Bereits in diesen ersten Tagen des noch so jungen Jahres konnten wir wieder einen Schritt für die so dringend benötigten gesetzlichen Grundlagen für die Wachtelhaltung setzen; eine detaillierte Verankerung im Tierschutzgesetz ist ja eines unser ganz großen Ziele für 2018! Besagter Betrieb, von mittlerer Größe, wird zurzeit noch nicht in Vollzeit geführt; die Tierhalter planen aber für die nahe Zukunft einen enormen Zubau, wo dann der Schritt hin zur endgültigen Professionalität gesetzt werden soll. Neben Wachteln gelten Hühner als zweites Standbein, auch hier soll großzügig ausgebaut werden. Zudem gibt es noch eine Menge anderer Tiere am Hof, welche aber nicht finanziell ‚genutzt‘ werden, sondern so etwas wie ein ‚Hobby‘ der Familie darstellen.
Fotos: Wachtelhaltung – im Moment scheint es, als ob es einen Boom hierfür geben würde; der besagte Betrieb präsentierte sich recht sauber, aber die Problematiken einer Massentierhaltung lassen sich dennoch nicht verleugnen. Es gibt hier aber wenigstens, saubere und abgetrennte Legeplätze für die Tiere, Einstreu war trotz der späten Stunde ausreichend vorhanden, ebenso wie Futter und Wasser… Der Firmeninhaber zeigt viel Kreativität, baut sämtliche Anlagen selbst; bei unserem unangekündigten Besuch, dann bereits nach 18 Uhr und stockdunkel, waren alle Käfige sauber, die kleinen Vögel in gutem Allgemeinzustand. Was uns aber auffiel: die Anlage steht in einem fensterlosen Raum, die Wachteln werden unter Kunstlicht gehalten. Außerdem ist es im Inneren eher kühl, eigentlich nach unserer Erfahrung fast zu kühl für die Tierchen; die im Gemäuer befindliche Heizkanone schaltete sich zwar ab und dann an, aber deutlich über 10 Grad dürfte die Temperatur trotzdem nicht steigen. Alleine die Stromkosten würden sich, so der Besitzer, auf über 1000 Euro im Monat belaufen; ob es da nicht günstiger und vor allem tierfreundlicher wäre – vor allem, weil der Tierhalter große Fertigkeit im Handwerk verspricht – Fenster einzubauen, um damit natürliche Beleuchtung zuzulassen?
Wir wollen jetzt im Augenblick erst einmal einen Gesamtüberblick über die Situation bezüglich der Wachtelhaltung verschaffen, deshalb möchten wir an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten; jedenfalls, so viel steht fest, wird an diesem Betrieb in Zukunft wohl eher gemessen werden denn verurteilt. Dennoch, auch hier steht fest: es gibt keine kommerzielle Tierhaltung, welche nicht mit dem Leid der Eingesperrten einhergeht. Artgerecht ist nur die Freiheit, und mit besagter Freiheit lässt sich auf großer Basis wohl immer zu wenig Geld verdienen, um diese als allgemeinen Standard festzusetzen. Deshalb: nur ein Verzicht, egal ob diese aus Bio- oder sonstiger Haltung kommen, auf tierliche Produkte kann als tierfreundlich bezeichnet werden; alles andere, was die Werbung oder die Produzenten auch immer versprechen mögen, ist doch nur bloße Augenauswischerei…
Erstmals recherchierten wir nun auch in einem Schafehaltungsbetrieb; an jenem Ort gibt es nach Angaben des Inhabers zwischen 700 und 800 Tiere, welche allerdings tagsüber einen Weidezugang haben. Obwohl die Zustände für die Tiere für einen derart großen Hof dann – auch hier erschienen wir ohne jede ‚Vorwarnung‘ – den Umständen entsprechend als durachaus gut angesehen werden können, ergeben sich auch hier diverseste Thematiken, welche wohl zumindest einer Überdenkung harren. So zum Beispiel darf die Zuchtlinie der ‚reinrassigen‘ Herdentiere nicht unterbrochen werden, was bedeutet, nur rein weiße Schafe werden für die Fortpflanzung genutzt. Schwarze, auch solche mit nur ein paar schwarzen Flecken, werden ‚aussortiert‘, was heißt, sie kommen bereits ein paar Wochen nach der Geburt direkt zum Schlachter…
Es gibt auch mutterlose Lämmer, wo zum Beispiel die Mutter bei der Geburt verstorben ist; diese werden mit der Flasche gefüttert, aber nach möglichst kurzer Zeit auf Milchaustauscher aus Saug-Behältnissen umgewöhnt. Die Tierkinder schreien 8 oder 9 Tage ununterbrochen nach ihrer Mutter; Ziehmütter gibt es nicht, obwohl natürlich sehr viele aus der riesigen Herde mit Kindern versehen sind, denn ‚kein Schaf wird fremde Babys akzeptieren‘ – was wir so bisher auch noch nie gehört hatten… Fotos: Tierkinder, völlig unschuldig und dennoch nur geboren um alsbald zu sterben…
Eine weitere nicht zu unterschätzende Problematik ist der Verkauf von Schafen an Menschen mit muslimischen Hintergrund. Traditionell, aus religiösen Gründen, werden die Tiere in einem solchen Fall dann durch den Kehlschnitt sterben, fast immer ohne vorhergehende Betäubung. Die Zahl der AbnehmerInnen ist stark im Steigen begriffen, nicht umsonst hat der Bauer von der Stier- auf die Schafhaltung umgestellt. Es wäre zwar am besuchten Hof nicht möglich, die erstandenen Tiere gleich vor Ort zu schlachten – wie das leider sonst, obwohl gänzlich illegal – sehr oft vorkommt; wo die Tötung aber dann passiert, darüber wollte der Bauer nicht nachdenken. Mit dem Verkauf sei seine Verantwortung erloschen. Einmal im Jahr, während des Opferfestes, würde dann aber auch am Hof in speziellen Räumen unter Anwesenheit des Tierarztes geschächtet. Nähere Infos hierzu werden wir in Kürze in Erfahrung bringen!
ABSCHLUSSBERICHT: AKTION- KEKSE 2017
Wir bedanken uns im Namen der Esel Mauretaniens und der Hunde Bulgariens von ganzem Herzen für die so tolle Aktion… mit dem erzielten Erlös wird es uns möglich, wieder groß angelegte Hilfseinsätze durchführen zu können!!!
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