Sie wissen bestimmt, seit einigen Jahren beschäftigen wir uns mit dem Schicksal der so genannten ‚Futtertiere‘, wie z. B. Heuschrecken, Schaben, Heimchen und Co. Diese fristen allermeist ein unglaublich tristes Dasein; für die ‚Haustiere‘ von ‚ReptilienfreundInnen‘ gezüchtet, werden sie zum Verkauf in winzige PVC-Boxen gesteckt und warten dort hinter durchsichtigen Plastikscheiben zusammengepfercht auf ihr Ende. Ihr Leiden ist ein Unbeweintes, völlig im Schatten anderer tierschutzrelevanter Thematiken. Schon vor zwei Jahren fragten wir die Tierschutz-Ombudsstellen nach deren Einschätzung der gesetzlichen Lage; gerne würden wir Ihnen die damaligen Antworten nochmals präsentieren (fett hervorgehoben die wichtigsten Aussagen!): Frau Dr. Rouha-Mülleder, Tierschutz-Ombudsfrau aus Oberösterreich, schrieb dazu folgendes: ‚Das Tierschutzgesetz gilt natürlich für alle Tiere – also auch für Futtertiere. Gewisse Bestimmungen sind natürlich nur auf Wirbeltiere, Kopffüßer und Zehnfußkrebse beschränkt. Allerdings sind für Grillen, Heuschrecken etc. keine näheren Mindestanforderungen in den Tierhaltungsverordnungen festgelegt – aber § 5 TSchG muss natürlich eingehalten werden (keine ungerechtfertigten Schmerzen, Leiden oder Schäden). Zudem sollten festgestellte Mißstände sofort bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft/ Magistrat zur Anzeige gebracht werden‚ Frau Dr. Giefing, Tierschutz-Ombudsfrau aus Niederösterreich meinte: ‚Ich danke Ihnen für Ihr Schreiben betreffend Unterbringung von Futtertieren. Ich teile Ihre Ansicht, dass auch diesen Tieren gemäß § 5 Tierschutzgesetz keine ungerechtfertigten Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden dürfen. Wenn Sie von Übertretungen dieser Art Kenntnis erlangen, so können Sie mir das selbstverständlich mitteilen, damit die Haltung von der zuständige Behörde überprüft werden kann. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die Wirtschaftskammer sehr bemüht ist, dass in den Zoofachhandlungen eine gesetzeskonforme Tierhaltung gewährleistet wird. Eine entsprechende Information der Wirtschaftskammer bzw. der "großen Zoofachhandelsketten" wäre ein wichtiger Schritt.‘ Und von der Tierschutzobudsschaft Wien erhielten wir damals folgende Nachricht: ‚Aus der Sicht des Aufgabenbereiches der Tierschutzombudsstelle Wien wäre es grundsätzlich vorstellbar, die kurzfristige Haltung und allfällige Tötung von Insekten, wobei natürlich zu berücksichtigen ist, dass Insekten primär lebend verfüttert werden und auf Grund des Verhaltens diverser Nahrungsspezialisten auch lebend verfüttert werden müssen, unter anderem in der Tierschutz-Schlachtverordnung zu regeln. Voraussetzung wäre dann allerdings eine Erweiterung des Begriffes der Futtertiere. Sollte eine diesbezügliche Regelung juristisch möglich sein, würde eine entsprechende Initiative von der Tierschutzombudsstelle Wien unterstützt werden.‘ Um diese erfolgsversprechenden Ansätze entsprechend zu kategorisieren durchstöberten wir nochmals das Tierschutzgesetz. Und siehe da – selbstverständlich gibt es darin mehrere Punkte, die sehr themen-relevant sind. Leider spricht die oft so herzlose Wissenschaft den Insekten noch immer größtenteils eine Leidensfähigkeit ab, doch, obwohl wir diesen Punkt natürlich in unsere Argumentation mit einfließen lassen, ist es gar nicht der entscheidende. Nebenbei gilt es auch einen ethische Aspekte zu beachten. auch jene, für welche die ‚Futtertiere‘ gedacht sind, vegetieren besonders auf den Verkaufsmessen unter oft schrecklichen Umständen… So ist nun die Faktenlage; allerdings, jene hervorgehobenen Zeilen lassen doch Hoffnung für ein gesetzliches Verbot der jetzigen Haltung diese Tiere zu. Wichtig wäre es nun, erneut einen Anlauf zu starten und- wie wir ja schon bei den LebendhummerverkäuferInnen sehr erfolgreich agiert haben –ausnahmslos alle derartigen Haltungen von ‚Futtertieren‘ beim zuständigen Amtstierarzt (das Schreiben bitte immer auch den jeweiligen Landes-Tierschutz-Ombudsmännern und –frauen in cc weiterleiten!) zur Anzeige zu bringen! Wir hoffen hier auf Ihre Hilfe! Bedenken Sie: niemanden sonst bekümmert das Schicksal dieser Tiere. Wir TierschützerInnen sind ihre einzige Stimme, ihre einzige Hoffnung! Besonders nahelegen möchten wir Ihnen den versprochenen Bericht von Frau Bettina Stoifl; Frau Stoifl ist seit Anbeginn der Kampagne mit eingebunden und hat ihrerseits schon mehrmals futtertierführende Betriebe angezeigt. Hier erzählt sie von einem besonders couragierten Eingreifen – Tierschutz in aktivster Form! Wir ziehen den Hut!!!! ‚Ende Jänner waren mein Mann und ich in Krems einkaufen, dabei nützte ich wieder mal die Gelegenheit für eine Recherche der so schlimmen und schon so oft kritisierten Futterinsektenhaltung bei Hornbach. Die Sachlage ist nämlich so: Hornbach hält sämtliche Futterinsekten und damit leider auch die ganz großen Heuschrecken zur Bewegungslosigkeit verdammt zusammengepfercht in winzigsten Plastikboxen – ohne sie zu füttern. Das heißt, dass sämtliche Tiere darin am Hungertod verenden, der Stress der erzwungenen Bewegungslosigkeit bedingt ebenfalls einen grausamen Tod. Nun ist es aber so, dass der § 5, Absatz 2, Zeile 13 des Tierschutzgesetzes genau das verbietet und ebenso auch für Wirbellose, also auch Insekten, gilt. Nun also konkret zu meiner Recherche (28. Jänner): Ich kontrollierte wieder v.a. die großen adulten Heuschrecken. Vor mir war gerade ein Pärchen samt Kind, welches sehr unsanft mit den winzigen Tiergefängnissen hantierte, sodass die Hüpfer darin qualvoll hin- und hergeschleudert wurden. Weder die Eltern sagten etwas noch die lethargisch dasitzende Verkäuferin, die offensichtlich nur mehr die Zeit bis Dienstschluss „absaß“. Das Pärchen kaufte 2 Boxen – mit lebenden und toten Tieren – was ihnen scheinbar egal war. Für meine genaue Begutachtung samt Zählung der toten Tiere blieb leider nur mehr eine Schachtel mit den ganz großen adulten Hüpfern übrig. Jedoch was ich hier sah, hat mir vor Wut die Galle übergehen lassen: Von 9 eingepferchten Heuschrecken, waren 5 schon elend krepiert, die restlichen 4 zwar noch gerade lebend, jedoch bedauerlich apathisch und teilweise schlimm verstümmelt. Ganz abgesehen vom Tierschutz ist es auch Kundenbetrug, wenn Hornbach den Kunden mehr tote als lebende Tiere in so einer Box verkauft. Diese ausgemergelten oder bereits verhungerten Hüpfer können ja gar keinen Nährwert für die Eidechsen oder Leguane bieten, an die sie verfüttert werden sollen – das ist nur mehr totes verdorbenes Eiweiß. Ich möchte dazu anmerken, dass ich die Haltung solcher exotischen Tiere ohnehin kritisch sehe, am allermeisten auch die Haltung von Schlangen, denen dann womöglich lebende Mäuse oder Ratten vorgesetzt werden. Exotische Tiere gehören in ihre Heimat in die freie Wildbahn und nicht ins Terrarium. Da mir die Verkäuferin schon sehr „abgeschaltet“ vorkam, und alle meine früheren Gespräche mit den Verkäufern ohnehin nichts fruchteten, nahm ich kurz entschlossen die Heuschrecken – Folterbox und ging zur Kasse. Dort machte ich meinem Ärger Luft und verlangte – wieder einmal – den Marktleiter Herrn Anzur. Wie könnte es auch anders sein, der gute Herr hatte keine Zeit für mich – natürlich eine bloße Ausrede, um einem unangenehmen Gespräch zu entgehen. Zuletzt hatte ich vor ein paar Monaten ein Telefonat mit ihm, an das er sich wohl noch erinnerte. Ich möchte hierbei anmerken, dass die Dame an der Kassa extrem höflich, zuvorkommend und verständnisvoll agierte. Man sah, wie leid ihr die Hüpfer taten, und dass sie es auch überhaupt nicht in Ordnung fände, wie die Zooabteilung mit diesen Tieren umgeht. Nun wollte ich ein Exempel statuieren. Vor den hinter mir wartenden Kunden und vor der lieben Dame an der Kassa erklärte ich laut und deutlich, dass ich die Tierqual – Box nun OHNE Bezahlung im Namen des Tierschutzes mitnehmen werde, um darauf hinzuweisen, dass Hornbach für Tierqual kein Geld bekommen sollte. „Kein Geld für Tierqual!!!!!“ Ich hinterließ bei der Kassa meinen Namen, Anschrift und die Telefonnummer mit der Bemerkung dass mich Hornbach nun doch gerne wegen Diebstahl anzeigen könne. Die Kassa – Dame ließ mich verständnisvoll mit den armen Hüpfern passieren (4 lebende – besser gesagt gerade sterbende, und 5 bereits tote!!!). Ich kaufte dann sogleich bei Fressnapf ein günstiges Faunarium, tat zu Hause Sand, Zweige und Rinde hinein und natürlich Apfel- und Karottenstücke sowie Vogerlsalat. Die armen Hüpfer stürzten sich aufs Futter – sie werden überleben – und natürlich werden sie bei mir nicht verfüttert, sie dürfen leben bis zum natürlichen Heuschreckentod:-)) Nun bin ich gespannt, ob und wie Hornbach reagiert. Eines ist jedenfalls sicher: Hornbach, ich komme wieder!!!!‘ Achtung, Achtung, Achtung: wichtige Termine: am Sonntag, 19.02, findet der traditionelle ‚Metzgersprung‘ in Salzburg statt! Treffpunkt für unsere genaus so traditionelle Demo wäre 8 Uhr, vor der Franziskanerkirche in der Altstadt! |