ausbebuht und ausgepfiffen – aber dennoch überglücklich:)

Wir starten die Woche mit einer kurzen, aber umso besseren Nachricht: wir haben es tatsächlich geschafft, gestern wurde kein Schwein in das Festzelt in Holzhausen getragen!
Was sich dort allerdings am späten Abend abspielte, war dennoch mehr als interessant; als es nämlich gegen 22.30 zur Verlosung kam, verkündete der Sprecher über das Mikrophon im ungefähren Wortlaut: ‚Wir werden heute kein Schwein ins Zelt bringen. Eine Tierschutzorganisation ist massiv dagegen aufgetreten und wir müssen das RESPEKTIEREN!‘
Angespannt saßen wir im Zelt, inmitten der Masse der Feiernden, uns von vornherein sehr beobachtet fühlend, als ein gellendes Pfeifkonzert begleitet von einer Welle von Buhrufen durch das Zelte hallte. Uns war’s egal, im Gegenteil, wir freuten uns riesig. Denn, wer mag’s bestreiten, selbst solch eine Emotion ist besser als gar keine Emotion 🙂
Festgehalten sollte dann auch unbedingt folgendes Faktum werden: trotz oder gerade wegen der Reaktion des Publikums war das Geschehene dann das wohl hauptdiskutierteste Thema des Abends;  selbst vor dem Zelt unterhielten sich die Menschen, teils aufgeregt, teils völlig ruhig, und – große Überraschung – dabei war der fast einheitliche Tenor: stimmt schon, hat schon seine Richtigkeit, dieses Verbot!!!!!
Wir möchten uns hiermit beim Veranstalter für das Einsehen bedanken und wünschen alles Gute für die Zukunft!
Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings: der Sprecher betonte nämlich auch nebenbei, das Schwein dürfe zwar nicht ins Zelt, aber es sei außerhalb und würde dort auf die Gewinner warten (was wir dann so nicht glauben; denn welchen Sinn hätte es, das arme Tier zum Fest  zu schleppen, wo es doch sowieso sehr wahrscheinlich nicht gleich mitgenommen werden könnte. Wir umkreisten natürlich das gesamte Gelände dann auch mehrmals, suchten in allen Ecken und Spalten, nirgends eine Spur von einem Schwein, einem Käfig. Weiters sagte der Sprecher wörtlich, es hätte nun sein Schlachtgewicht erreicht, wäre also bereit für seinen ‚Endzweck‘.  Wirklich gelernt hat man aus der Sache dann eigentlich doch sehr wenig…
Auch Anfeindungen uns gegenüber hätten nicht sein müssen; aus irgend einem Grund, so wie wenn der Schriftzug ‚Tierschützer‘ auf unserer Stirn prangen würde, wurden wir mehrfach unsanft auf unsere Interventionen vor dem Fest angesprochen, teils heftig beleidigt, sodass wir uns wirklich unwohl, manchmal gar bedroht fühlten. Muss nicht sein, denken wir.
Baybayer 

die Bayern sind ein fröhliches Volk, ein Volk, welches weiß wie man feiert – gut so, so lange dabei kein Tier zuleiden kommt!

Aber dennoch, der Erfolg gibt uns recht – und die Absage war ein Augenblick, der nach Feiern zumute macht. Allein die Tatsache, dass so viele Menschen eine derart hohe Anteilnahme zeigten, dass Sie, liebe TierfreudInnen, so viele Schreiben sandten und die Sache vollends unterstützten, dass zumindest  das ins Zelt bringen eines lebenden Tieres nun endgültig der Vergangenheit angehört, dass so viele BesucherInnen vor dem und im Zelt so viele positive Worte zur Entwicklung fanden, all das stimmt uns sehr zuversichtlich.

 
Was es abschließend noch zu sagen gibt: die Bayern sind zuallermeist ein wunderbares Volk, ein herzensgutes; ja, sie mögen an Traditionen festhalten, welche anderswo vielleicht hie und da als veraltet gelten, als unzeitgemäß, was aber gerade deshalb meist wunderschön ist, nicht immer aber – wie hier gezeigt – im Interesse des Tierschutzes liegt; würde man diese eine Seite ablegen, dann wäret Ihr eine wahrhaft großartige Nation, Menschen, die harte Arbeit lieben und nebenbei nicht vergessen haben wie man wirklich feiert; fast wie ÖsterreicherInnen eben 🙂

Achtung, Achtung, Achtung: am kommenden Samstag, 25. 06., veranstaltet RespekTiere eine erste Kundgebung zum Thema ‚Fleischessen – nein danke!‘ in Vorarlberg! ‚Tatort‘ ist das Palais Liechtenstein in Feldkirch, Zeitpunkt 9 – 13 Uhr!!!

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