Bericht einen Tierrechtsaktivisten: Wie sie sich sicherlich noch erinnern werden, haben wir kürzlich auf das jährlich stattfindende Krebsmassaker, ausgerichtet von verschiedenen IKEA-Filialen, aufmerksam gemacht. IKEA selbst verkauft dies ihren Kunden unter dem blumigen Namen „Kräftskiva“, wohinter sich jedoch nichts weiter verbirgt als das zu Tode kochen von lebenden Tieren in siedend heißem Wasser, bis diese feinfühligen und intelligenten Tiere nach 3-5 Minuten unvorstellbarer Qual endlich von ihrem Leid erlöst werden. Nach unserem letzten Aufruf haben unglaublich viele Menschen – nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Deutschland und der Schweiz – spontan bei IKEA gegen diese unmenschliche Grausamkeit protestiert. Nun fragten wir uns sicherlich berechtigt, wie Tradition überhaupt ein Argument für Folter und Mord sein kann? Wie kann Tradition ein Argument dafür sein, vorsintflutliche Fressorgien (und nichts anderes ist es, wenn ein Unternehmen damit wirbt, in ihren Filialen für 29,90 Euro so viele Leichen verspeisen zu können, wie man überhaupt schlucken kann) zu veranstalten, während gleichzeitig Tag für Tag aufs Neue 37.000 Menschen elendig an Hunger sterben müssen und nahezu eine Milliarde (!) Menschen permanent schwerstens unterernährt ist? Ist es nicht bezeichnend für die Gesellschaft, in der wir leben und durchaus auch für die Stadt Salzburg, dass der ehemalige UN-Sonderbotschafter für Ernährung, Jean Ziegler, welcher die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele halten sollte, kurzerhand wieder ausgeladen wurde, als bekannt wurde, dass dieser in seiner Rede die westliche Ernährungsweise und den damit verbundenen Welthunger angreifen will? Hat Jean Ziegler etwa einen wunden Punkt der herrschenden Klasse getroffen, als er völlig richtig festhielt: War sein Traum etwa nur Fiktion, als er der Salzburger Festspielgesellschaft mitteilen wollte: Nun, Jean Ziegler wurde in Salzburg Redeverbot erteilt, wodurch er seine geplante Rede lediglich im Internet bereit stellen konnte. Wenige Minuten vor Einlassbeginn, als schon dutzende Menschen – die meisten aufs Feinste herausgeputzt – vor dem IKEA-Eingang und auf dem angrenzenden Parkplatz warteten, tauchten plötzlich aus dem Nichts zwei Tierschützer mit einem Transparent mit der passenden Aufschrift „Kultur beginnt am Esstisch“ auf; der eine Tierschützer mit Kochkleidung und Totenkopfmaske, der andere passenderweise als der Tod selbst verkleidet.
Viele Zuschauer zeigten sich sichtlich interessiert an den grausig anzuschauenden Gestalten, viele beschimpften sie mit den üblichen Sprüchen (der schönste war der eines stark übergewichtigen Menschen mit hochrotem Kopf: „Suchts euch a Freundin, dann kommts net auf so an Blödsinn“), einige waren jedoch glücklicherweise auch durchaus offen und interessiert am Grund des Auftauchens der beiden Aktivisten. So konnten diese auch noch im Gespräch einigen Gästen aufzeigen, unter welchen Bedingungen die von IKEA angebotenen Krebse auf ihren Tellern landen. Nicht nur die Tatsache, dass für diese „Tradition“ jährlich 2.500 Tonnen Krebse von China, wo nicht der geringste Wert auf Tierschutz oder Nachhaltigkeit gelegt wird, nach Schweden exportiert werden, sondern auch, dass pro IKEA-Filiale bis zu 1000 Kilogramm Krebse (eine genaue Anzahl der hierbei ermordeten Tiere kann nur noch geschätzt werden) ihr Leben lassen müssen, stieß bei den Gästen auf großes Interesse. Dass sich IKEA gleichzeitig permanent mit ethischen Ansprüchen und Umweltschutz schmücken will, während sie gleichzeitig Meere für Fressorgien leerfischen und die entführten Meerestiere um die halbe Welt schiffen lässt, stieß auch einigen Gästen bitter auf, so dass sich zwei davon wieder auf den Weg nach Hause machten und sich mit den Worten „Machts bitte weiter so“ verabschiedeten. Und genau das zeigt in aller Deutlichkeit, dass es der Konsument selbst ist, der die tierquälerische Geschäftspolitik diverser Firmen beeinflussen kann, nämlich durch seinen Boykott und durch seine Proteste. Nur so werden sich Firmen wie IKEA endlich auf wahre ethische Werte besinnen und ihr Gemetzel beenden. Beendet wurde der Protest durch das Auftauchen eines IKEA-Mitarbeiters, der uns des Platzes verwies und mit dem „Argument“, dass wir durch unser Auftreten die Kinder der Gäste verängstigen würden, mit der Polizei drohte. Dieselben Kinder, die von ihren Eltern zu einem gigantischen Tiermassaker mitgeschleppt werden, ohne sich dagegen wehren zu können und vor allem ohne so eine humane, mitfühlende und respektvolle Einstellung zu anderen Lebewesen lernen zu können. So möchten wir zuletzt auch noch auf einen, in unseren Augen sehr traurigen Kommentar eines jungen Mädchens hinweisen, dass den davon ziehenden Tierschützern noch zurief: ACHTUNG: Heut um 18 Uhr kommt wieder das RespekTiere-Radio auf der Welle der Radiofabrik 107,5 und 97,3 MHz !!! Wiederholung am kommenden Samstag um 9 Uhr oder online auf cba.fro.at
|