Artenschutz-was ist bloss los mit unserem Land???

 

Was ist bloß los mit unserem Land? Österreich, die Heimat der SpendenweltmeisterInnen, eine Nation von TierschützerInnen, eine Nation der (zumindest ehemaligen) Flüchtlings-Willkommen-Kultur, wo Menschen mit viel Herz und Wärme wohnen. So sehen wir uns gerne und so propagiert es die Fremdenverkehrswerbung, wenn sie ganz nebenbei auf die herrliche Natur und die vielfältige Fauna plus Flora Bezug nimmt!
 
Ja, wir lieben unsere Landschaft, darauf – so können wir in allen Meinungsforschungen lesen – sind wir besonders stolz, und auf die Artenvielfalt sowieso. Nur, da gibt es leider einen kleinen Haken – diese Liebe wird nämlich umso größer, wenn der dafür benötigte Artenschutz nicht ausgerechnet vor unserer Haustür stattfinden soll! Sie steigert sich tatsächlich mit der Entfernung, oder ist es nicht so, dass wir uns zwar wahnsinnig aufregen können, wenn in Afrika ein Löwe geschossen oder in Brasilien der Regenwald abgeholzt wird, wir uns aber über das Schicksal der kleinen Ziesel im Osten des Landes wenig bis keine Gedanken machen?! Wir erachten es – selbstverständlich – als ein Verbrechen, wenn Wale gejagt, Delphine in den Tod getrieben, wenn Tiger erschossen, Gorillas, Koalas und Nashörner des Lebensraumes beraubt und verdrängt werden, während wir aber andererseits die bei uns beheimateten Arten auf den Feldern vergiften, ertränken (Baue fluten), in Treibjagden zu Tode hetzen oder zu abertausenden mit dem Auto überfahren. Es irritiert uns nicht einmal, wenn wir über die ‚bösen Asiaten‘ schimpfen, die TierquälerInnen aus dem Osten oder uns auslassen über die schießwütigen Weidmänner und -frauen aus den USA, und im selben Atemzug Biber, Ziesel, Otter und dergleichen als ‚Parasiten‘ bezeichnen und uns gegenseitig in noch ausgefalleneren Tötungsabsichten übertreffen; Sie meinen, das ist nun übertrieben? Lauschen Sie doch mal an den Stammtischen der JägerInnen und LandwirtInnen, der Weinbauern/bäurinnen und der FischerInnen!
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Foto: Kundgebung vor dem NÖ-Landtag, die fantastische Grün-Obfrau Madeleine Petrovic in unserer Mitte!

Vor der eigenen Haustüre, da sind wir jenes kleinkarierte Schrebergarten-Zwergenvolk geblieben, als welches uns KarikaturistInnen gerne hinstellen, ohne jeden Abstrich! Oder ist es nicht einfach unfassbar, wie wir zetern und lamentieren, wenn ein paar Ziesel oder Hamster auf unserem Grund und Boden ein Überleben suchen? Überall, wo Tiere in unsere Kulturlandschaft kommen, suchen wir Mittel und Wege, gieren nach dumm-dämliche Ausreden, um sie wieder loszuwerden. Ja, dort und da, möglichst weit entfernt, können sie doch leben, aber warum gerade hier? Warum bei mir? Wir werden auf der Suche nach Mitleid und Verständnis nicht müde zu erklären, welch furchtbare Schäden sie anrichten – aber andererseits, bedenkt doch, weil wir ja auch so gerne jammern, wenn sie alle plötzlich weg wären, auf wem oder was sollen wir dann die Schuld auf … ALLES … schieben? Auf das Wetter, auf den Wind, auf Hagel und Eis, einmal ist es die Hitze, dann die Kälte, dann das dazwischen; oh doch, auch in jenem Falle fällt uns bestimmt was ein…
Unseren Vorstellungen entsprechend sollten bestenfalls alle Tiere auf Räder montieren werden, um sie dann hin- und herschieben zu können, wohin es uns gerade passt; unter der Woche versteckt irgendwo im nirgendwo, am Wochenende hervorgeholt für den/die SpaziergängerIn, für die Wanderer, die RadfahrerInnen. Die andere Alternative? Alle sollten sie weg, Schädlinge, untragbar für unsere Landwirtschaft! BefürworterInnen zweiter Wahl mehren sich…

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 Foto: RespekTiere vor der Niederösterreich-Landesregierung!

 

Ziesel gehören zu den gefährdetsten Tierarten der Welt. Sie stehen auf den Roten Listen ganz oben; Weingärten könnten ihre Brücke zum Überleben darstellen, denn diese bieten den Süßen hervorragende Lebensbedingungen. Wir sind ein Land der Weinbauern – zumindest im Osten Österreichs! Hier haben sich die Nager auch wieder angesiedelt, nachdem sie in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts durch Schweifprämien als nahezu ausgerottet galten. Doch anstelle sich über die unerwartete Wiederkehr zu freuen, was hören wir? Tolldreiste Geschichten von Weinstöcken, welche an Zieselurin zu Grunde gingen, von abgeknabberten Wurzeln, von Schäden in den Hängen, von angebissenen Teppichen oder Zierblumen um die Weinkeller – die Ironie an der Geschichte: es gibt keinen einzigen beglaubigten Hinweis, dass diese Schäden auch tatsächlich von den Zieseln angerichtet worden sind! Vielleicht noch verstörender: Selbst wenn, es existieren heutzutage so viele Ausgleichspläne, und wohl noch niemals ist ein Bauer aufgrund einer ‚Zieselplage‘ in den Ruin oder auch nur in die Nähe dessen gedrängt worden. Aber lassen Sie es sich auf der Zunge zergehen – kein belegter Fall von einem ruinierten Weingarten, der im Zusammenhang mit den Ziesel steht! Dennoch werden nur zu viele Weinbauern nicht müde den eigentlich streng geschützten Tieren nachzustellen, wann und wo immer es geht; sogar ganz öffentlich, wie es ein Landwirt im Zuge einer unserer vielen, vielen Demos einem Journalisten gegenüber bekundete, bezeugen sie Untaten, ‚i fahr alles tot was sich im Weingarten bewegt‘ hörten wir da; Gerüchte von großflächigen Giftanschlägen und anderen scheußlichen Tötungsmethoden machen die Runde – und die Täter sind meist auch noch stolz auf ihre Taten!
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Was macht das Land? Nichts! Es kommt seiner Bestimmung zu den Artenschutzgesetzen in keinster Weise nach – wie sonst könnte es sein, dass zum Beispiel RespekTiere auf den Wahnsinn von totgefahrenen Zieseln auf den Straßen aufmerksam machen muss, wenn auf NÖ-Straßen dutzende überfahrene Tiere liegen – tagtäglich, den ganzen Sommer über! Wo ist der Umweltanwalt, wo der Landeshauptmann, wo die Politik, wenn es um die Tiere geht? Und wie kann es sein, dass wir als Tierschutzverein 2 Jahre Kampagnenarbeit machen müssen, um wenigstens zu erreichen, dass entsprechende Warnschilder neben den meistbefahrenen Straßen aufgestellt werden – noch dazu zum großen Teil dann auf eigene Kosten? Wohin versickern EU-Gelder, die für Artenschutz bestimmt sind???
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Ein anderes Beispiel: wir arbeiten seit mehreren Jahren nun schon an einer Krötenkampagne nahe Krems an der Donau, wo wir von aufmerksamen AnrainerInnen, Wolfgang und Brigitte, informiert wurden, dass in deren Wohngebiet Jahr für Jahr hunderte Kröten sterben – auf einem nur 2 Kilometer langen Straßenstück! Es wiederholt sich die Tragödie: es liegt an uns für Krötenzäune aufzukommen, diese aufzustellen, die Straßen entsprechend mit Schildern zu markieren – wo ist die zuständige Behörde? Bei all unseren Gesprächen mit den Verantwortlichen wurde der Ball hin- und hergeschoben, letztendlich immer auf die selbe Antwort kommend: ‚Für heuer sind die Mittel verbraucht, reden wir im nächsten Jahr erneut…‘. Praktisch keine Unterstützung… 3 000 Kröten haben wir zusammen mit anderen TierschützerInnen im letzten Jahr sicher über die Straße gebracht; Hilfe vom Land? Kein Cent, keine Unterstützung … keine Spur!
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Sie alle kennen die äußerst dramatische Geschichte rund um das Wiener Heeresspital – dort, wo sich eine der letzten Zieselpopulationen im Wiener Raum niedergelassen hat, sollen fast 1000 neue Wohnungen entstehen! Durch EU-Gesetz geschützt, darf mit dem Bau aber erst begonnen werden, wenn die Tiere mehr oder weniger ‚von selbst‘ absiedeln würden. Es gibt eine Ausgleichsfläche, doch diese gefällt den Nagern offensichtlich nicht – trotz hoher Ausgaben wie den Bau von Zieselbrücken hin zur gewünschten neuen Heimat ist bisher nur ein kaum nennenswerter Teil der Tiere dorthin ausgewichen  Nun versucht die Stadt und der Bauträger mit allen Mitteln den Zieseln ihren selbstgewählten Lebensraum möglichst ungemäß zu gestalten; da gibt es zum Beispiel im Sommer ein Mähverbot (Ziesel sind Steppenbewohner, brauchen das Kurzgras), um die Tiere doch noch zur ‚freiwilligen‘ Übersiedlung zu ‚überreden‘…
 
In wenigen Wochen, trotz aller Schutzregelungen, Verordnungen und Artenschutzverträge, sollen in Wien endgültig die Bagger auffahren und die Idylle unwiederbringlich zerstören.
 
Die IG Marchfeld macht eine unglaublich großartige Arbeit für die letzten Ziesel Wiens: http://ziesel.org/
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Foto: gemeinsame Aktion IG Marchfeld-RespekTiere vor dem besagten Grundstück!

In Niederösterreich soll ein buddhistischer Gebetstempel errichtet werden – viele Menschen regen sich darüber auf, allerdings zuallermeist alleine nur aus niederen Beweggründen (eine fremdartige Religion zerstört die eigene Kultur und dergleichen Schwachsinn ist zu hören…) – dass am besagten Grundstück aber auch eine kleine Zieselkolonie ihr Auskommen sucht, das vergisst man zu erwähnen!

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 Foto: auf diesem Grundstück soll der Gebetstempel errichtet werden – das Problem nur: es soll dort auch Zieselvorkommen geben…
 
Endlich, nach so vielen Jahren, gibt es wieder Biber im Land! Niederösterreich tut sich erneut besonders hervor, wenn es um geplante (und bereits durchgeführte) Tötungen dieser Tiere geht. Warum sollen wir ihnen wieder nachstellen? Weil sie Schäden in Millionenhöhe anrichten, bekommen wir wieder zu hören, und es wird gar von einer ‚Biberplage‘ gesprochen! Besagte Schäden werden dann aber nicht näher beziffert, nein, nebenbei auch nicht aufgelistet – wie denn auch, wer die Hetzartikel aufmerksam liest, erkennt nämlich schnell: sie sind ja noch nicht einmal passiert! Es ist imaginäres Flechtwerk, voller ‚was könnte sein‘ und ‚was wäre wenn’…
4 000 Biber gibt es im Land, und das sind zu viele – in einem Gebiet, welches ganz nebenbei von mehr als 1,6 Million Menschen bewohnt und die fast 20 000 Quadratkilometer Landesfläche von jenen dementsprechend fortwährend ‚umgestaltet‘ wird! Wohin bitte sollen die Tiere noch ausweichen? Wir betonieren jeden Tag eine Fläche von 31 Fußballplätzen (!!!!) zu, aber haben nicht die Möglichkeit einige tausend Mitgeschöpfe einer geschützten Art zu integrieren???? Wie viel mehr an Schande geht da noch?
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Foto: toter Biber in NÖ-Au – Todesursache? Interessiert anscheinend niemanden…

Nächstes Beispiel: Fischotter! Endlich gibt es wieder einige in freier Wildbahn – das Problem nur: es gibt die freie Wildbahn nicht mehr! Einmal mehr ist vor allem Niederösterreich angeklagt: der Fischotter fühlt sich besonders im Waldviertel wohl, naturgemäß, gibt es dort doch hunderte Fischteiche. Das Wiedererscheinen der Otter – nebenbei auch der Kormorane, bereitet nicht nur Freude, ganz im Gegenteil – es treibt die FischerInnen auf die Barrikaden: bis zu 15 %, so hören wir bei einem ‚Abfischfest‘ in der Region, beträgt der durch den Fischotter verursachte Ausfall – wohlgemerkt, bei einem See, welcher, so der Sprecher weiter, rund 50 Tonnen Karpfen im Jahr ‚produziert‘ – ist es da wirklich so schlimm, wenn dann einmal ‚nur‘ mehr 42,5 Tonnen für uns Menschen übrig bleiben????

Ja, nun soll auch der Otter wieder bejagt werden; und schon machen Gerüchte von großangelegten Vergiftungsaktionen die Runde, beklatscht von den ‚Interessensvertretungen‘. Jene Interessensvertretungen, die uns weißmachen, man muss die Fische als schwächstes Glied in der Kette schützen vor dem mächtigen bösen Raubtier – aber dabei vergessen zu erwähnen, dass sie am Ende des Tages alles für sich selbst aus den Gewässern holen werden, soweit es ihnen möglich ist bis auf den letzten Fisch…
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Auch Kärnten hat inzwischen längst nachgezogen und die Tragödie nimmt ihren Lauf – nichts gelernt aus der Geschichte!

www.derstandard.at/2000016856604/Kaernten-gibt-die-Jagd-auf-geschuetzte-Fischotter

 
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Unfassbar! Der Wolf ist zurück in Österreich, wenn auch nur repräsentiert durch ganz wenige Exemplare. Und sofort wird der Ruf laut nach Abschuss… angeleiert von höchster Stelle übrigens, wenn Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter bei einer Bauerntagung jenen unfassbaren Satz von sich gibt: „Ich bin sogar bereit, selbst eine Jagdkarte zu lösen!“ Er, der den Applaus unter seinigen sucht, er darf sich der Streicheleinheiten durch die Bauernschaft sicher sein. Dass er sich aber im selben Augenblick aus der (kurzen) Liste ernstzunehmender PolitikerInnen von selbst ausstreicht, ist selbstredend… Bitte lesen Sie den so erschütternden Bericht: http://kurier.at/chronik/oesterreich/minister-rupprechter-forderte-abschuss-der-woelfe/181.409.768
 
Und jetzt der nächste Anschlag auf das Artenschutzgesetz: galten die Rabenvögel als streng geschützt, fällt nun ein Bundesland nach dem anderen um – sie hätten sich derart vermehrt, dass die von ihnen angerichteten Schäden in der Landwirtschaft überhand nehmen würden. Nur: benennen kann die Schadsummen erneut niemand, und wieder gibt es keinen Beweis dafür, dass die so klugen Vögel überhaupt nur etwas mit der Zerstörung von Heuballen usw. zu tun haben… egal, nachdem der OÖ-Jagdverband die Tötung von fast 25 000 Rabenvögel erlaubt hat, zieht sofort Kärnten nach, mit Abschussgenehmigungen für beinahe 20 000 Tiere. Offen bleibt die Frage, wie die Opfer gezählt werden sollen – wenn man weiß, dass auf einer Fläche von rund 12 000 Oberösterreich-Quadratkilometer im Jagdjahr 14/15 mehr als 18 000 JägerInnen unterwegs waren, wer kann erklären, wie das dann funktioniert? Wie zählt man, wie beendet man das Morden? In Wahrheit wird es ein Massaker geben, ohne jede Hemmung und jede Regel; für diese Vorhersage muss man wahrlich kein Prophet sein…  Ein Beispiel, welche die düstere Ausgangslage hervorhebt? In der Steiermark ‚durften‘ 2013 legal 12 000 Nebelkrähen getötet werden. Letztendlich gab es aber 16 600 Opfer. Wie es zu dem ‚Überschuss‘ kam? "Es weiß ja nicht jeder vom anderen oder zählt jeden Schuss mit", schilderte der Geschäftsführer der steirischen Jägerschaft, Karl Sirowatka, der ‚Kleinen Zeitung‘….
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Foto: wir werden uns wieder an diesen entsetzlichen Anblick gewöhnen müssen – tote Rabenvögel aufgehängt als Abschreckung…

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Vom Bär
spricht heute kaum mehr jemand; vor einigen Jahren gab es ein ehrgeiziges Wiederansiedlungsprogramm, Stichwort ‚Ötscherbären‘, doch alle ausgesetzten Tiere sind heute längst wieder verschwunden – trotz Überwachung, trotz Monitoring. Einige sind inzwischen aufgetaucht – allesamt als Leichen, ausgestopft in den Jagdhütten Ewiggestriger! Auch hier gilt die Benennung ‚Problemtier‘ als Schlagwort. Erinnern Sie sich noch an Bruno? Jener Bär, welcher für einige Zeit das freie Leben in der Grenzregion Italien-Österreich-Bayern kosten durfte – dann wurde ihm nachgesagt, er hätte Bienenstöcke geplündert und Schafe geraubt – wen wunderts, so etwas tun Bären nunmal, und er ist doch ein Bär gewesen! Nichtsdestotrotz, obwohl die betroffenen LandwirtInnen bestimmt ausreichend entschädigt wurden, sollte Bruno dennoch bald von einer Hundertschaft JägerInnen verfolgt werden – er galt aber, solang es keine Abschussgenehmigung gab, als ‚verschollen‘. Dann erstellte das Ministerium jenen Persilschein, und siehe da, keine paar Stunden später war Bruno Geschichte, hauchte er in der Nähe der Rotwand im bayerischen Spitzingseegebiet von einer Kugel getroffen sein Leben aus…
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Jüngstes Beispiel: der WWF und der Naturschutzbund Österreichs setzen 10 000 Euro Ergreiferprämie aus – für die Mörder der vier männlichen Tiere eines Luchs-Wiederansiedlungsprogrammes in den oberösterreichischen Kalkalpen! Nachdem nun nur mehr die weiblichen Luchse übrig geblieben sind, droht das gesamte ehrgeizige Projekt endgültig zu scheitern… ist es nicht wirklich einfach nur unfassbar????
An jene, die die Wunderschönen gemordet haben: groß und mächtig fühlt Ihr Euch, Ihr minderbemittelten Vollidioten, wenn Ihr eine Waffe in der Hand habt; ansonsten seid Ihr klein und schmächtig, ein Haufen kränklicher Komplexler, alkoholumnebelt, vom Leben gestraft mit Abscheu, Hässlichkeit der Seele, niedergeprügelt von entsetzlicher Dummheit; abreagieren tut Ihr Euch für Euer fortwährendes Versagen im zivilen Leben an den Schwachen, an den Frauen und an den Wehrlosen. Aber eigentlich seid Ihr schuldlos, seid doch nur erlegen dem Fluch Eurer Geburt: ein Tier in freier Wildbahn, noch dazu eines, welches wenige KollegInnen bisher töten konnten – wie anders kann so wenig Hirn auf eine solche Herausforderung reagieren?

Tatsächlich wird immer klarer: Wiederansiedlungsprogramme für all diese Tiere sind in unserem Land von vornherein zum Scheitern verurteilt – sie gleichen einem Todeskommando! Versucht man es doch, so läuft man in die extreme Gefahr, die Schützlinge dem sicheren Tod auszuliefern. Ist das nicht entsetzlich? Nein, es ist noch viel schrecklicher als das – es ist gleichbedeutend mit der letztendlichen Kapitulation der Gesellschaft, wo der Wert des Lebens als ‚wertlos‘ erachtet wird. Es ist der Todesstoß für die belebte Natur, ein letzter Schritt zur Umsetzung der Vorstellung eines industrialisierten Naturparks, wo die Natürlichkeit nur mehr eine bloße Fassade darstellt. Es ist der Kniefall vor dem Kleingeist, die Unterwerfung der Menschlichkeit. Die Situation, in ihrem Ausmaß gar nicht schlimm genug einschätzbar, ist eine tatsächlich Untragbare für ein zivilisiertes Land. Es stellt den Angeklagten unserer Zeit ein gar niederschmetterndes Zeugnis aus: Unmündigkeit, das ist das Schlagwort, denn allem Anschein nach sind wir selbst nach so vielen Jahrtausenden der Entwicklung immer noch nicht den Urängsten der Ahnen entschlüpft, psychisch verhangen den grausamen Trieben der Höhlenmenschen. Vom ‚Homo habilis‘, dem ‚geschickten Mensch‘, über den ‚Homo erectus‘, dem ‚aufgerichteten Mensch‘, bis hin zum ‚Homo sapiens‘ hat sich zwar die Haltung gestreckt hin zum geraden Gang, aber der Geist bleib der Entwicklung ganz offensichtlich hinten nach. Ganz nebenbei, ein aufrechter Gang bedeutet dann auch noch lange kein aufrechtes Wesen, was uns immer wieder auf ein Neues schmerzlich bewusst wird. Übrigens: ‚Homo sapiens‘ bedeutet ‚der weise Mensch‘ – eine Bezeichnung, welche so dann wohl nur der Eigendefination, dem ‚Jetzt-Bewusstsein‘, standhält; ob der künftige Mensch uns in der – falls es eine solche für unsere Gattung dann überhaupt noch geben kann – fernen Zukunft immer noch als ‚weise‘ benennen wird? Daran besteht berechtigter Zweifel!

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Wo bleibt der große Aufschrei in der Bevölkerung? Ist uns wirklich schon alles egal? Können wir wegen anderer Probleme, Wirtschafts-, Flüchtlingskrisen und co, das Tierleid nicht mehr erkennen? Oder ist es uns nicht mehr so wichtig? Wenn wir diese Fragen mit ‚Ja‘ beantworten, dann müssen wir uns endgültig vom Gedanken einer belebten Natur verabschieden, und uns darauf vorberieten, wie es sein wird in einer einsamen und sterilen Welt zu leben, wo sich nur mehr ‚Mensch‘ selbst eine Existenzberechtigung zugesteht!
 
Kontaktadressen für allfällige Anregungen und Beschwerden:

Landeshauptmann Niederösterreich, Dr. Erwin Pröll:  lh.proell@noel.gv.at
Jagdverband Niederösterreich:
Geschäftsführer Dr.Peter Lebersorger: p.lebersorger@ljv.at 
Landesjagdverband NÖ: jagd@noel.jv.at

Bürgermeister Wien, Dr. Michael Häupl: michael.haeupl@wien.gv.at

Landeshauptmann Oberösterreich, Dr. Josef Pühringer:  lh.puehringer@ooe.gv.at
Oberösterreichische Jägerschaft: office@ooeljv.at
Agrarlandesrat: lr.hiegelsberger@ooe.gv.at

Landeshauptmann Kärnten, Dr. Peter Kaiser:  peter.kaiser@knt.gv.at
Jagdverband Kärnten: office@kaerntner-jaegerschaft.at
Geschäftsführerin Mag. Freydis Burgstaller-Gradenegger  freydis.gradenegger@kaerntner-jaegerschaft.at
 

Achtung, Achtung! Am Montag geht das RespekTiere-Radio wieder on-air! Thema der Sendung wird passend zum Newsletter die Jagd sein – wir beehrten doch die ‚Hohe Jagd-Messe‘ in Salzburg mit einer Kundgebung! Dabei kam es zu unfassbaren Szenen: die Grünberockten gingen diesmal sogar soweit, eines unserer Transparente in Flammen zu setzen! Zu hören auf der Welle der Radiofabrik, 97,3 oder 107,5, auf Cablelink 98,3 oder im Netz via Livestresam (www.radiofabrik.at)! Bitte unbedingt einschalten, 18 Uhr!!!

 
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