Krötenwanderung – der Endspurt!

Nun ist es bald geschafft, die letzten Tage der diesjährigen Krötenwanderung sind angebrochen! Und das ist auch gut so, denn langsam schwinden den KrötenretterInnen die Kräfte, nach fast drei Wochen im Dauereinsatz…
Noch haben wir nicht alle Zahlen, aber dennoch zeichnet sich bereits ab, das Ergebnis wird leider eher besorgniserregend. Auf jeden Fall waren heuer weniger der Amphibien unterwegs als in den letzten Jahren – und da wir von einer Tierart sprechen, welche sich auf der ‚Roten Liste‘ wiederfindet, muss man den Gründen auf die Spur gehen, um dann dem traurigen Trend entgegenwirken zu können.
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Die Gefahren auf der Wanderschaft sind unfassbar vielfältig; immer mehr Straßen durchkreuzen die Wegstrecken der Kröten, dann müssen sie diese auch noch wieder zurück marschieren (Kröten wandern oft mehr als 10 Kilometer, um ihre Laichplätze zu erreichen!!!). Rücksichtslose AutofahrerInnen (und selbst rücksichtsvolle, denn es ist sogar bei langsamer Fahrweise nicht immer möglich, den plötzlich auf die Straße schleichenden Kröten auszuweichen) sind wohl ihr größtes Problem, aber auch mit verschiedenen Mitteln behandelte Felder, die sie queren, stellen zunehmend einen Gefahrenherd dar. Werden sie dann noch zu lange aufgehalten – zum Beispiel durch Schlechtwettereinbrüche, neue Betonabgrenzungen, Baustellen, usw. – selbst durch Krötenzäune, so schlimm das auch klingt; dann, wenn sie zu später Stunden noch an den Zaun gelangen, danach bis zum Morgen warten müssen, um von KrötenretterInnen über die Straße gebracht zu werden – kann eine Notlage daraus entstehen, nämlich, dass sie später der Sonne ausgesetzt sind. Deshalb müssen die Anlagen ständig kontrolliert sein, auch deswegen, weil Viele in die eingegrabenen Kübeln stürzen (was ja auch der Zweck der Krötenzäune ist) und dort tagsüber zur leichten Beute für allfällige Jäger – etwa Krähen – werden könnten (nicht nur Kröten fallen in die Kübel, selbstredend auch Würmer, Käfer, Spinnen und dergleichen; sogar zwei Mäuse mussten wir dieses Mal bergen); erst im Kübel, besteht nun auch die immense Gefahr, entweder der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt zu werden, oder dem Regen, der die Behältnisse dann ebenfalls schnell zur Todesfalle gestalten kann – so ist, man kann es nicht oft genug wiederholen, ständige Kontrolle die oberste Pflicht!!!
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Fotos: Zaunkontrolle zu verschiedenen Zeiten ist unerlässlich! rechts: nicht nur Kröten, auch andere Tiere verirren sich in die Kübel – hier eine süße Maus!
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Foto: jegliche mit Gittern zugedeckte Gräben stellen eine große Gefahr dar; fallen die Kröten hinein, gibt es viel zu oft keine Rettung!
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Fotos: die Kröte in der Hand der Tierretterin leidet an einem offenen Geschwür; ob es sich dabei etwa um Krebs handelt, der von auf Feldern versprühten Chemikalien hervorgerufen wird? rechts: hier am Straßenrand parken die Fahrzeuge der HeurigenbesucherInnen – warum der Wirt jedes Jahr genau zur Krötenwanderzeit öffnet, ist ein besonders Ärgernis; mit dieser Tatsache werden wir uns bis zur nächsten ‚Saison‘ stark auseinandersetzen müssen, um eventuell einen Kompromiss zu erreichen…
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Foto: viel zu oft kommt leider jede Hilfe zu spät!
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Fotos: KrötenretterInnen im Einsatz!
Fakt ist, wir alle sind gefordert, möchten wir diese so wunderbaren und sanften Tiere auch noch den kommenden Generationen erhalten! TierschützerInnen, AnrainerInnen, AutofahrerInnen, Behörden, sie alle müssen ZUSAMMEN einen Weg finden, um die Katastrophe abzuwenden – so schnell als möglich!!!
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Foto: wie lange noch können wir uns an solchen Wanderungen erfreuen???
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Fotos: die Kröten brauchen uns – bestimmt schaffen wir es im nächsten Jahr, mehrere schlagkräftige Teams zu bilden, die quer durch das Land helfen; gibt es etwas Schöneres, als müde heimzukehren und zu wissen: mein Einsatz heute hat einen großen Unterschied gebracht!!! rechts: diese Kröte gräbt sich gerade ein – Zeit für die Nachtruhe!
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Wie kleine Drachen – Kröten sind unfassbar süße Tiere! Lasst uns ihnen beistehen, wo immer es geht! Bitte sagt Bescheid wenn Ihr von einer Krötenwanderung wisst, wo noch niemand hilft! Dann können wir für das nächste Jahr frühzeitig planen und hier und da vielleicht ein eigenes Team zusammenstellen!!!
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