das wahre Gesicht der JägerInnen anhand zweier Beispielen aus der Stadt Salzburg

Wir sind zurück aus Rumänien – ein Bericht über die aufregende Hilfsfahrt folgt die nächsten Tage!

Eine Weisheit bestätigte sich dieser Tage aber einmal mehr auf ein Neues: man muss im Tierschutz nicht über die Grenzen schauen um oft unfassbare Zustände zu entdecken; wenn man ein kleines bisschen die Augen offen hält, dann bemerkt man nur zu oft  in der unmittelbaren Nachbarschaft schlimme Dinge, welche ganz eindeutig beweisen, dass Tierquälerei nicht eine Angelegenheit anderer Völker ist, sondern uns im gleichen Ausmaße betrifft – der einzige Grund, warum bei uns zu Hause vielleicht weniger furchtbare Geschehnisse publik werden, ist jener, dass wir in unserer Gesellschaft wirkungsvollere Gesetze etablieren konnten – und als weiteren Grund kann wohl die lange Tradition des Tierschutzes ins Felde geführt werden, der die moralische Schranke im Umgang mit Tieren zu heben imstande war (dass diese Entwicklung überhaupt stattfinden konnte, lag wohl an einer Begünstigung des Schicksals, welche für die BürgerInnen unserer Staaten – auf Grund klimatischer und anderer Vorteile – den direkten täglichen Überlebenskampf aussetzte). Bitte denken Sie daran, wenn Sie über den Tierschutz in anderen Ländern nachdenken, wo so oft vor allem AsiatInnen oder eben Ostländer-Angehörige als DIE Tierquäler schlechthin dargestellt werden, während aber zur selben Zeit in welcher derartige oft infame und beschämende Aussagen fallen, in unseren Mastställen Abermillionen von Kühen, Schweinen, Hühnern nach einem furchtbaren Leben einem noch grausameren Tod entgegen sehen…

An dieser Stelle möchten wir Ihnen zwei Beispiele aus Salzburg – alle davon involvieren übrigens JägerInnen – präsentieren, welche diese Theorie eindeutig bestätigen; zum einen geht es um einen längst bekannten Fall aus Salzburg-Stadt, wo die Nachbarschaft seit Jahren bemüht ist, für zwei kleine Hunde – ein Dackel und ein Chihuahua – bessere Bedingungen zu schaffen. Beide Hunde werden in einem Zwinger vor dem Haus gehalten, bei jeglichen Wetterbedingungen. Dazu steht direkt im Gehege auch noch ein Trampolin (als Wetterschutz, so der Tierhalter…), welches an schönen Tagen von den Kindern benutzt wird und dann der Lärm die Hunde in Angst und Schrecken versetzt. Sowohl Medien wie auch AmtstierärztInnen sind informiert, es wurde darüber sogar schon in der Krone berichtet – bisher allerdings ohne Erfolg. Einzig und allein eine Verfügung soll nach Angaben von Nachbarn erstellt worden sein – die Hunde müssen im Winter bei Eis und Kälte ab 10 Uhr abends bis angeblich 6 Uhr morgens im Haus sein, und auch eine Geldstrafe steht im Raum. Dennoch, Wirkung haben solche Amtsmaßnahmen bisher nicht wirklich gezeigt.
Allerdings: wir wollen der zuständigen Behörde hier keinesfalls Unrecht tun, ihr nicht den berühmten ‚Schwarzen Peter‘ zustecken, denn dies wäre viel zu einfach; wahr ist nämlich viel mehr, dass die Betroffenen sich wirklich bemühten, in jenem Falle aber das Gesetz selbst ein zahnloses ist. So gibt es darin keine einzige Bestimmung, welche das Halten von Hunden im Freien auch nur in Frage stellt, und noch schlimmer – es macht keinerlei Unterschied zwischen den verschiedenen Hundearten! Und natürlich sind Wind- und Wetterbedingungen, abgesehen von der Zwingerhaltung dann für zum Beispiel Hütehunde leichter zu ertragen als für Chihuahuas!

Wie dem auch sei, wir konnten inzwischen ein sehr informatives Gespräch mit der Behörde führen und hoffen auf baldig gute Nachrichten.

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Fakt ist, bei unserem Besuch vor Ort zitterten die beiden Hunde im gefrierenden Schnee vor sich hin, bettelten um Aufmerksamkeit, um Streicheleinheiten – ein herzzerrreißender Anblick! Der Tierhalter, ein Jäger, betont laut Aussage der Involvierten, sein Dackel müsste unter solchen Bedingungen leben ‚um nicht zu weich für die Jagd zu sein‘; warum der Chihuahua dann aber auch genau so leben muss, dafür gibt es keine Antwort…

Wenig verwunderlich: der Jäger selbst lebt in einem neuen wunderschönen Haus, wohl mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet…

Wir werden über die weiteren Ereignisse natürlich berichten!

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Der zweite Fall wurde uns von einem aufmerksamen Tierfreund berichtet und ereignete sich ebenfalls in Salzburg-Stadt; dort hatte in einem Außenbezirk eine Treibjagd in der anschließenden Au stattgefunden; dabei wurde ein Reh angeschossen und schwerst verletzt. Das arme Tier, waidwund wie die JägerInnen so realitätsverzerrend beschönigen, schaffte es dann eine weite Strecke zu flüchten, dürfte jedoch beim Überqueren eines Bachbetts zusammengebrochen und verstorben sein. Dass die erlittenen Verletzungen von einem Gewehr stammten, davon konnte sich jeder Laie überzeugen. Jedenfalls, seit mindestens 3 Wochen liegt es an jener Stelle in der Mündung zum angrenzenden Saalachflußes, genauso wie es gefallen war. Hunderte SpaziergängerInnen kommen an jenem Platz vorbei, einem Naherholungsgebiet der Stadt; dass JägerInnen darüber Bescheid wusste, darf als gegeben hingenommen werden. Die Jägerschaft hat es dennoch bisher nicht nötig empfunden den Leichnam zu entfernen.

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Auf Anfrage des so beherzten Tierschützers gab man sich von Seiten der Grünröcke betont gesprächsbereit; allerdings, es ging dabei einzig und allein um die Frage, wer denn in der Zwischenzeit davon wüsste, also ob daraus ein Imageschaden für die Jägerschaft entstanden sei. Kein Wort des Bedauerns über die Qualen, welche das Reh so offensichtlich erlitten hatte, kein Wort der Konsequenz, welche man daraus ziehen wird – sagt uns die Jägerschaft nicht immer wieder Jagd wäre viel artgerechter als ‚Nutztierhaltung‘? Weil der Tod in Bruchteilen der Sekunde kommt, unerwartet, ohne Angst für das Tier; wer je eine Jagd erlebt hat, weiß, dass dies eine der ganz üblen Jägermären ist… in diesem Zusammenhang: wussten Sie, dass Untersuchungen zufolge zum Beispiel in fast allen Wasservögel  Bleigeschosse stecken dürften????? Wie viele Tiere erleiden wohl ein ähnliches Schicksal wie diese Reh?

Die wahren Ambitionen der Jägerschaft erkennt man an diesem Falle erneut besonders schmerzvoll: der Umgang mit dem Tier ist in deren Augen der mit einer Sache, das Leid wird völlig ausgeschaltet und totgeschwiegen. Gepaart mit der jägerüblichen Ignoranz und Arroganz bürgt die Zusammensetzung für eine Problematik, welche sich erst dann entspannen könnte, wenn zum einen die Jagd auch dem Tierschutzgesetz verpflichtet wird und zum anderen verpflichtende Psychotest für JägerInnen endlich Realität werden! 

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