Super Aktion in Kitzbühel! Salzburger Jägerschaft ertrinkt erneut in Blut…

Super Aktion in Kitzbühel! RespekTiere-AktivistInnen bildeten am Samstag eines der Haupt-Fotomotive am Zielhang der weltberühmten Streif!
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Tatsächlich konnten die TierschützerInnen riesige Aufmerksamkeit für sich verbuchen, als sie am Zugang zum Zielraum der spektakulären Kitz-Abfahrt, nur mit Lendenschurz und Tiermaske bekleidet, blutige Pelze und dementsprechende Fotoschilder einer unfassbaren Menschenmenge entgegen hielten. 50 000 hatten den Rennlauf verfolgt, und ebenso viele zwängten sich danach durch das Nadelöhr des Zugangsbereiches hinein in die Altstadt – an diesem Nachmittag hätte es in ganz Österreich wohl keinen besseren Platz für einen auffälligen Protest geben können! Auf Grund der örtlichen Gegebenheiten empfingen die kunstblutübergossen AktivistInnen dann die auf Grund der Gedrängtheit nur im Schleichtempo vorbeieilende Masse, Botschaften wie ‚Pelz tragen tötet!’ oder ‚60 Nerzen – nur für mich erschlagen! Zitat Italienische Modeschlampe’ den PassantInnen entgegen streckend!
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Der Andrang war über Stunden ungebrochen, es wurde an den TierschützerInnen gezerrt, sie wurden beschimpft, bedrängt, in alle möglichen Körperteile gekniffen, auf fast gefrorene Haut geschlagen, gefühlte tausend Mal mit Tröten aus unmittelbarer Nähe zur beinahen Taubheit verurteilt, mit riesigen Länder- und wesentlich öfters Alkofahnen umgarnt  – aaaaaber, was das ganze Martyrium letztendlich für die Kälteerprobten mehr als erträglich gemacht hat: 1000 und mehr hoch gestreckten Daumen versüßten den Nachmittag, immer wieder sogar, trotz des Kunstblutes an nackten Körpern, setzte es feste Umarmungen, das eine oder andere Mal wurden die TierschützerInnen – wunderschön – mit offenem Applaus bedacht! Völlig ergriffen ob dieser Zustimmung sollen so die Temperaturen ausgeblendet, vereinzelnde – wohl allermeist dem allgegenwärtigen Alkoholkonsum zuzuordnende – Übergriffe vergessen, in die Nichtigkeit gedrängt werden!

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Es soll an dieser Stelle festgehalten werden: wir wollten die Veranstaltung absichtlich nicht anmelden, daher reisten wir nur zu zweit an – eine Veranstaltung ist nämlich erst dann meldepflichtig, wenn mindestens drei Personen daran teilnehmen – und hätten wir die Behörden informiert, wäre wohl zu befürchten gewesen, niemals eine solch exponierte Stelle für den Protest genehmigt zu bekommen… weil, aus leidvoller Erfahrung, wir aber dennoch Probleme mit der Exekutive befürchteten, fanden wir uns am ausgewählten Ort wieder in der Begleitung des so wunderbaren Dr. Bernd Haberditzel, des wohl weltbesten Tierrechtsanwaltes; und wäre jener nicht dabei gewesen, vielleicht wäre der Protest nicht so glimpflich verlaufen, denn tatsächlich hatte er alle Hände voll zu tun, um vor allem die Aktivistin (der Blickwinkel sehr gehandicapt durch die Maske) vor mannigfaltigen Unverfrorenheiten durch allzu alkoholisierte Burschen zu schützen!
Doch zurück zum Positiven: da gab es PassantInnen aus aller Welt, mit gezückten Fotoapparaten werden sie wohl den Einsatz beim Herzeigen der geschossenen Bilder mit abertausende FreundInnen in den kommenden Tagen erneut aufleben lassen; Menschen, welche mit Megaphondurchsagen noch extra auf uns aufmerksam machten – so zum Beispiel ein offensichtlich schwer betrunkener Landwirt, der sich dann auch gleich bemüßigt fühlte, die Geschichte seines Hofes einer breiten Masse zu erzählen; tatsächlich stellte er die Frage: ‚Was bitte ist daran Tierquälerei, wenn ich Kühe halte? Ja, sie leben zwar an Ketten, 10 Jahre lang, aber nach solcher Zeit sind sie irgendwann daran gewöhnt, und dann werden sie eh schon geschlachtet und gegessen; wo bitte gibt es da eine Tierquälerei?’ 10 Jahre lang hat diese wohl bestanden, und nicht nur durch unsere Gehirne dürften jene Gedankengänge in diesen Augenblicken geschossen sein…
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Viele, viele Menschen erkundigten sich nach der RespekTiere-Homepage, fragten mit ehrlichem Interesse danach, wie sie helfen könnten, erzählten, welche Erfahrungen sie selbst mit PelzträgerInnen gemacht haben – während sich ebendiese verschämt abwandten, oft genug von anderen mit ausgestrecktem Zeigefinger und manch spitzer Bemerkung ’belohnt’. Einziges Manko: durch all den Trubel kam das Fotografieren der Aktion dann ein bisschen zu kurz, und die gemachten Bilder – allesamt in der ruhigeren Anfangsphase entstanden – spiegeln dann leider nicht unbedingt den tatsächlichen Ansturm wieder; aber wie gesagt, ein kleines Manko, denn jedermann/frau, der/die jemals am Rennwochenende in Kitzbühel war, wird sich sehr plastisch vorstellen können, wie umringt wir dort waren! Selbst die Kälte und der einsetzende Schneefall konnten uns nichts anhaben, der Körper voll gepumpt mit Adrenalin – kurzum, der Einsatz war einer der unbedingt wiederholt werden muss, im nächsten Jahr, und dann im größeren Ausmaß!
 
Auch beim berühmten ‚Stanglwirt’ in Going, unweit von Kitzbühel, dort wo die High Society so richtig abfeiert, folgte noch am Nach Hause-Weg eine aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit leider nur kurze Kundgebung gegen das Tragen von Pelz; dennoch eine, die es ebenfalls schaffte Aufmerksamkeit zu erregen!
Auch den Zugang zur ‚Weißwurst-Party‚, DEM Event schlechthin, beehrten wir noch mit einer Aktion!
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Fotos: Kundgebung vor dem ‚Stanglwirt in Going; pelzbehangene Damen einer ewiggestrigen Gesinnung, herz- und mitleidlos, nahmen’s mit nach unten gezogenen Mundwinkeln zur Kenntnis!

Der Grund der Eile war dann ein ganz wichtiger – erwartete uns doch im salzburgerischen Scheffau wie jedes Jahr um diese Zeit eine Veranstaltung der Salzburger Jägerschaft, die so genannte ‚Nacht des Fuchses’; in Wahrheit ist sie dann viel eher eine ‚Nacht des Blutes’, nämlich eine des Auslegens selbiger blutverschmierter Opfer des während der letzten Vollmondnächte in den Wäldern der Region begangenen Massakers.

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Rund 10 RespekTiere-AktivistInnen wurden dann von weit gereisten MitstreiterInnen in ihrem Tun verstärkt – tatsächlich hatten 5 energiegeladene TierschützerInnen der Linzer Tierrechtsgruppe den weiten Weg und die damit nicht zuletzt durch den Wintereinbruch verbundenen Reisestrapzen auf sich genommen und gemeinsam schafften wir es dann auch der Jägerschaft einen Spiegel vorzusetzen – so streckte Gevatter Tod im knochigen Kostüm ein Schild vor sich aus, wo er die Stätte des Grauens als ‚Welcome to my paradise’ bezeichnete, während ein Aktivist im Fuchskostüm eine ähnliche Tafel, allerdings dann folgerichtig mit der Aufschrift ‚Welcome to my hell’, vor sich hielt. Dicke Lettern auf Transparente schrieen den Waidmännern und –frauen ‚Ehrfurcht vor dem Leben bedeutet Abscheu vor dem Töten’, ‚Stoppen Sie die Barbara-Jetzt’, Mord an Wehrlosen – Ihr seid erbärmlich!’ oder gar ‚Schande, Schande – Mörderbande’ entgegen.

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Nachdem das heidnische Ritual vollzogen, der ‚Erntedank’ gefeiert und ein blutgieriger Gott, der mit dem christlichen des Erbarmens nichts gemeinsam haben kann, angerufen worden war, zog die Sippschaft weiter ins nahe Gasthaus, um den Abend jägergebührlich, heißt ganz sicher nicht alkoholumnebelt (so etwas würde wohl nur ein Schelm behaupten), ausklingen zu lassen – allerdings glich die Wegstrecke dann eher einem Spießrutenlauf, wurde sie doch von nicht enden wollenden Sprechchören begleitet, wo es dann ‚Jäger raus- raus aus unsren Wäldern’, ‚Tiere haben Rechte – Jagd ist Mord’, ‚Die Jagd gehört – abgeschafft’ und dergleichen hieß!
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Rund 30 Füchse und ein halbes Dutzend Marder lagen ausgestreckt auf blutverschmierten Schnee, während jene bluttriefenden Hände, welche ihnen ihr Leben geraubt hatten, im Zuge eines seltsam-archaischen Rituales Tannenzweigchen für ihre Hüte als Belohnung für die Tötungen entgegen nahmen; das einzige Trostpflaster: es waren dann wenigstens ‚nur’ halb so viele Opfer zu beklagen wie in den letzten Jahren; der Grund: die vergangene Schneeleere, welche den Füchsen bessere Tarnung bot als der ansonst weiße Untergrund…
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 Fotos: die Bilder bedürfen wohl keiner Worte!

Auch und gerade darum passieren solche Gräueldaten – ist es das wirklich wert?????????

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Am späten Abend kam es dann am Nachhause-Weg nochmals zu einer kleine Aktion, sozusagen als Vorgeschmack für die ab dem 2. Februar anstehenden 5. Anti-Schlachthoftage!

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