Pferdemarkt Maishofen

             

Lange haben wir überlegt ob wir heute überhaupt zur so unseligen Pferdeversteigerung nach Maishofen fahren sollten; wir hatten zwar eine Kundgebung angemeldet, aber schon im Vorfeld wurden sämtliche Überlegungen über den Haufen geworfen – wenige Tage vor der Veranstaltung nämlich informierte uns die immer freundliche Zell am See-Polizei, dass der Zuchtverband inzwischen das Versteigerungsgelände, früher im Besitz der Öffentlichkeit, gekauft hat und jede Protestkundgebung als Hausherr verbot. Angeboten als Demo-Ort wurde nun als einzige Alternative der Grünstreifen zwischen Straße und dem Gelände selbst, wo dann aber auch keine Pferde mehr im Freien sein würden, sondern nur mehr in den Hallen!
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Foto: Fleischbeschau in der Arena – wie in längst totgeglaubten Zeiten!

Also würden wir abseits stehen, unser Dasein kaum bemerkt, und Zuwiderhandlungen – also auch Versuche in Kostümierung auf das Gelände zu gelangen – mit sofortiger Besitzstörungsklagen (die ihrerseits sehr teuer sind, von ca. 600 Euro aufwärts, pro Person…) angedroht.
Letztendlich entschieden wir uns aber doch für die lange Fahrt in den Salzburger Pinzgau; den Pferdehändlern sollte trotz allem ein Gegengewicht geboten werden, ein Spiegel in die Seele – das ist unsere Aufgabe und der wollten wir nachkommen!
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Leider regnete es dann auch noch sehr stark, die Bedingungen gestalteten sich als äußerst unwirtlich. Dennoch die lange Fahrt sollte sich doch lohnen, denn angekommen in Maishofen stellten wir fest, dass auch hier genau wie wenige Wochen zuvor in Abtenau wesentlich weniger Pferde zum Verkauf angeboten worden waren. Anders als früher zeigten sich die Pferde dann auch durchwegs in gutem Zustand, und ein Besuch in der Versteigerungshalle passte zum Trend: die Tiere wechselten meist um weit über 1000 Euro ihre Halter, ein Preis, bei welchem Fleischer wohl nicht mehr kaufen würden! Aber nicht nur diese Entwicklung ist augenscheinlich, nebenbei werden die Tiere allesamt während der Veranstaltung gefüttert und mit Wasser versorgt, was so auch nicht immer der Fall gewesen ist – eine Tatsache, die beweist, wie wichtig all unsere Kundgebungen der letzten Jahre in Wirklichkeit waren. Nie und nimma würde sich die Situation, obwohl ohne Frage immer noch schlimm genug, heute so verbessert zeigen!
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Foto: Kundgebungen wie diese, sie sind vielleicht nicht jedermanns/frau Sache – aber sie erregen immer große Aufmerksamkeit; und Aufmerksamkeit, wer mag es in Frage stellen, ist letztendlich die größte Chance für eine Veränderung!

Allerdings, Grund zum Durchatmen ist das alles noch keiner; immer noch stehen an den Verladestellen Tierhändler und Metzger, leider Gottes auch aus Italien, aufgereiht. Fazit: wir werden, egal wie weit uns der Zuchtverband auch von sich zu verbannen versucht, unsere Proteste weiter fortsetzen, Jahr für Jahr, so lange, bis kein Pferd mehr den Weg zum Metzger anzutreten hat – und das ist ein Versprechen!

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So besuchten dann auch einige Menschen unseren Stand, wir konnten sehr informative und gute Gespräche führen. RespekTIere wäre nicht RespekTiere, hätten wir letztendlich nicht doch noch unsere Masken ausgepackt; direkt am Zugang zum Gelände, allerdings noch auf öffentlichem Grund, konnten die BesucherInnen also wieder einen blutübergossenen Metzger in Todeslarve sehen, der zusammen mit einer Aktivistin im Pferdekostüm ein Transparent mit der Aufschrift ‚Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachthäuser geben!‘ dem staunenden Publikum entgegenstreckte. Die Aktion verursachte so einiges an Aufregung, und es fielen dann auch wieder jene Worte ggen uns, welche an solchen oder irgend anderen Plätzen und in solchen Zeiten eigentlich nichts mehr zu suchen haben – aber die prallten wie immer glatt an uns ab!
🙂 Zuvor schon hatten sich 2 AktivistInnen Gasmasken und sterile Anzüge übergestreift, ein Transparent ‚Hier stinkts nach Tierquälerei‘ haltend!
 
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