Protestaktion gegen Fiaker

Letzten Samstag fand der Internationale Aktionstag für ein Ende der Fiakerindustrie in mehreren Städten weltweit statt. Metropolen wie London, Paris, Toronto oder Peking haben die Kutschen bereits aus dem Stadtbild verbannt, unsere Alpenrepublik hinkt da leider hinten her. Tierschutzrelevante Problematiken nehmen jedoch ein immer größeres Ausmass an, und so sind wir guten Mutes, dass auch in Salzburg, Wien, Innsbruck und wo auch immer sonst noch Fiakerpferde in den Dienst gezwungen werden zunehmend ein Umdenken einsetzt.
Fiakerpferde am vor Hitze fast dampfenden Altstadtasphalt


KundInnen entscheiden – sagen Sie ‚Nein‘ zur Kutschenfahrt! Tradition ist keine Rechtfertigung für Tierquälerei!


Leider waren wir letzte Woche verhindert, deshalb holte RespekTiere seinen Protest gestern nach. So versammelten sich am heißen Samstag Mittag RespekTiere-AktivistInnen in der Altstadt und klärten die PassantInnen über mehrere Stunden hinweg bei brütender Hitze über die Leiden der Kutschenpferde auf. Die Zustimmung war bald ein große, hunderte Flugblätter konnten verteilt werden; anhand der fast tropischen Temperaturen konnte sich jedermann/frau dann ein direktes Bild davon machen, was die Vierbeiner unter solchen Bedingungen wirklich ertragen müssen.

ob der Hitze sich lieber ziehen lassen… ‚Kutschenstau‘ am Kapitelplatz


Idylle wohl nur für ‚Mensch‘; für ‚Pferd‘ finden sich wahrscheinlich unverändert die selben Arbeits- und Haltungsbedingungen vor wie sie einst beim Bau der prächtigen Festung vor 1000 Jahren herrschten..


Lesen Sie hier unser diesbezügliches Flugblatt; wenn sie gerne mithelfen möchten, senden wir Ihnen nur zu gerne Vorlagen zum Selberverteilen zu – ein kurzes E-Mail genügt!

Moderne Sklaverei? Fiaker in Salzburg!

Es ist ein brennend heißer Tag in Salzburg. Die Sonne steht hoch am Himmel und treibt die Quecksilbersäule jenseits der 30 Grad Marke. Die Stadt ist in guter Stimmung, versprüht Charme und Atmosphäre. Die Menschen erfreuen sich am herrlichen Wetter, tummeln durch die Gassen, jede/r auf der Suche nach Abwechslung, nach Schatten und vor allem nach Flüssigkeit. Alle erfreuen sich an den hochsommerlichen Temperaturen. Wirklich alle?

Am Residenzplatz stehen wie üblich die Fiakergespanne in Reih und Glied. 14 Kutschen sind in der Mozartstadt behördlich gemeldet, seit etwa 80 Jahren wird dieses ‚Brauchtum‘ betrieben. Heute wird es für viele Pferde wieder ein langer Arbeitstag werden, offiziell bis 21 Uhr. Mit Hin- und Rückweg zu den Pferdeställen umfasst der Arbeitstag für manche der Tiere somit mehr als 12 Stunden. 12 Stunden in brütender Hitze, eine massive schwere Kutsche hinter sich herziehend, beladen mit Menschen, an welchen das so offensichtliche Tierleid irgend wie abgeprallt ist…

unbemerktes Tierleid in der ‚Spassgesellschaft’…


Wie sonst könnte man verstehen, dass Menschen für das zweifelhafte Vergnügen einer Kutschenrundfahrt viel Geld bezahlen, vor sich den Anblick zweier Pferde, die nur durch den Einsatz von Scheuklappen und sehr oft auch Ohrstöpsel den Lärm und den Verkehr der Stadt überhaupt zu ertragen im Stande sind. Ohne Zweifel wissen diese Menschen doch auch instinktiv, dass das lange Stehen an den Fiakersammelplätzen bei Pferden – Fluchttiere, wie sie nun mal sind, im Natürlichen ständig in Bewegung – eine große Herausforderung für deren Sehnen und Gelenke darstellt; geschweige denn das Ziehen der Last auf asphalternen Boden. So leiden sehr viele dieser Arbeitstiere an Huferkrankungen und Gelenksbeschwerden, die mit zunehmenden Alter massiv ausfallen werden.
Und selbst in der ‚Freizeit‘ – falls man bei Kutschenpferden, die an 365 Tagen im Jahr das Stadtbild ‚zieren‘, deren offizielle ‚Arbeitszeit‘ (natürlich ohne Einberechnung der An- und Abreise) im Winter von 10 bis 16 Uhr, im Sommer von 10 bis 21 Uhr dauert, überhaupt noch von ‚Freizeit‘ sprechen kann, fristen die Pferde meist ein einsamens und völlig artfremdes Leben.

Perdekutsche im Altstadtverkehr – Pferde gehören auf die Wiese, nicht in den Asphaltdschungel!


Bitte verzichten Sie auf Kutschenfahrten – denn eines ist ganz gewiss: für Fiakerpferde bedeutet dieses ‚Brauchtum‘ aus Sicht der TierschützerInnen eine lebenslange Quälerei! Auf ‚Salzburg Info‘ lesen wir im Internet: ‚Heute dienen sie (die Fiakerpferde, Anm.) ausschließlich dem Tourismuns und dem Spass.‘ Ja, wie recht die BetreiberInnen dieser Seite doch haben, denn ‚dienen‘ tun Sklaven; das mit dem Spass ist dann wohl auch eine ganz andere Sache…

Pferde am Residenzplatz; wenigstens für Schatten und Wasser während der Stehzeiten wird nun gesorgt…


die Zukunft hat bereits begonnen – ‚menschliche‘ Kutschen mit Fahrrädern beginnen zu konkurrieren: wir halten die Daumen!!!!


 

 

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