respekTIERE IN NOT erneut im Einsatzin Bratislava! Blinde Alba sucht ein zu Hause!!!

Wir sind also wieder unterwegs gewesen, einmal mehr nach Bartislava, eigentlich um dort die Renovierungsarbeiten am Katzen-Außengehege deskleinen Asyls von Frau Havranovra fortzusetzen. Tage vor der Abreise hatte uns aber dann auch ein dringenderer Notruf von Frau Havranovra selbst erreicht, denn die Zeichen stehen in der slowakischen Hauptstadt auf Sturm: zum einen gibt es Probleme zwischen verschiedenen Tierschutzgruppen untereinander, diverse Anfeindungen, Klatsch, Gerüchte, wie wir es leider viel zu oft von überall her gewohnt sind (die zugegeben leider naive Vorstellung vom ‚wir wollen doch alle denselben Zweck erreichen, müssen doch zusammenhalten‘, lässt sich halt sooo schwer tatsächlich in der Realität umsetzen…), zum anderen haben die Behörden, angestachelt durch Petitionen unter der Gürtellinie, die Gelegenheit, das ungeliebten Tierheim endlich los zu werden, beim Schopf gepackt und sich auf Kriegsfuß mit der Katzenherberge gestellt – drastische Folge: seit einigen Monaten hat man die ohnehin kleine monatliche Unterstützung vollends gestrichen, die Aussicht auf Nachzahlung der ausstehenden Summen gleich Null. Bestenfalls darf man eine Fortzahlung ab dem Herbst erwarten – dem Vernehmen nach ist nämlich in den Sommermonaten jeglicher Versuch BeamtInnen zum Handeln zu bewegen von Vornherein zum Scheitern verurteilt, alles Administrative scheint wie gelähmt… – und so gilt es bis mindestens September eine echte Notsituation zu überbrücken!
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Foto: Max und Tom vor der Abreise!

Natürlich, man darf die Schuld nicht immer ausschließlich bei anderen suchen, es gab und gibt auch in diesem Falle diverse Dinge, die vom Asyl selbst verbessert werden müssen. Frau Havranovra ist einfach seit Jahren permanent überfordert, und ohne unsere inzwischen fast ein Jahrzehnt andauernde Hilfe würde es den Ort vielleicht gar nicht mehr als solchen geben. Die mit abgeschlossenem Studium ausgestattete gute Seele (Frau Havranovra ist Kunsthistorikerin!) hat sich über 25 Jahre hinweg für die Samtpfoten aufgeopfert, oft als alleiniges Bollwerk einem übermächtigen Apparat gegenüberstehend, hat sie stets eine Insel verteidigt, eine Insel allerdings, deren Küsten von einer nagenden See ringsum mehr und mehr zugesetzt worden ist. Die nagend See wird verkörpert vom Magistrat, welches den Ort sehr gerne für eigene Zwecke gestalten möchten, von diversen Behörden, mit allfälligen Interessen ausgestattet, und leider auch wie bereits erwähnt von lokalen TierschützerInnen, die das Asyl im besten Falle für sich beanspruchen würden – nichts Neues also von der Tierschutzfront, selbige Situation kennen wir aus vielen, vielen Städten, egal ob in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Rumänien oder eben der Slowakei ansässig…

Kurz vor der Abreise erhielten wir dann auch noch einen bitteren Anruf von Frau Havranovra, der plötzlich der abschließende Umbau des Außengeheges am selbigen Tag untersagt worden war – es gibt Streit über die Besitzverhältnisse im Heim, so gehört das Haus anscheinend der Stadt, der Garten aber unterliegt wieder anderen Regelungen… echt zermürbend!
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Foto: in den Sommermonaten spenden Reben und Blätter wohltuenden Schatten!

Aber, letztendlich war die Reise dann doch eine sehr erfolgreiche, inzwischen sind nun ‚Altlasten‘ wie ein völlig von den Elementen zerfressenes Kraftfahrzeug und diverse Eisenteile ringsum entsorgt, der wirklich paradiesische Hof säuberlich aufgeräumt, die Gehege blitzblank und der Vorraum vollständig adaptiert! Dort, wo früher ein ziemliches Chaos herrschte, ist jetzt ein ur gemütliches kleines Büro entstanden und – wofür Sie auch so fleißig gespendet hatten – der Quarantäneraum (als absolute und verständliche Muss-Forderung der Behörden) ist fertiggestellt! Inklusive eines anschließenden, übersichtlichen Außengeheges, wo die Allerliebsten nun auch einen ständigen Zugang ins Freie haben! Einfach schön!!!

Wir durften auch einen (für uns) neuen Volunteer kennen lernen – Simon kam vor 15 Jahren aus Äthiopien, ist dort den Wirren des fortschreitenden Bürgerkrieges entkommen; er lebte in Folge gut 10 Jahre in Britannien, ist seit 4 Jahren in der Slowakei – und hilft seit einem Jahr regelmäßig in Frau Havranovra’s Asyl! Simon spricht inzwischen die Landessprache, dazu wunderschönes Englisch, was in geradezu als Übersetzer prädestiniert! So sitzen wir dieses Mal auch lange zusammen, unterhalten uns über die Probleme, über die Vergangenheit und noch mehr über die Zukunft, unsere gemeinsamen Pläne für die Herberge.
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Foto: Futter’lieferung‘ ins wunderbare Asyl! Foto unten: Tom im Gespräch mit Anna, Frau Havranovra und Simon!

Das gute Herz der Stadt, Anna (welche wir nun auch schon seit 2 Jahren kennen dürfen!), ist mit uns gekommen – wir haben sie zuvor von zu Hause abgeholt, und trotz Ihrer 67 Jahre reinigt sie die Hundeplätze im rasanten Tempo, strotzt ungeachtet schwerer gesundheitlicher Probleme geradezu vor Energie! Anna ist wirklich ein Engel, im Zuge vieler, vieler Gespräche stellte sich heraus wie viel – trotz minimaler Rente – sie für das Asyl und für viele andere Organisationen und Tierhilfsgruppen monatlich ihrem engen Budget abzweigt – einfach großartig, was manche Menschen für ihre Ideale an Opfern zu geben bereit sind, ungeachtet der eigenen Situation…

Erst gegen Abend verabschieden wir uns von unseren längst so liebgewonnen FreundInnen, allerdings mit dem Versprechen bald wieder hier zu sein – jetzt, wo Frau Havranovra’s Etat so beschränkt ist, müssen wir alles dransetzen, muss die respekTIERE IN NOT-Unterstützung noch regelmäßiger kommen!
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Foto: Blick aus der Quarantäne ins Freigehege!

Unser Arbeitstag ist aber noch nicht zu Ende; natürlich besuchen wir auch wieder das so wunderbare Obdachlosenheim in der Stadt, jenen Ort, wo Bedürftige neben mehrmals täglichen Mahlzeiten auch noch ärztliche Hilfe, Fortbildungskurse usw. in Anspruch nehmen können, sowie Körperpflege betreiben oder Internetsurfen (um zum Beispiel eine Arbeitsstelle zu finden) können; nebenbei gibt es selbstverständlich auch die Möglichkeit die Kleidung zu waschen, bzw. neue zu ergattern!

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Foto: Obdachlosenheim – wieder dürfen wir jede Menge Unterstützung bringen!

RespekTiere bringt deshalb nun auch schon seit 2 Jahren regelmäßig Kleiderspenden sowie Dinge des täglichen Bedarfs und Hygieneartikel in den Ort des Friedens und immer ist es ergreifend zu sehen wie wertvoll diese Unterstützung für die Menschen vor Ort ist!

Heute treffen wir zudem auf eine wunderhübsche Labradorhündin; die Arme ist vollständig blind, trotz der schlimmen Behinderung aber unsagbar anhänglich und verschmust! Alba ‚gehört‘ einem lokalen Verein, allerdings hat sie eine Sozialarbeiterin des Obdachlosenheims in Pflege genommen – doch behalten kann sie die Hündin nicht, höchstens für ein paar Wochen Abwechslung vom doch tristen Leben im Asyl bieten…Vielleicht haben Sie eine Idee, kennen Sie irgendjemanden, der/die für Alba einene Weg zurück ins Leben und ein neues und endgültiges zu Hause bereit stellen könnte? Bitte denken Sie darüber nach, es wäre so wunderbar, würde es uns gemeinsam gelingen Alba’s Dasein in neue, sichere Bahnen zu leiten!
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 Wir suchen für die blinde Ambra ein zu Hause!

Bevor wir nun Anna nach Hause bringen, möchte Sie uns noch auf einen Kaffee an einem besonderen Ort einladen; wo dieser sein sollte und was er darstellt, das verrät sie uns nicht! 🙂
Bald stehen wir dann vor den Zugangstüren – und die Überraschung ist eine große: wir sind im ersten Katzen-Cafe der slowakischen Hauptstadt gelandet! Marcel Kovacic (zu finden auf Facebook unter ‚Marcel Ko‘ oder unter der Homepage www.mackafe.sk) betreibt dieses, und sofort führt uns der so nette junge Mann auch schon durch die wunderhübschen Räumlichkeiten! 7 Katzen beherbergen das Lokal, nennen den Ort in Fakt ihr zu Hause – allesamt kommen sie von der Straße, wurden von einem Tierschutzverein aus misslicher Lage befreit oder verantwortungslosen KatzenhalterInnen entnommen! Im ersten Augenblick hört sich die Idee vielleicht etwas, nennen wir es beim Namen, absurd an – doch taucht man erst einmal ein in die Atmosphäre, wird man schnell eines Besseren belehrt! Tatsächlich fühlen sich die Stubentiger nämlich ‚pudelwohl‘ , kuscheln sich an BesucherInnen, werden von diesen verhätschelt und gestreichelt – und können sich natürlich jederzeit in bestens ausgestattete ‚Fluchträume‘ (ohne Zutritt für Gäste) zurück ziehen. Überall gibt es Kratzbäume, Liegeflächen, Katzenspielzeug; sämtliche Wände sind durchbrochen und mit Durchgängen ‚nur für Katzen‘ ausgestattet, um diesen einen ansatzlosen und unumschränkten Zugang zu allen Zimmern zu gestatten – ja, hier sind die Samtpfoten wirklich KönigInnen, und sie zeigen diesen Status auch! 🙂
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Foto: das wunderbare Katzenkaffeehaus von Marcel Kovacic! Nicht vergessen, wenn Sie nächstes Mal in Bratislava sind!

Also, wenn Sie irgendwann einmal Bratislava – die Stadt ist immer einen Ausflug wert –besuchen, vergessen Sie nicht auf diesen Ort: Marcel Kovacic‘ Katzenkaffee ’Mackafe‘ (eine Zusammenführung der Worte Macka – also Katze – und Kafe – Kaffee), Adresse: Zamolca 24, Bratislava! Es gibt hier übrigens selbstverständlich auch Kaffee mit Soja- oder Kokosmilch!!!!
Es soll bereits spät am Abend sein, als wir wieder österreichischen Boden betreten; was für ein schöner, wichtiger Tag – und eines ist sicher: es wird nicht lange dauern, bis wir wieder nach Bratislava aufbrechen werden; es darf auch nicht lange dauern, denn wir haben hier seit Jahren eine große Verantwortung übernommen, und der gilt es gerecht zu werden! Was heißt, RespekTiere wird nach der ‚Sommerpause‘ der Behörden den Weg eben dorthin suchen!!!
Wir dürfen nicht müde werden Sie um Ihre Hilfe zu bitten! Sooooo dringend benötigen wir im Augenblick vor allem Katzennahrung, nun, wo wir alsbald auch nach Bulgarien aufbrechen werden, wo es in erster Linie gilt Frau Tzenkas Paradies zu besuchen – wo dann fast 200 Katzen versorgt werden möchten…
Bitte helfen sie uns helfen! Genießen sie den Sommer, mit fester Umarmung von uns!
 
Wir möchten an dieser Stelle nicht missen, Frau Monika aus Wien unseren ganz speziellen Dank auszurichten; beinahe monatlich dürfen wir bei ihr nun schon Spendengüter abholen, und immer steckt sie ein Kuvert für die Benzinrechnungen hinzu – dieses Mal, am Weg nach Bratislava, konnten wir viele Tasche gefüllt mit wichtigsten Lebensmitteln und Hygieneartikel, angefangen von den Nudeln über den Zucker bis hin zur Zahnpaste, zuladen, Güter, welche wir unserem Lyubo, dem unentbehrlichen Helfer in Bulgarien, bei anstehenden Einsatz im Balkanland direkt überbringen werden!!! Vom Herzen ‚Danke‘!!!! 
 
 
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