der genannten Verbesserungen ausgeblieben
" Schließt das Genehmigungsverfahren tierquälerische und überflüssige Tierversuche nicht aus?"
Das Tierschutzgesetz unterscheidet bei Tierversuchen zwischen Anzeige- und Genehmigungspflicht. Zu den anzeigepflichtigen Tierversuchen zählen vor allem gesetzlich vorgeschriebene Tests, z.B. toxikologische Untersuchungen, also Tests, bei denen Tiere in großer Zahl vergiftet werden, sowie die Prüfung von Impfstoffen. Mit anderen Worten, für diese besonders qualvollen Versuche muss der Experimentator lediglich ein Formular ausfüllen.

Andere Tierversuche, vor allem im Bereich der Grundlagen- und Arzneimittelforschung, bedürfen der Genehmigung durch die Genehmigungsbehörden, meist das zuständige Regierungspräsidium. Ihm steht eine sogenannte Tierversuchs-Kommission (auch § 15- oder Ethikkommission genannt) beratend zur Seite. Sie besteht zu zwei Dritteln aus Wissenschaftlern (!) und nur zu einem Drittel aus Tierschutz-Vertretern. Viele Wissenschaftler befürworten Tierversuche und sind selbst Tierexperimentatoren. Aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit werden nur selten Tierversuchs-Anträge abgelehnt. Weiterhin hat die Kommission nur beratenden Charakter. Die Entscheidung liegt bei der Genehmigungsbehörde.

In seinem Antrag muss der Experimentator wissenschaftlich begründet darlegen, dass die Versuche unerlässlich und ethisch vertretbar sind, dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und keine Ersatzmethoden vorliegen. Irgendeinen in ferner Zukunft liegenden, möglichen Nutzen für den Menschen anzugeben, fällt nicht schwer, denn diese Behauptung ist nicht nachprüfbar.
Auch die Frage nach dem Vorhandensein von Tier-versuchsfreien Methoden lässt sich für den Experimentator leicht verneinen, denn nachzuweisen, dass es für genau die gewünschte Fragestellung andere Verfahren gibt, überfordert so manche Kommission und Genehmigungsbehörde. Zu kritisieren ist weiterhin, dass die Kommissionsmitglieder der strikten Schweigepflicht unterliegen, d.h., durch das Genehmigungsverfahren wird noch nicht einmal die Transparenz der zu großen Teilen durch unsere Steuergelder subventionierten tierexperimentellen Forschung erhöht. Fehlentscheidungen gelangen so nicht an die Öffentlichkeit.
Mitunter gelingt es den Kommissionen bei einzelnen Genehmigungsanträgen die Anzahl der Tiere zu reduzieren oder die Belastung für die Tiere herabzusetzen. Letztendlich ist die derzeitige
Genehmigungspraxis aber nicht geeignet, eine wirkliche Hürde gegen Tierversuche darzustellen.
(Quelle: "Was Sie schon immer über Tierversuche wissen wollten – Daten und Fakten." Von Frau Corina Gericke/Astrid Reinke).
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Pers. Anmerkung: Dieses Buch kann ich Ihnen, absolut empfehlen, liebe Leser. Sie können dieses Werk beim Echo Verlag, Lotzestr. 24a, 37083 Göttingen, Tel.: 0551/79 68 24, für 9,80 EUR – Versandkosten 0,90 EUR beziehen.
Diese, meine Empfehlung dürfen Sie auch sehr gerne an weitere Interessierte weiterleiten, die leider immer noch dem Irrglauben verfallen sind: "Ohne Tierversuche wäre die Forschung und Medizin nicht so überragend, wie sie heute ist." Des Weiteren empfehle ich Ihnen, folgende Bücher unbedingt zu lesen:«Victims of Science» von Dr. Richard Ryder und ein Buch zum Thema Ethik von Peter Singer.

Ich hoffe, ich kann mit meinen persönlichen Erfahrungen einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass dieser katastrophalen Entwicklung schnellstmöglich mit aller Entschiedenheit entgegengewirkt wird.
Die Zeit ist längst überfällig, dass sich im Bewusstsein der Menschen manifestiert: Tierversuche bieten keine Sicherheit vor Schaden. Es geht ausschließlich um scheinbare Zuständigkeitsbereiche, Verblendung und Verschleierung mit einem Ziel: PROFIT! Darunter leiden Menschen und Tiere auf ungeheuerliche Weise gleichermaßen! Ich war und bin nicht dazu bereit, Tierversuche direkt/ indirekt mitzufinanzieren und mitzuverantworten, da ich selbst als menschliches "Versuchstier" missbraucht worden bin – darunter leide ich noch heute immens.
Als ehemaliges menschliches "Versuchstier" gebe ich den Tieren meine Stimme!
Darum möchte ich Sie ebenfalls an dieser Stelle sehr herzlich bitten. Denn sowohl die Contergan-"Story " als auch Tierversuche bzw. REACH sind wissenschaftlicher, politischer und juristischer Betrug! Mit zusätzlichen Tierversuchen wäre „Contergan von der Chemie Grünethal auf jeden Fall auf den Markt geworfen worden und die menschliche Tragödie – die absolut einem Verbrechen gleichzusetzen ist – wäre trotzdem passiert! Wir, die Contergan-Opfer wurden ganz bewusst von der Pharmaindustrie, Politik und Justiz verkauft – bis zum heutigen Tag. Das unermessliche Leid aller Contergan – Opfer steht als mahnendes und warnendes Beispiel dafür: Tierversuche sind absolut kein Garant für "das Wohl des Menschen" – ganz im Gegenteil!


Wichtige Information – ebenfalls zu Ihrer Kenntnisnahme:
Neue Suchmaschine zur Vermeidung von Tierversuchen: Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden sowie der Zentralstelle für die Erfassung und Bewertung von Ersatzmethoden zum Tierversuch (ZEBET) haben eine Suchmaschine zur Vermeidung von Tierversuchen entwickelt. Unter
www.go3r.org können Wissenschaftler nun die Vorzüge der semantischen Suche für den Bereich der Alternativmethoden im Sinne des 3R-Prinzips nutzen. Obwohl die Einhaltung des 3R-Prinzips (Replacement, Reduction, Refinement – Ersatz, Verminderung und Verbesserung.) EU-weit gesetzlich vorgeschrieben ist, scheitert dieses gesetzliche Gebot in der Praxis oft daran, dass den Wissenschaftlern und Behördenvertretern nicht bekannt ist, welche 3R-Alternativen zu dem von ihnen geplanten Versuch existieren. Diese Informationslücke soll nun mit der Suchmaschine geschlossen werden.

Quelle: Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Roermonder Str. 4a, 52072 Aachen
Internet: www.tierrechte.de
Kontakt: Pressestelle – Stephanie Elsner
Tel.: 05207 – 929263, E-Mail:
elsner@tierrechte.de

Weitere wichtige und fundierte Informationen bzgl. Tierversuche & REACH erhalten Sie auf der HP
www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Sich fundiert zu informieren, ist der erste und wichtigste wie konstruktivste Schritt, damit dieses kranke und desolate System überhaupt zerstört werden kann. Informationen zu bündeln bzw. Wissen zu erhalten und diese an unbedarfte/ noch unwissende Menschen weiterzugeben ist daher enorm wichtig.

Herzlichst und mit großem Dank für Ihr/Euer geschätztes Interesse verbleibe ich bis in vierzehn Tagen mit Teil 5: James Geschichte im Versuchslabor Huntingdon Life Sciences ( HLS )
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"Mit dem Verstand fühlen und mit dem Herzen denken bzw. entscheiden, dann erhält jedes LEBEN eine echte und faire Chance in Würde und Achtung gedeihen, aber vor allem in Sicherheit bzw. ohne unsinnige Qual leben zu können". (Heike-Ingeborg K.- Contergan-Opfer & Tierversuchsgegnerin)

Anmerkung: bei der letzten diesbezüglichen Aussendung ist uns leider ein Fehler passiert, die Links wurden vergessen zuzufügen! Dies holen wir nun nach, da sie von umschätzbarem Wert sind für jene, welche wirklich in die Materie eintauchen möchten!
…Anstatt sich der Verantwortung zu stellen, wurde der Prozess unter Mithilfe namhafter Politiker und Justizangestellter sowie Konzerninhabern ganz bewusst und mutwillig verschleppt (siehe dazu bitte auch die HP Bund Contergangeschädigter und Grünentalopfer e.V. :

Die Hintergründe Contergan: www.gruenenthal-opfer.de/Contergan

Kurzdarstellung des Contergan-Skandals: www.gruenenthal-opfer.de/Kurzdarstellung

Historie von 1955 – 1979: www.gruenenthal-opfer.de/Conterganhistorie

Vorgeschichte: www.gruenenthal-opfer.de/Vorgeschichte

Conterganprozess: www.gruenenthal-opfer.de/Conterganstrafprozess

Vergleich: www.gruenenthal-opfer.de/Vergleich

Stiftungsverhandlungen: www.gruenenthal-opfer.de/Stiftungsverhandlungen

Die Rolle des Bundesverbandes: www.gruenenthal-opfer.de/Bundesverband_Rolle

Grünenthals Garantieerklärung: www.gruenenthal-opfer.de/Garantieerklaerung

Grünenthals Klage auf Auszahlung der Vergleichsmillionen: www.gruenenthal-opfer.de/Gruenenthalklage

Schlusserklärung: www.gruenenthal-opfer.de/Schlussbemerkung

Bundesverband Skandale: www.gruenenthal-opfer.de/Bundesverbands_Skandale

Verfahren Dalli u.a. ./. BCG und Andreas Meyer: www.gruenenthal-opfer.de/einstweiliges_Verfuegungsverfahren_Wirtz_Familie

Entschädigung im Ausland: www.gruenenthal-opfer.de/Entschaedigung_Ausland

Forderungskatalog: www.gruenenthal-opfer.de/Forderungskataloge

 

 

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