unsere Web-Seite ausgezeichnet!!! Rumänien: I Monat Gnadenfrist… Wahre Weihnachtsgechichte

Sie lieben wahren Weihnachtserzählungen in der schönsten Zeit des Jahres? Dann haben wir hier genau die richtige Geschichte für Sie!
 
Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt noch an das bewegende Schicksal von Tom, den Straßenhund aus Craiova; an dessen edles Herz, welches uns im letzten Winter inmitten eines Schneesturms während einer Kundgebung sogar vor der Verhaftung gerettet hatte, unbesiegbar, und dann aber von einem winzigen Feind, ohne Körper und Gestalt, in einem monatelangen Kampf auf Leben und Tod, mit eisernem Griff, umklammert der Lebenshauch ausgelöscht zu werden drohte!
 
Tom ist ein Straßenhund, einer jener Abermillionen selbst im ach so reichen Europa, welcher unter Aufbietung aller Kraft tagtäglich irgend wie ein bloßes Überleben in zumeist trostloser und gefährlicher Umwelt bewerkstelligen muss.
Er sieht nach den Maßstäben all unserer wahnsinnig gescheiten Bücher und Normen vielleicht nicht ganz fantastisch aus, aber dennoch ist er mit einer wahren Schönheit gesegnet, die ihresgleichen sucht; tatsächlich ist es so dass sein bloßer Anblick genügt, um den/die BetrachterIn glücklich zu machen, ungeachtet deren oder dessen vorherigen Gemütszustandes – und wer kann das schon sonst noch von sich behaupten?
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 der schöne Tom                                                                               One-Eye
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die alte Regentin wird müde…                                                        das Rudel bei der Lieblingsbeschäftigung

Mit einem Löwenherz beschützte er seine beiden BegleiterInnen und verteidigte sein Revier vor dem Haus einer Tierschützerin gegen das Eindringen von Dutzenden anderen Hunden aus der Nachbarschaft. War er zuvor noch in der Rangleiter auf Platz zwei gestanden, so hatte er die Führungsposition langsam übernommen, nachdem seine Gefährtin nun mal alt – für einen Straßenhund uralt – geworden war; sie, noch immer die Schönheit in Person, jeder ihrer nicht mehr ganz so federnden Schritte von der Würde der Weisheit begleitet, mit einem Gesicht aus welchem selbst die kleinste und unbedeutenst scheinende Nuance den harten und gewalttätigen Alltages wie es sonst nur ein kostbares Buch imstande ist in sich verbarg, ordnete sich von einem Tag zum nächsten unter, wohl wissend, dass die Last der Jahre sie längst unsicher gemacht hatte. One-Eye als dritte im Bunde, ein Name wie ein Auftrag, hatte sie doch ihr rechtes in einem Kampf verloren; mit ihren nicht einmal noch 2 Jahren der Jungspund im Trio, der jugendhaften Leichtigkeit dennoch durch die Härte des Lebens längst beraubt.

 
So lange haben wir überlegt, so oft, ob wir Tom nun nach Westeuropa mitnehmen sollten; die Entscheidung vor uns hergetragen wie einen bleiernen Mantel, sah er doch so glücklich aus in seinem Umfeld. Und die Tierschützerin versprach, er und die seinen werden von ihr tagtäglich gefüttert, außerdem gäbe es hier keine Hundefänger und dergleichen. Restrisiko Straßen, aber die Illustration, Tom an der Hand desinteressierter oder gar fauler Menschen wieder zu finden, welche in eine Stadtwohnung sperren und vielleicht dann auch noch nur eine Stunde am Tag rausführen wurden – nein, mit dieser Vorstellung, da konnten wir nicht warm werden.
 
Jener Tag der angesprochenen Kundgebung; Schneesturm in Craiova, die Straßen gehüllt in das unwirklich anmutende gespenstische Licht der wenigen Neonröhren, unaufhörlich fallen Schneemassen vom Himmel, hüllen das geplagte Land in ein Tuch aus weichem Schweigen; im Scheinwerferkegel der Autos, dampfender Qualm entweicht den Kanalrohren, wirkt die Szenerie um das tanzenden Weiß, gepaart mit dem matt gelben Schein der Beleuchtungskörper, wie der Beginn der Apokalypse.
Im Kostüm Gevatter Todes, mit der zerschlissenen EU-Fahne um den Schultern, in der Hand eine Sense und in der anderen einen Hund aus Stoff, (kunst-)blutgetränkt und an einer langen Kette, über uns das Transparent ‚Death Penalty For Innocents? EU: Stop The Killing Of Straydogs!!!!’ sitzen wir an einer belebten Kreuzung und beobachten die Fahrzeuge, wie sie hastig ihren Weg suchen durch das kalte Etwas; wie sie sich dabei immer mehr in einen  immer aussichtsloser scheinenden Kampf verstricken, nicht den Kontakt zur schneeglatten Fahrbahn zu verlieren; gerade möchten wir gehen, da erscheint eine Polizei-Einheit, drei Mann, offensichtlich wütend, vielleicht darum, weil sie wegen uns und trotz der unnachgiebigen Kälte einen Einsatz tätigen müssen; im harten Befehlston der russischen Schule schmettern uns betont regimetreu wirkenden Worte entgegen, welche wohl so etwas wie eine Ausweiskontrolle (der man im Osten am Besten lieber nachkommt) ankündigen sollen. Beleidigungen fallen, Verhöhnungen, Lächerlichkeit ist das Wort, welches ein Beamter für einen Protest findet (er meint damit wohl nicht speziellen diesen hier, es dürfte mehr eine allgemeine Feststellung gewesen sein); Wortduelle, sich steigernde; letztendlich, so liest man aus der Körpersprache, scheint die Verhaftung unmittelbar bevorzustehen.
 
K640 DSC 0240Und da taucht er auf, aus dem Nichts, aus einer Wolke aus Schnee und Kälte – Tom! Hunderte Meter von zu Hause, dort, wohin er sich sonst praktisch nie begibt. Und er ist gekommen um zu schlichten. Er schmiegt seinen Kopf, kleine Eiszapfen haben sich überall in seinem Fell gebildet, in den Schoß des Sensenmannes, besticht die Polizisten mit seiner unnachahmlichen Körpersprache; schließlich stützt er sich am Oberschenkel des Aktivisten ab und küsst dessen Gesicht – worauf sich die Minen der Beamten in selbiger Sekunde verändern, der Stein bricht, aufgeweicht von purer Liebe.
Ausweise werden zurückgegeben, weitermachen lautet der Befehl, und beim Weggehen meint ein Polizist: ‚Was Ihr hier macht muss gut sein. Er weiß es und hat es uns gesagt!’….
 
DSC 0206Mitten im Sommer, es ist brennend heiß. Wieder einmal konnten wir viel Hilfe hierher bringen; wir beladen den LKW für die Heimfahrt, gut 25 Hunde sind mit uns mit; nicht Tom, aber der steht vor dem Fahrzeug und scheint sehr froh darüber nicht im selben Platz genommen haben zu dürfen; wir verabschieden uns, wie jedes Mal, von ihm und seinen Damen, und noch im Rückspiegel sehen wir wie er freudig bellend einige Meter hinter uns herläuft.
 
Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass wir ihn in solcher Lebensfreude erlebten; kurze Zeit später kam der Tierschützerin’s Anruf; Aurelia, die Wundervolle, war völlig aufgelöst, Tom sein von Herzwürmern befallen. Eine Feststellung wie ein Hammerschlag, ist sie doch nahezu einem Todesurteil gleich kommend. Natürlich, es haben Hunde diese Krankheit überlebt, genau wie andere scheinbar unbezwingbare Krankheiten wie Parvo etwa; oder Staupe; jede/r TierschützerIn kennt wohl solche – aber jede/r kennt noch viel mehr, welche nicht… und wenn es gut ging, dann meist nur, wenn Fortunas Blick über sie gewacht hat, wenn schnelle Hilfe punktgenau kam, wenn die Betroffenen – nicht in Rumänien betroffen waren…
 
Apathisch lag Tom ab nun am Boden, geistesabwesend; so fest an Mutter Erdes Puls, dass ihn die Wirklichkeit beinahe zu erdrücken schien; sein Bauch aufgedunsen auf das doppelte des üblichen Volumens, sein Geist langsam entrückend; Aurelia schickte ein Foto, und leere Augen sprechen Bände. Wir sehen es tausendmal, noch öfters, suchen irgend einen Halt zu finden; irgend einen Hinweis der Hoffnung; doch es findet sich keiner, keine Regung, keine Mimik, nichts, was sich an das Leben klammert. Ein Hundedasein in leerer Hülle; ein Aufprall in der Wirklichkeit, so hart wie ein Schlag Klitschkos in die Magengrube. Wie oft hatten wir die Chance ihn mitzubringen? Warum haben wir es nicht getan, warum haben wir ihn nicht wenigstens in das Asyl unserer PartnerInnen vor Ort gebracht, immer wieder beschäftigten uns nun diese sinnlosen Selbstvorwürfe.
Doch Mitleid allein, dass würde ihn nicht mehr retten können; und so, bevor uns dieses in sich ertrinken ließ, rissen wir uns zusammen und starteten einen Internet-Aufruf, wo sich bald  Dutzenden herzensgute TierschützerInnen von überall aus Europa meldeten, welche mithelfen wollten ihn nach Österreich zu bringen. Noch bevor wir wirklich über den Transport nachdachten, kam aber schon die nächste Hiobsbotschaft; Tom war transportunfähig, eine so lange Fahrt würde viel mehr Schaden anrichten, ja würde ihn in diesem Stadium der Krankheit töten können…
Dr. Facharani, ‚unser’ Tierarzt, und ein großartiger noch dazu (www.tierarzt-facharani.de), sandte sofort teure und in Rumänien nicht erhältliche Medikamente. Aurelia hatte Tom inzwischen längst in ihr Haus umgesiedelt und nun auch den Tierarzt gewechselt, hatte einen gewählt, der nicht weit von ihr mit viel Erfahrung gesegnet eine moderne Praxis betrieb. Ein monatelanges Tauziehen begann, zuerst fast tägliche Tierarztbesuche, dann wöchentliche; jedes Mal mit hohen Kosten verbunden, aber Tom MUSSTE leben. Einmal die Woche punktierte der Arzt den malträtierten Körper, zog Flüssigkeiten ab, welche die inneren Organe zu erdrücken drohten; eine immens lange Prozedur, die Tom längst an die Grenze des für ihn Erträglichen gebracht hatte; Blut und Schweiß mischte sich mit Tränen, nicht nur einmal.
Schließlich verlagerte Aurelia, die Tapfere, das Punktieren in ihr Wohnzimmer; Tom entspannte dort und schlief sogar ein; bei unserer letzten Anwesenheit zog sie dabei noch immer rund 160 (große) Spritzenfüllungen Wasseransammlung aus seinem Körper.

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So haben wir ihn wiedergesehen, im November; und ich muss zugeben, der erste Anblick hat mir fast den Atem geraubt; ein Hund, mein Freund, nur Haut und Knochen, jede Rippe sichtbar, jedes Gebein, das Rückgrad fein säuberlich wie auf dem Modell aus der Arztpraxis zu ertasten; kein Gramm Fett am Körper, selbst der Kopf nur mehr von zum zerreißen gespannter Haut umgeben. Zum ersten Mal in meinem Leben spürte ich jede Hoffnung sterben, verdorren, wie eine Blume im Wüstenwind; ich wich seinen suchenden Augen aus, konnte seinen Blick kaum ertragen. War es gut was hier passierte? All die Arztbesuche, vielleicht nur mehr Qual, um den Zeitpunkt des Unvermeidlichen nach hinten zu setzen?
 
Aber dann erkannte ich etwas anderes, lebensbejahendes, nämlich dass er mit selber Begeisterung an unseren Lippen hing, noch immer die selbe Wachheit seine Augen umspielte, er seine ihm eigene Neugierde behalten hatte, hinter jedes heruntergefallene T-Shirt blickte – und mehr Appetit zu haben schien als ein Rudel Wolfshunde! All diese Fakten, die mussten ganz einfach ein gute Zeichen sein!!!!
Ein Tier weiß wenn es zu Ende ist, anders als wir Menschen; es wird sich nicht verzweifelt am Leben festzuhalten versuchen, mit allen Mitteln, oft auf jegliche Würde verzichtend; nein, das machen die nicht; sie wissen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist und dann gehen sie ohne Hast, ohne Angst – und meist ohne Kampf. Tapferer als der tapferste Mensch je sein könnte.
Aber von loslassen, vom gehen, davon war dieser Hund hier so weit entfernt wie er nur sein konnte!
 
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Wir fuhren gemeinsam mit Aurelia zum Tierarzt, Herz-Ultraschall stand am Programm. Neugierig beobachtete Tom die Vorgänge rings um, ohne sichtbare Angst, ohne Stress. Schließlich war er an der Reihe: vorsichtig rasierte der Veterinär die Stelle um das Herz, und schon bald suchte der kleine Ausleger des Gerätes das pochende Organ ab; wir konnten am Bildschirm jede Bewegung mitverfolgen, unsicher, von überzogenen Vorahnungen und regelrechter Angst geplagt. 
Und dann kam sie, seit Monaten die erste gute Nachricht – die Herzwürmer waren tatsächlich alle verschwunden, die Hoffnung ist eine zarte Pflanze, aber übersteht sie nicht in diesem Moment dem besagten Wüstenwind?

Geschafft hat er es deswegen noch nicht, meinte der Doc. Zuerst muss man die Wasserabsonderung irgendwie in den Griff bekommen – und verschreib ein neues Medikament hierfür!
Wir fielen uns trotz der zweideutigen Prognose in die Arme – Tom wird es schaffen, nun waren wir alle davon überzeugt!
 
Gestern kam sie, die erlösende Nachricht – Tom, ob man es glauben kann oder nicht, ist nicht nur gerettet, er ist gesund!!!!!!!! Sein Körper hat zurückgefunden zu alten Idealen, er ist aufmerksam wie eh und jäh und er isst wieder normal.
Ach ja, und der geht auch wieder auf die Straße, allerdings nur auf Besuche zu seinen zwei Damen, dann kommt er zurück in Aurelias Heim; wo er nun für den Rest seinen Lebens bleiben darf. Nicht als Haushund – nein, er ist vollwertiges Familienmitglied und geliebt wie ein Wesen eben nur geliebt sein kann – auch von Österreich aus, den die Rückkehr Tom’s ins Leben, sie ist nicht nur für mich als seinen Namenspatron das allerschönste Weihnachtsgeschenk!!!! (übrigens: Tom’s Damen übersiedeln nun ins von RespekTiere und dem Sternenhof (www.sternenhof.eu) unterstütze Asyl Aurelias; vielleicht finden wir in naher Zukunft passende zu Hause für die beiden Lieblinge!
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Tom, zurück im Leben; soooooooo schön!!!!!!!!!!

Apropos Rumänien: unsere Tierschutz-Verbündeten vom Partner-Verein Speranta Pentru Animale (www.sperantapentruanimale.com) haben es tatsächlich geschafft die Vollziehung des neuen Gesetzes zur Wiederaufnahme der Hundetötungen in Rumänien erst einmal zu verhindern; ihr Antrag auf Verletzung der EU-Richtlinien wurde eingebracht und wird erst Mitte Jänner entschieden – die Aussicht auf Erfolg ist zwar gering, aber: bis dahin darf keinem Hund ein Leid angetan werden!!!! Was heißt, wir haben einige Wochen für unseren Kampf gewonnen den rumänischen Präsidenten von einer Nicht-Anerkennung des schrecklichen Bescheides vom 20.11.2011 zu überzeugen!!!!!!

Nützen wir sie!!!!   
 
Und dann gibt es eine wunderbare Auszeichnung die uns wirklich sehr sehr freut und welche das neue Jahr besonders gut beginnen lässt – bitte lesen Sie selbst!
 
Sehr geehrte Damen und Herren,

SALZBURG.AT gratuliert! Ihre Website
www.respektiere.at wurde unter knapp 4.000 Seiten zur "Website der Woche" in der Kategorie Natur / Umwelt gekürt.

SALZBURG.AT, die Internet-Plattform für die Europaregion auf
www.salzburg.at, betrieben vom Landespressebüro, prämiert auf ihrer Homepage regelmäßig die "Website der Woche". Aktuell wurde Ihre Website ausgewählt, diese wird am Montag, 2. Jänner 2012, auf der Homepage von SALZBURG.AT präsentiert.
 
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