Gevatter Tod besucht Bergheim – so wie jeden Tag, mindestens 55 000 mal im Jahr…

Die Sonne setzte sich am frühen Nachmittag langsam gegen die zuvor nicht auflockernd wollenden Nebelschleier durch.
Der Berufsverkehr hatte nun bereits eingesetzt, die Zufahrtsstraße zum Schlachthof Bergheim zeigte sich dadurch belebt wie eh und je. Mitten im Getöse verursacht aus so vielen Motoren wehte ein Transparent im aufkommenden Föhn-Wind und verkündete seine Botschaft weithin: ‚Solange es Schlachthöfe gibt wird es auch Schlachtfelder geben!‘ Auch ‚Hier sterben jedes Jahr 55 000 Lebewesen‘ war da zu lesen, und ‚Würden Sie so leben wollen?‘, untermalt mit Bildern gequälter Wesen. Zwei Männer standen am Ort des Geschehens, gekleidet in blutigem Metzgergewand, mit aufgesetzten Totenkopfmasken und Sensen in der Hand, verrieten sie ihre wahren Bestimmungen: als Herren über Leben und Tod, die dennoch stets nur das Verderben wählen… Meuchler, Auftragstöter, welche die Klinge führen für all jene, die sich an Leichenteilen laben.
Die Kundgebung verlief heute aus irgendeinem Grund ausgesprochen friedlich. Selbst die Tiertransportfahrer schienen ob des blutigen Schauspiels in ihren Gedanken versunken und blickten ohne der Zuhilfenahme jeglicher obszöner Gesten verschämt zur Seite. Keine 10 Minuten nach Beginn des Protestes erschien dann auch die Bergheimer Polizei unter dem Postenkommandanten VBM Naderer, herbeigerufen vom längst informierten Schlachthofpersonal. Es folgte ein wie immer äusserst nettes Gespräch, bevor die Beamten wieder ihren Weg forsetzen. Es sollte an dieser Stelle nicht ungesagt bleiben, die Bergheimer Polizei hat sich in den letzten Jahren völlig zu Recht den Ruf eine sehr tierfreundliche Behörde zu sein erarbeitet. Auch führt sie als ganz grosses Vorbild für andere zuständige Stellen immer wieder grossangelegte Tiertransportkontollen durch, wofür dem Posten unser ganzer Dank gilt!
 
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Blenden wir zurück: vor wenigen Tagen wurde an selben Ort ein Kalb tot aufgefunden, offensichtlich war es zu einer Notschlachtung gekommen; der Leichnam wurde aber weder abgedeckt noch entfernt, lag in der prallen Sonne. Die Tötungsart eine ungeklärte, gestorben war das Tier aber ganz sicher an einem Kehlschnitt; hatte es zuvor eine Betäubung erhalten? All diese Fragen beschäftigten uns, und auch viele, viele von Ihnen – wir bedanken uns vom Herzen für all die verfassten Briefen, gerichtet an die Schlachthausführung – sodass wir die zuständigen Damen und Herren um nähere Auskunft baten. Einem Aufruf, welchen die ‚Alpenrind-Gesellschaft‘ (wie viel ‚Alpenrind‘ steckt dann überhaupt noch im aus 55 000 Leben erzeugten Fleisch? Der Markt wird gedeckt mit Rindern von überall her, manche mit 1000 km langem Anfahrtsweg) auch nachkam; nur, ist deren Antwort dann auch eine zufriedenstellende? Urteilen Sie bitte selbst!

Hier kommen Sie zum Antwortschreiben:
http://www.respektiere.at/alpenrind.pdf 
 

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