Jetzt ist es soweit – die Eselgrippe hat Nouakchott wieder erreicht!

Es gibt schlechte Nachrichten aus Mauretanien – die hochgradig ansteckende bakterielle Infektionserkrankung, ausgelöst durch den Erreger Streptococcus equi, droht erneut zu einer regelrechten Epidemie anzuwachsen. Die Bakterien werden über die Atemluft, den Speichel und den Nasenausfluss übertragen. Dabei stellen sich die örtlichen Gegebenheiten als Paradies für die Bazillen heraus – stehen die betroffenen Tiere doch meist Gesicht an Gesicht, während sie auf die nächste Beladung warten… In vielen Fällen ist aber auch der Mensch selbst Überträger, dann, wenn er nach Kontakt mit betroffenen Tieren (die aufgrund der langen Inkubationszeit von fünf bis 10 Tagen oft noch keine Krankheitssymptome zeigen) seine eigenen anfasst – was in den Esel-Einsatzbereichen natürlich andauernd passiert, weil sich die Eselhalter untereinander unterstützen (zum Beispiel bei der Beladung, wenn ein Esel stürzt, mit einem anderen rauft oder dergleichen).
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Foto: unter diesen Bedingungen verbreiten sich Krankheiten natürlich nahezu ungehemmt; viele Tiere auf engem Raum, Kopf an Kopf, Nahrungsaufnahme aus selbigen noch dazu schmutzigen Gefässen…
Die Problematik trifft nicht nur Mauretanien alleine; sogar das staatliche Fernsehen berichtete unlängst davon, dass sich die Krankheit vom Senegal kommend rasend schnell ausbreitet. Einige hundert Esel sind dort dem Bakterikum bereits erlegen. Und die Infektion kennt selbstredend keine Grenzen. So werden in den letzten Wochen auch aus Nouakchott immer mehr Fälle gemeldet. ‚Unser‘ Dr. Dieng schickte uns deshalb diesen Hilferuf; erste Esel musste er schon behandeln und es werden täglich mehr!
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Fotos oben: typische Symptome der Eselgrippe…

unten: aufgrund der extremen Bedingungen, vor allem aufgrund des Sandes und des Windes, sind – als zweite große Problematik dieser Tage – Augenerkrankungen weit verbreitet; auch hier versucht unser Team bestmöglich zu helfen. Aber entsprechende Augensalben, wir haben sie als Fixpunkt in unser Medikamenten-Repertoire längst aufgenommen, sind leider ziemlich teuer.
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Zu den häufigsten Symptomen der ‚Eselgrippe‘ zählen grünlich-gelber oder eitriger Nasenausfluss, Fieber, Müdigkeit, Husten und eine fühlbare Schwellung der Lymphknoten. Ist ein Esel infiziert, bewirkt die Erkrankung eine zunehmende Lethargie, der Appetit sinkt auf null. Während Equiden unter ‚normalen‘ Verhältnissen oft nicht einmal Antibiotikum zur Gesundung brauchen (Quarantäne ist aber unbedingt erforderlich), sieht die Sachlage für die Esel Mauretaniens leider wieder ganz anders aus. Aufgrund des allgemein schlechten Gesundheitszustandes, ein ohnehin völlig überstrapaziertes Immunsystem, sterben sehr viele der erkrankten Tiere – man geht von ca. 50 % aus – einen langsamen und qualvollen Tod.
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Fotos: aufgrund der vielen, alltäglichen Verletzungen, offene, teils eitrige Wunden, einer latenten Unter- bzw. Mangelernährung ist das Immunsystem der Esel auf ein Äußerstes belastet. Zusätzliche Erreger können daher ganz schnell eine verherrende Wirkung haben.
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Fotos: der Tod ist überall in Nouakchott ein ständiger Begleiter; die Esel Mauretaniens führen ein unfassbar hartes Dasein. Bakterien und Viren haben aufgrund des immer geschwächten Immunsystems nur allzu oft leichtes Spiel…
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Fotos: Dr. Dieng und Moussa im dauernden Einsatz; die Grippe ist viel zu oft tödlich, aber mit entsprechenden Medikamenten ausgestattet kann man den Schrecken besiegen!
Deshalb gilt es nun schnell zu handeln – unser Team benötigt spezielle Medikamente, aber sind diese verfügbar, gestalten sich die Heilungschancen für die Erkrankten recht gut! Wie fast jedes Jahr müssen wir deshalb auch heuer wieder einen beherzten Aufruf starten!

HELFEN WIR DEN ESELN SPRICHWÖRTLICH WIEDER AUF DIE BEINE  – ZUSAMMEN SCHAFFEN WIR DAS!!!

Bitte helfen Sie uns helfen! 1 Flasche des benötigten Penicillins kostet rund 15 Euro, sie kann dann bis zu 10 Eseln das Leben retten! Aber unsere Mannschaft behandelt mindestens 1000 Esel im Monat, wo dann die Extra-Kosten in den Himmel schnellen…
Wir bitten deshalb um Ihre Unterstützung, jeder Euro zählt! Für nur wenig mehr als 1,5 Euro kann einem Esel die entsprechende Menge des lebensrettenden Penicillins verabreicht werden! Bitte vermerken sie Ihre Spende mit dem Kennwort ‚Eselgrippe‘, damit stellen Sie sicher, dass Ihre Unterstützung zu 100 % für die Bekämpfung der Krankheit eingesetzt wird! Wir bedanken uns von ganzem Herzen!!!
Und leider gibt es auch aus heimschen Gefilden eine schlechte Nachricht. Im salzburgerischen Hinterglemm, nahe der Gerschtreitalm beim Speichersee, hat eine aufmerksame Tierschützerin ein totes Tier entdeckt. Es dürfte sich dabei um eine Katze handeln. Todesursache? Ein offensichtlicher Durchschuss am vorderen Oberschenkel dürfte ein langsames und qualvolles Sterben zur Folge gehabt haben!
Wir erstatteten nun Anzeige gegen Unbekannt (bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft, beim Polizeiposten, sowie bei der Salzburger Jägerschaft), in der Hoffnung, dass sich der Fall vielleicht aufklärt und der oder die TäterIn zur Rechenschaft gezogen werden kann. Die Chance hierfür ist eine nicht wirklich gute, aber wir dürfen bei derartigen Verbrechen nicht mutlos werden, müssen wenigstens und in jedem Falle unsere Stimme erheben. Und wenn es nur wegen der Hoffnung ist, der Hoffnung, dass immer weniger Menschen wegsehen und TierquälerInnen immer mehr isoliert und geächtet, vor den Vorhang gezerrt werden!
Bitte, bitte, wissen Sie von einer Tierquälerei, zögern Sie keine Sekunde! Schalten Sie die Behörde ein, und ist das einmal nicht möglich, bitte sagen Sie dem Tierschutz- oder Tierrechtsverein Ihres Vertrauens Bescheid!!!
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