Gestern fand die letzte große Pferdeversteigerung in den österreichischen Gebirgsgegenden im laufenden Jahr statt. Traditionell passiert diese im pinzgauerischen Maishofen, dort, wo auch der Pferdezuchtverband seinen Sitz hat. Fotos: oben – RespekTiere-Stand; nicht nur am Gelände selbst durften wir unsere Botschaft verbreiten, auch bei den umliegenden Häusern konnten wir auf Anfrage Transparente aufhängen; so säumten Botschaften wie ‚Tiere sind Lebewesen – keine Ware‘, ‚Tiertransport ist purer Mord – Todsicher!“, ‚So lange es Schlachthöfe gibt wird es auch Schlachtfelder geben!‘ oder ‚Stoppen Sie die Barbarei – Jetzt!!!‘ den Weg zur Versteigerunsstätte… Unsere Proteste an jenen Orten, mannigfaltig, vom Anprangern des Zuchtwahnes bis hin gegen den Transport und die Ermordung von so Tierkindern (und natürlich auch erwachsenen Tieren), welche nie eine Chance zum Leben bekommen werden, erregen immer große Aufmerksamkeit; und selbst wenn ‚Mensch’ sich von der drastischen Darstellung der Problematik, von blutverschmierten Metzgerkleidungen und ebensolchen Pferdekostümen, dann und wann erschreckt zeigt, so steht die Wirksamkeit derartiger Maßnahmen wohl außer jeden Zweifel. Denn eines scheint gewiss: wären nicht unsere mutigen AktivistInnen, alles wäre an den Märkten wie vor fünfzehn Jahren; Sie wissen, besonders im traditionellen, bäuerlichen Umfeld sind Veränderungen keine Sache von schnellem Entschluss. Flexibilität und Anpassung, zum Beispiel an modernere Zeiten, sind deren Stärken nicht – und dennoch gehören innerhalb von jenem relativ kurzen Zeitraum eine ganze Anzahl von früher fast selbstverständlich geschehenen Dingen an den Märkten bereits der Vergangenheit an; so zum Beispiel sieht man heute kaum mehr verletzte Tiere am Gelände und für eine durchgehende Versorgung der Armen ist gesorgt. Die direkte Grausamkeit gegenüber den Pferden, die gibt es dem Himmel sei Dank wegen des nicht zuletzt durch unsere Kundgebungen öffentlichen Interesses kaum noch und selbst beim Verladen besonders widerspenstiger Tiere passieren Schläge – zumindest an jenem Orten und solange Menschen hinsehen – in der Regel nicht. Was ja eigentlich einem Quantensprung gleichkommt. Darüber dürfen wir uns freuen, sind diese Tatsachen aber andererseits eine heilige Verpflichtung, weiterhin – und sogar noch verstärkt – an den Tiermärkten präsent zu sein. Unser Tun dort ‚impft’ das prägende Wissen, jede Brutalität wird in den nächsten Tagen die lokalen Nachrichtenblätter füllen. Sehen wir es also als eine Art von Lernprozess, ein Verhalten, welches auf Grund des Gefühles der ständigen Beobachtung irgendwann in Fleisch und Blut übergehen wird, zum Teil schon übergegangen ist. In diesem Wissen ist es dann auch völlig egal wie die betroffenen Landwirte oder Tierhändler dann immer auch auf die Herausforderung eines solchen Protestes reagieren; zur Diskussion regen diese nämlich allemal an, ob nun mit mahnenden, tröstenden, wütenden, aggressiven oder versöhnlichen Worten bedacht, spielt dabei bestenfalls eine Nebenrolle – Hauptsache ist es, DASS über den Umgang mit unseren Tieren geredet wird! Foto unten: Alkohol ist ein denkbar ungünstiger und dennoch ständig präsenter Begleiter an Orten wie diesen… Nachdem wir in Maishofen bereits zweimal die Versteigerungsarena gestürmt hatten, unsere AktivistInnen immer am ganzen Markt präsent waren (sich zum Beispiel links und rechts neben dem Eingangstor in Gevatter-Tod-Kostümen, mit Schildern wie ‚Welcome to my paradise’ positionierten), zuletzt auch in Abtenau mitten in die Auktion geraten waren, erhielten wir am gestrigen Tag eine Spezialbewachung; gut 10 uniformierte Beamte, sogar mit Hunden in den Bussen, beobachteten alle unsere Schritte (teilweise auch mit der Videokamera), dazu zeigten dann auch mehrere zivile PolizistInnen ihre Marken. Schon im Vorfeld hatten wir ein diesbezügliches Schreiben vom ‚Leiter der Öffentlichen Sicherheit’, welches unsere Bewegungsfreiheit als AktivistInnen deutlich einschränkte, erhalten... Vor Ort, wir waren gerade erst angekommen und hatten noch gar nicht unseren Stand aufzubauen begonnen, erfolgte dann auch schon eine ‚Einschulung’ durch besagte Beamte. Fotos: völlig verängstigte Tierkinder; zum ersten Mal ohne den Schutz der Mutter (hier mit RespekTiere-Aktivistin Christine)! Aber, und auch das stimmt positiv, wird die Anwesenheit so vieler PolizistInnen dann auch sehr viele BesucherInnen und vielleicht auch SeelenverkäuferInnen selbst in dem Gefühl zurückgelassen haben ‚hier stimmt etwas nicht’; hier passiert ein Tun, welches – zumindest im Verstehen sehr vieler Mitmenschen – so als ’nicht in Ordnung‘ gesehen wird; vielleicht also leitet gerade ein solcher Aufmarsch einen Denkprozess ein, was wiederum dann ganz genau dem entgegenkommt, was wir auf solchen Plätzen zu erreichen gedenken! Somit gilt hier der ganze Dank der Exekutive, für den wichtigen Beitrag zum Tierrecht! 🙂
Fotos: der Weg zum Transporter – ein Spießrutenlauf! Das Verladen von ängstlichen Pferden ist (warum tut Ihr Euch das an???) Schwerarbeit, und ganz gewaltlos wird das nie funktionieren! Die Behandlung der Tiere liefert somit in weiteres und unfassbar gewichtiges Argument für eine tierleidfreie Ernährung!!!
|