Rewe reagiert auf Tierschutzforderungen!

Nun ist der Rewe-Konzern gefordert!

Nachdem schon im letzten Jahr ein Landwirt ausgestattet mit der Billa-Bauernhofgarantie schrecklicher Zustände in seinen Stallungen überführt worden war, gibt es nun erneut einen ähnlich gelagerten Fall. Wie bereits letzte Woche berichtet entdeckten TierschützerInnen ein Tierkonzentrationslager in Niederösterreich, wo ein schon seit längerer Zeit verstorbenes Schwein inmitten seiner ArtgenossInnen lag und von diesen langsam aufgegessen wurde.
Der Landwirt ist seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen, er hätte das tote Tier längst bemerken müssen; statt dessen verfaulte der Körper unbeachtet in einer Ecke der Schweinebucht.
Dem nicht genug, mussten die TierschützerInnen mit Entsetzen feststellen, dass eine große Anzahl weiterer Schweine unter schweren Verletzungen zu leiden hatte; abgebissene Ohren, bis zum Ansatz abgenagte Schwänze und andere blutige Wunden sind auf den Beweisfotos schmerzhaft gut zu erkennen. Kannibalismus ist ein großes Problem in der Schweinezucht und wer kann den Tieren dieses stressbedingten Verhalten verdenken: sie, deren Intelligenz der des Hundes zumindest ebenbürtig ist, sind zu einem Leben in absoluter Trostlosigkeit verdammt; ihre hochempfindlichen Nasen, die selbst weit unter der Erde vergrabene Früchte wie z. B. Trüffel wie von Zauberhand riechen, sind ihr ganzes Leben lang den beinahe unerträglichen Gestank der Gülleseen unter ihnen ausgesetzt; wussten Sie, dass Schweine hochsaubere Tiere sind, unter artgerechten Bedingungen eigene Kotplätze haben, fernab von ihren Liegeflächen, in der Schweinezucht aber in ihren eigenen Ausscheidungen auf modernen Spaltenböden vegetieren? Dass Schweine ein biblisches Alter erreichen könnten, in der Intensivhaltung aber schon nach sechs Monaten getötet werden, also im Kleinkindalter?
Wie zum Hohn hat dann besagter Landwirt auch für Beschäftigungsmaterial in den Schweinebuchten gesorgt – eine einfache Holzkonstruktion, befestigt an der Wand – EIN Spielzeug für zwei Dutzend Tiere..

Dem Verein gegen Tierfabriken und RespekTiere wurde umfangreiches Beweismaterial zugespielt und beide Vereine haben keine Sekunde gezögert und den Landwirten angezeigt. Auch die Behörden sind gefordert – sie müssen endlich das Gesetz umsetzen, ansonst läuft der Rechtsstaat Gefahr, endgültig der Lächerlichkeit preisgegeben zu sein…

Würde man diese Verbrechen am Mitgeschöpf mit auch nur annähernd gleicher Beharrlichkeit verfolgen wie die TierschützerInnen, dann wäre die allgemein gültige Grußformel unter TierfabriksbesitezrInnen wohl bald jene: ‚Gott zum Gruß, noch immer auf freien Fuß?…‘ …


 


Neben dem ethischen kommt hier auch die hygienische Komponente zum Tragen. Es ist eine perfide Täuschung der KundInnen, wenn Bauern ihre Tiere unter derartigen Bedingungen halten und deren gequältes Fleisch dann auch noch unter einem ‚Gütesiegel‘ namens ‚Bauerhof-Garantie‘ verkaufen dürfen.
Rewe kann sich hier seiner Verantwortung nicht entziehen, würde nur ein winziger Prozentsatz seines Werbebudgets in die Kontrolle seiner Tierhalter fließen, wäre viel geholfen. Statt dessen gaukelt man den mündigen KonsumentInnen eine unreale Scheinwelt vor, eine rosarote Bauerhofidylle, wo so genannte ‚Nutztiere‘ ein schönes Leben unter gesunden Bedingungen genießen dürfen.
Wie sagt die Reklame des Lebensmittelhändlers doch so schön? ‚Und was sagt Ihr Hausverstand?’…
Also, der unsere rät von einem Einkauf in den Filialen dieser spitzfindigen Geschäftemacher ab, und zwar so lange, bis der Konzern glaubwürdige Konsequenzen aus der jüngsten Affaire zieht!

Bitte werden Sie nicht müde Rewe auf seine Verantwortung hinzuweisen – schauen Sie sich die Bilder nochmals an, Sie werden gar nicht anders können als zur Tastatur zu greifen und den Geschäftsführern ihre Ansicht eines gesunden Hausverstandes darzubieten…
Beschweren Sie sich, es ist eine unverzeihliche KundInnentäuschung, Produkte aus solcher Haltung unter dem selbsternannten ‚Gütesiegel Bauernhof-Garantie‘ zu verkaufen!
Fordern Sie Rewe auf, dieses Fleisch unverzüglich aus den Regalen zu verdammen, teilen Sie der Konzernleitung mit, dass Sie sich anderenfalls gezwungen sehen, Rewe Ihr Vertrauen zu entziehen!

Sie entscheiden – bitte nutzen Sie Ihre Macht als KonsumentIn! Geben Sie den gequälten Schweinen eine Stimme!

Wir haben natürlich bereits bei Rewe nachgefragt; zuständig ist hierfür Dr. Ulrike Vorberg. Prompt kam auch eine Antwort, die doch etwas Hoffnung gibt:

Sehr geehrter Herr Putzgruber!

Vielen Dank für Ihren Hinweis. Die Überprüfung unserer Datenbank hat ergeben, dass wir derzeit kein Fleisch von diesem Landwirt beziehen. Bis zum Abschluß aller Prüfungen haben wir auch unseren Schlachthof gebeten keine Tiere von diesem Landwirt an die REWE-International zu liefern.

Sollten die Erhebungen ergeben, daß von diesem Betrieb gegen die gesetzlichen Vorgaben verstoßen wurde, wird dieser Betrieb sofort von uns gesperrt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ulrike Vorberg
Tierärztin
REWE International AG
Leitung
Abt. Qualitätsmanagement

Wollen auch Sie Frau Dr. Vorberg anschreiben, um unsere Absichten zu unterstreichen?

Frau Dr. Ulrike Vorberg, Qualitätssicherung Rewe: u.vorberg@rewe-groupat
allgemein unter office@rewe-group.at, oder rufen Sie an: 02236-600-0, Rewe-Group Austria!

Bekunden Sie Ihre Meinung auch vor dem Bürgerservice der Bundesregierung, buergerservice@bmg.gv.at!

Was passiert nun mit der Tierfabrik ‚Entenfellner‘? Diese berechtigte Frage stellen sich im Moment wohl alle TierfreundInnen Österreichs – und nicht nur die, mittlerweile sorgt die Skandalgeschichte um jenen ‚Bauernhof‘ unweit der niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten auch im benachbarten Deutschland und in der Schweiz für einen lauten Aufschrei. Die Schweinezucht Entenfellner ist seit vielen, vielen Jahren eine amtsbekannte; schon vor einem Jahrzehnt berichteten TierschützerInnen von schrecklicher Tierqual hinter den Wänden der Tierfabrik.

März, 2008; die Bilder einer damaligen Recherche sind uns allen in Erinnerung (anzusehen auch unter www.youtube.com/respektiere, ‚Schweine-Skandal‘), gipfelte der Fall in der Besetzung der Schweinehallen durch RespekTiere, Animal Spirit und der Tier-Wege. Entenfellner war bis zu diesem Zeitpunkt Lieferant für Billa, Fleisch von seinen Tieren war ebenfalls mit der nicht sehr aussagekräftigen und nicht zuletzt wegen dieses Falles zunehmend in Unglaubwürdigkeit geratenen ‚Bauernhof-Garantie‘ ausgezeichnet. Nachdem wir die Proteste nun auch vor den Filialen der Kette fortsetzen, gab die Rewe (Billa ist Teil des Handelsimperiums, zu welchen in Österreich auch Merkur, Adeg und Penny gehören) nach und kündigte die Verträge.
Die Behörden bestätigten die Anschuldigungen der TierschützerInnen allerdings nur zögerlich und teilweise; jedenfalls sollte der Stall weit überbelegt sein, es war die Rede von mehreren hundert Tieren, die zu viel in den engen Buchten vegetierten; der Fleischpreis sei im Keller, deshalb war mit dem Verkauf der Tiere zugewartet worden, und im Moment gäbe es sowieso Schweinefleisch-Absatzschwierigkeiten, waren die wenig glaubhaften und vor allem den Tatbestand nicht entschuldigenden Gegenargumente, denn selbst wenn dem so gewesen wäre, wäre eine derartige Tierquälerei damit ganz bestimmt nicht zu rechtfertigen; ein schrecklicher Gesetzesbruch, noch dazu auf Kosten von völlig Wehrlosen…
Entenfellner dürfte inzwischen aber neue Abnehmer gefunden haben – welche jene Geschäftsverbindung nach Ansicht dieser Bilder vielleicht nochmals überdenken sollten…

armes Schwein…diese gebräuchliche Formulierung bekommt hier seine wahre Bedeutung…


entsorgt wie Müll…




artgerechte Tierhaltung?


November 2009; so traurig es ist, Herr Mag. Entenfellner hat nichts aus dem vergangenen Skandal gelernt. Herr Mag. ist ein Pionier in der Schweinezucht, hält landesweit Vorträge darüber. Er ist angesehen, ein Tierarzt mit gut gehender Praxis, dessen Lieferwagen voll gestopft mit Medikamenten tagtäglich auf dem Weg zu AbnehmerInen in der umliegenden Bauernschaft sind. Mag. Entenfellner ist ein angesehener Mann. Ein Mann, welcher mit beiden Beinen im Leben steht. Der in einem feinen Haus wohnt, einem fürstlichen Ansitz. Aber auch ein Mann, der trotz seiner Bildung, trotz seines Fachwissens, Mitgeschöpfe so behandelt, wie Sie es auf den folgenden Bildern sehen. Was meinen Sie, kann jemand wie Herr Entenfellner ein guter Mensch sein, ein wertvolles Mitglied einer humanen Gemeinschaft? Vielleicht doch, denn er verkörpert ohne Zweifel Kapitalismus pur, ohne Rücksicht auf das Leben, ist somit eine Gallionsfigur unserer gefühlskalten Wegwerf-Gesellschaft. Er bezahlt brav seine Steuern, bringt der Gemeinde damit Geld – im Gegenzug darf er sich dann auch einiges leisten, zum Beispiel riechen die Felder um den Hof sehr nach Schweinegülle, dicke Feuerwehrschläuche führen von den Hallen weg in die Wiesen. Natürlich, nur ein Schelm vermutet dahinter System, ganz bestimmt laufen diese Dinge ihren gesetzlich richtigen Weg.
 
Herr Entenfellner wohnt direkt neben seiner Farm, bezeugt das Grauen jeden Tag aufs Neue. Bei geöffneten Fenster vernimmt er ganz bestimmt die Schreie der Eingekerkerten; und unternimmt nichts dagegen; zählt sein Geld, ist bestimmt sehr zufrieden mit sich. Dass er nebenan eine Hölle geschaffen hat, zum Luzifer der Schweinewelt geworden ist, traktiert ihn im Moment vielleicht noch wenig.
Aber eines Tages wird auch er seine letzte Reise antreten, und sollte er vor der Himmelstür stehen, dann wäre es ein schöner Gedanke, würde Petrus öffnen … und im Hintergrund zigtausende Schweinegesichter sich ereifern, eine Blick zu erhaschen auf ihren Inbegriff des Bösen, und von Gott geladen, ein Urteil mitzusprechen..

Beide Betriebe befinden sich unweit voneinander entfernt nahe St. Pölten. Bitte richten Sie Ihren Protest deshalb auch an die Bezirkshauptmannschaft und den Amtstierarzt!
post.bhpl@noel.gv.at
buergerservice@st-poelten.gv.at

Amtstierarzt Dr. August Loibl,
august.loibl@noel.gv.at
Veterinärbehörde, vet@st-poelten.gv.at

 

 

 

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