Das war der 11. RespekTiere-Kreuzzug für Tierrechte; der Bericht!

Unser 11. Kreuzzug für Tierrechte ist Geschichte! Wie in jedem Jahr am Karsamstag zogen wir also auch heuer wieder mit unseren dornengekrönten Tiermasken und den riesigen Kreuzen durch belebte Gassen, dieses Mal erneut durch die Linzer Altstadt. Warum die Traditionsveranstaltung so oft in Linz stattfindet, ist schnell erklärt: weil die Stahlstadt zentral liegt – AktivistInnen ob aus Wien, Graz oder Salzburg kommend, nicht eine extrem lange Anreise haben, weil sich die Fußgängerzone regen Besuches erfreut und zudem gespickt ist mit kirchlichen Einrichtungen, sich alleine deshalb hervorragend für die Aktion eignet – und vor allem, weil wir in Linz mit den vielleicht allerbesten Tierrechtsgruppen Österreichs so ganz hervorragend zusammenarbeiten! 🙂

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2017 meinte es – anders als im letzten Jahr, wo eiskalte Winde wehten – auch der Wettergott gut mit uns. Es war zwar nicht sonderlich warm, mit Temperaturen so um die 13 Grad, aber dafür trocken und größtenteils windstill – perfekte Rahmenbedingungen also!

Rund 50 TierrechtsaktivistInnen beteiligten sich am bunten Zug, wo bald ein echtes Fahnenmeer aus Transparenten mit Aufschriften wie ‚Wir sterben täglich für Eure Ernährungssünden‘, Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben‘, oder ‚Wir kreuzigen Jesus jeden Tag auf ein Neues – in unseren Schlachthöfen!‘ den immer faszinierten PassantInnen entgegenwehte. Die drei KreuzträgerInnen, Kuh, Schwein und Huhn in Dornenkrone, schleppten die gut 2,50 Meter großen, schweren Relikte hinter sich her, kunstblutübergossen; ein Metzger, vor Scham über sein tägliches Tun hinter einer Ku Klux Klan-Maske versteckt, in voller Arbeitsmontur, trieb die ‚Nutz’tiere an auf dem letzten Weg, und Gevatter Tod begleitete den traurigen Zug. Dahinter eine Aktivistin im Schafskostüm, ein Schild vor sich tragend ‚Seht das Lamm Gottes‘, ebenfalls blutübergossen…

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‚Die Kirche ist schuldig, die Kirche macht mit – auf Kosten der Tiere ein Mordsprofit‘, schallte es alsbald durch die Gassen, ‚Tiere haben Rechte – Fleisch ist Mord‘, sowieso. Immer wieder sollte der Zug unterbrochen werden, wo dann ein ehrgeiziger Aktivist im Hühnerkostüm den Fleischkonsum betreffende Nachrichten verlas, ein Text mit derart vielen Daten und Fakten bespickt, dass wohl die allermeisten der durchwegs gespannten ZuhörerInnen sich lange später noch Gedanken über das Gesagte gemacht haben dürften! Der Lautstärkenpegel ebbte über gut 2 Stunden nicht ab, im Gegenteil, bei den zahlreichen Zwischenstopps vor Kirchen, vor Mc Donald’s, Nordsee oder insbesondere KleiderBauer steigerten sich die Chöre zur ohrenbetäubenden Anklage! ‚Die Kirche ist schuldig, die Kirche macht mit, auf Kosten der Tiere ein Mords Profit‘, war da zu hören, oder ‚Wir sind hier und wir sind laut – solange die Kirche nicht auf die Tiere schaut‘, welches sich mit ‚Wir sind hier und das ist gut – weil die Kirche nichts für die Tiere tut!‘ abwechselte. Im Trommelwirbel wurde das Tempo stetig gesteigert, eine enorm energiegeladene, bunte, laute Prozedur nahm die Innenstadt den Nachmittag über buchstäblich unter Beschlag – einfach wunderbar! Es ist so unfassbar schön, so viele Menschen, noch dazu sehr viele davon in allerlei Tierkostümen, gemeinsam durch die Straßen ziehen zu sehen, alle auf ein Ziel fokussiert: die untolerierbare menschliche Allmacht gegenüber ‚Tier‘ endlich, endlich, endlich zu brechen und einen neuen Weg zu finden, mit unseren Mitgeschöpften künftig friedlich umzugehen…

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Erst gegen 16 Uhr wurde die Kundgebung am Hauptplatz beendet, aber auch dort noch, selbst nach dem so ermüdeten Protestmarsch, hielt die Veranstaltung keine Sekunde inne. So lauschten die vielen stehengebliebenen Menschen den traurigen Fleischfakten und bald schallten endlose Sprechchöre durch die Straßen! Es bleibt uns ein Fazit: eine der allerbesten Kundgebungen nahm ihr Ende, an einem Nachmittag, wo die Linzer Innenstadt einmal mehr zumindest für einige Stunden zum Nabel der Tierrechtswelt Österreichs mutierte. Erneut bewies sich die wunderbare Zusammenarbeit mit den Linzer Neuaktiven, Veggies, dem VGT Linz sowie all den anderen beteiligten Tierrechtsgruppen und natürlich gilt unser ganzer Dank den so wunderbaren AktivistInnen, wovon manche weite Anreisen – zum Beispiel der unfassbar großartige Dr. Haberditzl, direkt aus Innsbruck kommend – auf sich genommen hatten!  Es hat große Freude gemacht, wieder einmal mit so vielen Gleichgesinnten einen Protest zu formen und eine so wichtige Botschaft zu verkündigen – die Kirche ist angeklagt, und wir fordern sie hiermit einmal mehr auf, ihren Bezug zu den Mitgeschöpfen zu überdenken und in richtige Bahne zu lenken.

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Ein herzliches Dankeschön gilt zu guter Letzt auch der Linzer Polizei, welche wie schon bei so vielen Veranstaltungen zuvor ihr Fingerspitzengefühl einsetzte und ob der gewiss kontrovers diskutierbaren Demo dennoch zu jeder Zeit äußerst kompetent und hilfsbereit agierte (es gab eine einzige etwas brenzelige Situation – nämlich dann, als eine KleiderBauer-Angestellte unaufhörlich die AktivistInnen aus nächster Nähe filmte. Ein Aktivist verlangte eine Rechtfertigung für dieses Vorgehen, folgte der Dame kurz ins Geschäft; aber selbst hier blieb die Polizei sehr gelassen, geleitete den Tierschützer sanft aus dem Geschäft, siehe Bild links unten…)

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Der Kreuzzug für Tierrechte stellte seine an sich selbst gerichtete Forderung, die spektakulärste und aufsehenerregendste Tierrechtsveranstaltung weit über die Grenzen hinaus zu sein, einmal mehr  eindrucksvoll unter Beweis; und so bleibt uns nur noch festzuhalten, so wie wir es in der Abschlußansprache bei der Veranstaltung selbst schon verkündeten – es hätte an diesem Karsamstag Nachmittag für Tierrechtsbegeisterte keinen besseren Ort zu sein geben können als eben Linz – wir freuen uns auf 2018!!!

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