Serbien, die II. – konkrete Fälle! Brief an den Präsidenten, JETZT!!

Nun, nach mehreren Protesten vor der Botschaft oder dem Konsulat Serbiens, gehen wir zur nächsten Kampagnenstufe über! Wir haben ein freundliches, aber bestimmtes Schreiben aufgesetzt, welches an die entscheidenden Stellen gerichtet werden soll; an die Botschaften in unseren Ländern, an den Präsidenten von Serbien, an die Premierministerin und an die Veterinärbehörde! Bitte helft alle mit, ab jetzt zählt jede Stimme!

Hier ist der Brief zum Kopieren, am besten bitte in der serbischen Fassung versenden!

Sehr geehrte Damen und Herren!
Wunderschönen guten Tag!
Ich möchte Sie bitten, den Tierschutz in Ihrem Land endlich zu einem höheren Stellenwert zu verhelfen! Die Belohnung ist eine gewisse: denn die Menschen werden jede solche Bemühung zu würdigen wissen! Tierschutz ist der Bevölkerung ein festes Anliegen – Sehen Sie nicht weg und handeln Sie! Als Beitrittskandidat zur Europäischen Union muss es höchst an der Zeit sein, dementsprechende Reformen einzuleiten. Setzen sie entsprechende Schritte, und der Applaus ist Ihnen von allen Seiten sicher! Tun Sie es nicht, werden die Proteste gegen einen Beitritt Serbiens in die EU nicht abklingen. Für Tierquälerei gibt es keine Entschuldigung, da werden Sie sicher übereinstimmen! Stoppen Sie die Tierquälerei, jetzt!!!
mit den besten Grüßen
Fassen Sie Ihren Brief bitte in eigene Worte oder kopieren Sie die Vorlage (Wortlaut wie oben):Poštovane dame i gospodo! Želim Vam prelepi dan!   Ovom prilikom bih želela da Vas zamolim da pružite svoju pomoć, da bi zaštita životinja u Vašoj zemlji konačno dobila veći značaj. Nagrada za to je izvesna: drugi ljudi će znati da cene svaki takav trud! Zaštita životinja je važno pitanje za stanovništvo – nemojte skretati pogled, nego budite aktivni! Za državu koja je kandidat za pristupanje Evropskoj uniji sada je krajnje vreme da se pokrenu odgovarajuće reforme. Napravite odgovarajuće korake i biće Vam osiguran aplauz sa svih strana! Ako to ne učinite, protesti protiv pristupanja Srbije Evropskoj uniji neće utihnuti. Ne postoji opravdanje za mučenje životinja – sigurno ćete se složiti s time! Zaustavite mučenje životinja – zaustavite ga odmah!!! Sa srdačnim pozdravom
84acbb2f bc39 4007 a7a1 d8f8dc4d9be5Bitte schreiben Sie noch heute!!! Die Tiere haben keine Stimme, sie brauchen uns!!!

Serbische Botschaft in Wien: consulate.vienna@mfa.rs
Serbische Botschaft in Berlin: info@botschaft-serbien.de
Serbische Botschaft in Bern: info@ambasadasrbije.ch

Präsident Serbien, Aleksandar Vucic:
predstavkegradjana@predsednik.rs

Premierministerin Serbien, Ana Brnabić: predsednikvlade@gov.rs

Ministerium Veterinär (Uprava za veterinu, v.d. direktora: Emina Milakara)  e-mail:  vetuprava@minpolj.gov.rs 
Staatliches Tierheim Zabalj
Wie praktisch alle Tierheime in Serbien ist auch dieses ‚Asyl‘ hoffnungslos überfüllt.
Die Anlage ist zwar großzügig angelegt, aber das Problem besteht darin, dass praktisch tagtäglich neue Hunde von den Hundefängern gebracht und dazu eine große Anzahl von Tieren vor dem Heim – direkt an der Autostraße – ausgesetzt werden.
Die Anzahl ‚platzierter Hunde‘, solche, für welche ein zu Hause gefunden wird, ist gleich null; einzig und allein lokale Tierschutzvereine übernehmen nach Möglichkeit einige wenige der HeimbewohnerInnen, soweit es deren beschränkte Möglichkeiten erlauben.
Trotz all dieser Fakten ist die Zahl der Insassen aber immer mehr oder weniger konstant; das heißt, dass eigentlich in etwa so viele Tiere wie hierhergebracht werden, dann auch wieder hinausgehen müssten. Weil dem aber ohne jede Frage bei weitem nicht so ist, wird der schlimmst anzunehmende Fall, nämlich dass sich die armen Tiere gegenseitig totbeißen, als offenes Geheimnis angesehen. Schreckliche Szenen, Verletzungen, unfassbares Leid, Schmerzen und Angst sind also alltäglich. Die toten Hunde werden ohne jede Achtung in Containern ‚entsorgt‘.
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Foto: ein kürzlich aus einem serbischen Tierheim adoptierter Hund!
Niemand von behördlicher Seite kümmert sich um das Heim. Als ein lokaler Verein vor ein paar Jahren zu helfen beginnen ‚durfte‘, mussten die TierschützerInnen mit Entsetzen feststellen, dass man viele Hunde bisher einfach verhungern hatte lassen….
Es gibt nur einen Arbeiter im ‚Asyl‘, welcher den gesamten Ablauf organisiert und mit sehr viel Mühe und großem Einsatz das fragile Gefüge irgendwie zusammenzuhalten versucht. Der gute Mann erhält dafür einen Minimallohn von 23 000 Dinar, umgerechnet nicht einmal 200 Euro – nicht zu vergessen, in einem Land, wo das Preisniveau so ziemlich vergleichbar mit dem ‚unseren‘ ist. Benzin oder Diesel beispielsweise kostet sogar deutlich mehr als etwa in Österreich.
Der eigentliche Leiter, welcher das Heim führen sollte und selbstredend den entsprechenden Lohn hierfür kassiert, soll den Gerüchten zufolge das Tierheim kaum jemals betreten haben. Es riecht also schwer nach Korruption…
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Foto: serbische Realität – tote Hunde finden sich überall; besonders tragisch aber, wenn dieser Anblick in städtischen Tierheimen alltäglich wird…
Nur ganz wenige Tiere sind geimpft, gechipt, kastriert…. Außer durch die Tierärzte lokaler Tierschutzvereine, welche immer wieder vor Ort Hunde behandeln, erhalten die HeimbewohnerInnen absolut keine medizinische Betreuung. Es wird zudem kaum Evidenz geführt – hunderte von Hunden kommen und verschwinden lautlos. Niemanden scheint dieses Verbrechen zu interessiert. Jenes Geld, welches lokale Vereine in das Tierheim investieren, um die Hunde dort zu versorgen (würde sie es nicht tun, wäre die totale Katastrophe vorprogrammiert), sollte – nein, müsste – eigentlich von der Stadt bezahlt werden. Die aber kümmert sich keinen Deut darum, im Gegenteil; die Verantwortlichen prahlen öffentlich mit der augenscheinlichen Kriminalität, das den Hunden zugedachte Geld verschwindet spurlos.
Trotz all dieser herzzerreißenden Probleme sind die Hunde dennoch relativ gut gehalten. Was heißt, die Angestellten verhalten sich anständig ihnen gegenüber, und die Armen müssen wenigstens – wie gesagt, nicht zuletzt durch die unentbehrliche Mithilfe ansässiger Tierschutzvereine – keinen Hunger leiden.
Dennoch, die Hygiene vor Ort ist eine desaströse; bei Regen versinkt der Platz im knietiefen Sumpf, die Boxen und ‚Hundehäuser‘ sind in einem wahrhaft skandalösen Zustand, es gibt keine Elektrik, das Wasser muss mühsam aus einem Tiefbrunnen geholt werden.
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Foto: auch das ist ein Hund, der erst kürzlich und im letzten Moment aus einem staatlichen Asyl geborgen werden konnte…
Staatliches Tieheim Zrenjanin
Noch bis ca. 2003 wurden eingefangene Straßenhund in einen Abfallcontainer bei der städtischen Mülldeponie hineingeworfen; dieser war oben mit einem Drahtgitter versehen, somit ‚ausbruchsicher‘. Es ist Legende, hunderte von Hunden kamen darin elendiglich um… sie verdursteten, verhungerten, ohne jede Chance. Viele wurden von toten, halbtoten, oder den sich noch wehrenden Neuankömmlingen erdrückt, andere bissen sich ob des Wahnsinns zu Tode. Jedenfalls, das Sterben war immer ein langsames, furchtbares. Im Sommer, man mag es sich nicht vorstellen, bei Temperaturen um die 35 Grad, sollten die Hunde in dem Stahlcontainer regelrecht gebraten werden, im Winter erfroren sie zu Dutzenden, und bei Regen stand den Todgeweihten das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals.
Wie lange dies so praktiziert wurde, will heute niemand mehr wissen. Als lokale TierschützerInnen um 2003 zu intervenieren begannen, wurden schließlich 5 Drahtkäfige mit in etwa derselben Dimension des Containers aufgebaut; aber nur 2 davon standen im Gebrauch – nicht etwa, weil es plötzlich weniger Hunde gab, nein, bloß damit man weniger putzen musste! Das Resultat der ‚Verbesserung‘: die Hunde hatten den Luxus auf zwei Container verteilt zu sein. Nicht nur die Elemente setzten ihnen aber weiterhin unverändert zu, zusätzlich wurden hunderte von Hunden von den unseligen Hundefängern erwürgt, erschlagen, usw. (viele ZeugInnen sind bereit, wenn benötigt dies auch öffentlich auszusagen, Anm.)
Nachdem dann endlich ein Tierheim gebaut wurde, zeichnete die Situation kurzfristig besser. Jedoch, bald witterten die Stadtverantwortlichen eine sichere, wenn auch unmenschliche Einnahmequelle, und so bot Zrenjanin anderen Gemeinden an, auch noch deren Hunde zu übernehmen. Natürlich gegen Bezahlung. Erneut floss sehr viel Geld. Und erneut verschwand der Blut-Zaster wieder in den Tiefen der Korruption, ohne dass damit für die Hunde gesorgt worden wäre. Ganz im Gegenteil sogar, die Zahl der Opfer stieg nochmals sprunghaft an. Abertausende der ihren sollten jetzt ins Nirgendwo verschwinden, solange, bis die grausame Vorgehensweise ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wurde und daraufhin allgemeine Proteste dem unwürdigen Tun schließlich Einhalt boten.
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Foto: tote Hunde im Container; Überschrift – ‚Der Hund ist der beste Freund des Menschen‘
Seit einigen Jahren werden die Hunde jetzt nach dem Einfangen wieder auf die Straße gebracht – nach der CNR-Methode, dem englischen System ‚Catch/neuter/release‘, also Fangen-Kastrieren-Freilassen. Jedoch, auch dies ist belegbar, werden die Tiere vor dem erneuten Aussetzen richtiggehend ausgehungert, bevor man sie dann auf Befehl der Stadt in weit abgelegte Gebiete bringt. Warum man das tut? Weil nur so sichergestellt ist, dass sie nun bereits zu schwach sind, um vielleicht doch nochmals irgendwie zurück in die Stadt zu gelangen. Fakt ist, im halbverhungerten Zustand, noch dazu in einer fremden Umgebung, wo es keine Nahrungsmittel für sie gibt, überleben sie nicht lange.
Mehrere serbische Tierschutzorganisationen haben jahrelange versucht, die Stadtverantwortlichen von diesem Weg der Unmenschlichkeit abzubringen; sie haben hierfür interveniert, gebeten, ja sogar richtiggehend gebettelt, man möge die Tiere bitte, bitte vor dem Freilassen besser füttern – alleine, den Bemühungen ist bisher keinerlei Erfolg beschienen.
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Foto: die serbische Tragödie…
Staatliches Tierheim Stari Becej
Auch dieser Ort ist hoffnungslos überfüllt. Erneut bestätigen ZeugInnen, unzählige Hunden hätten sich in Stari Becej schon gegenseitig umgebracht. Sie müssen hier zwar nicht in kleinen Boxen leben, werden in Gruppen gehalten, aber Fakt ist, es gibt viel zu wenig Platz für die Massen an Tieren; welche dann noch dazu fast allesamt zu lebenslanger Haft im Asyl verurteilt sind – Adoptionen bewegen sich nämlich, wie überall anders, im nichtexistenten Bereich. Tatsächlich kann wenig platziert werden, und wenn, dann nicht innerlandes, sondern in aller Regel nur durch finnische und französische Tierschutzorganisationen in deren Heimatländern… jedes Leben ist unfassbar wichtig, aber, wie gehabt, stellen all die Bemühungen der beherzten TierschützerInnen nicht mehr als den berühmten Tropfen auf den heißen Stein dar. Es bleibt bei Symptombehandlung, das Übel an der Wurzel zu packen ist unfassbar schwer. Hierfür müsste der Staat endlich, endlich seiner Pflicht nachkommen und eine tierfreundliche Richtung in seinen Überlegungen einschlagen.
Furchtbare Statistiken sprechen in Stari Becej eine furchtbare Sprache: vor einigen Wochen wurde bekannt, dass alleine in 5 Tagen 18 Hunde von ihren ArtgenossInnen buchstäblich in Stücke gerissen wurden.
Die Frage soll gestellt werden dürfen: darf eine Verantwortlichengarde, die Rechenspiele mit Leben betreibt, aufgrund finanzieller Vorteile in Blut watet, tatsächlich das Anrecht haben, als Beitrittskandidat zur Europäischen Union gelistet zu sein????
Die Stadt lässt es aber wenigstens zu, dass TierschützerInnen das Heim zum größten Teil organisieren.
Jedoch wurde – und wird wahrscheinlich noch – viel Geld von seitens der Politik unterschlagen, so zumindest erfährt man es hinter vorgehaltener Hand. Deswegen fließt auch nur wenig direkt in das Heim und wenn die TierschützerInnen aus Finnland, Frankreich und Deutschland den Standort nicht zum überwiegenden Teil aus eigener Tasche finanzieren würden, wäre er absolut funktionsunfähig.
Wenig überraschend, es kommt dann nicht zuletzt aufgrund korrupter Machenschaften viel zu oft vor, dass ein/e einzige/r Angestellte/r ob des Mangels an finanzieller Unterstützung durch die Stadt mit über 200 Hunden alleine gelassen wird und deshalb letztendlich mit der Aufgabe verständlicherweise völlig überfordert ist!!
Die Tiere sind aber wenigstens alle kastriert (selbstredend fremdfinanziert) – was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass ein Chaos vorherrscht, welches die Verantwortlichen wenig zu kümmern scheint. Solange Geld fließt…
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Foto: sieben Jahre mussten diese beiden Hunde in der winzigen Box leben, bis sie endlich von serbichen AktivistInnen befreit werden konnten!
Staatliches Tierheim Novi Sad
Das städtische Tierheim, etliche hunderte Hunden sind dort untergebracht, wird nach bestem Wissen und Gewissen geführt, es verfügt auch über den nötigen finanziellen Hintergrund.
Aber kein Lichtblick ohne Schattenseiten: die Hunde leben über die Jahre hinweg – oder oft sogar lebenslang – in kleinen Betonboxen; sagten wir leben? Viel eher muss an dieser Stelle wohl der Ausdruck ‚vegetieren‘ bemüht werden, denn mit ‚leben‘ hat ein Dasein auf einem winzigen Stück Beton umgeben von Gittern nur sehr wenig zum Tun.
CNR wird durchgeführt; aber genau wie anderswo werden die eingefangenen Hunde danach an Plätzen ausgesetzt, wo es für sie wenig bis gar keine Überlebenschancen gibt, z.B. auf der gegenüberliegenden Seite der Donau in abgelegenen Wäldern (lokale TierschützerInnen versuchen seit vielen Jahren die meist halbverhungerten Tiere dort zu füttern).
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Foto: Hundefänger bei der Arbeit…
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Foto: nur eine weitere Fußnote der unfassbar traurigen Situation…
Staatliche Tierheime in Belgrad
Tausende von Hunden sind in, vorsichtig ausgedrückt, ‚nicht artgerechten‘ Umständen untergebracht – ihr ganzes Leben lang!! Kleine Boxen und fast keine Chance je herauszukommen – nur ganz wenige haben das große Glück – wie beispielsweise zwei sogenannte ‚gefährliche Hunde‘, welche TierschützerInnen erst jüngst im letzten Moment noch retten konnten (siehe Bild oben) – dem Tod im Verlies zu entrinnen. 7 lange Jahre war das besagte Duo in eine winzigen Innenbox versperrt, mit gerademal Platz genug sich dort nebeneinander niederlegen zu können.
 
 
Staatliches Tierheim Loznica
Das ‚Tierheim‘ an diesem Ort verdient den Namen nicht; es verkörpert vielmehr die wahre Katastrophe schlechthin… viele Tiere werden hier einfach ermordet, oder sie sterben aufgrund der schlechte Haltung sowie an den Auswirkungen der erschreckenden organisatorischen Führung…
 
 
Staatliches Tierheim Ruma
Auch hier begegnet man einem wahren Katastrophenszenarium. Furchtbare Geschichten werden erzählt, was genau hinter den Zäunen und Mauern passiert, wissen wir leider nicht; das ‚Asyl‘ schottet sich richtiggehend ab. Schon an der Zufahrt prangen Fotoverbots-Schilder, nicht umsonst. Es soll nichts nach außen dringen, während drinnen das Alltagsleben der Hunde einem fortwährenden, puren Überlebenskampf gleicht.
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Fotos: Tierheim-Impressionen
Die Liste der staatlichen Tierheime, in welchen die Hunde auf oft unmenschlichste Art und Weise gehalten werden, ist eine lange. Im Prinzip darf man getrost behaupten, fast jeder einzelne dieser Orte ist ein Konzentrations- und Todeslager für die darin Eingesperrten; auch wenn das Gesetz eigentlich besagt, dass Hunde in Serbien nicht mehr getötet werden dürfen, bietet die Realität ein gänzlich anderes Bild. In Fakt, ja, vielleicht sind die direkten Tötungsmaßnahmen zurückgegangen, aber heute herrschen demgegenüber subtilere Wege vor, um die Anzahl der gefangenen Hunde konstant zu halten. Hunger ist ein solcher, oder massive Überbelegung und deren letale Folgen.
Natürlich werden auch einige, dann vor allem die größeren, Tierheime sehr professionell geführt, aber beinahe sämtliche davon platzen aus allen Nähten und stehen deshalb unter ständigem Druck von Seiten der Bevölkerung, der TierschützerInnen und auch der Behörden- vielleicht gerade deshalb gibt es keine Transparenz, passieren so viele grausame Dinge im Verborgenen.
Ein Hauptproblem für die Misere sind natürlich die Finanzen; aber nicht, weil kein Geld da ist, sondern weil das vorhandene die Tiere nur völlig ungenügend erreicht, zuallermeist schon weit vorher in dunklen Kanälen versickert!!!
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Foto: Hundemarkt – ist Serbien in Anbetracht der unfassbar tristen Tierschutz-Situation tatsächlich EU-reif????
Dazu sind die Arbeiter notorisch unterbezahlt, und um die Problematik zusätzlich zu verschärfen, werden zu wenige eingestellt, um die anstehenden Aufgaben rund um die Hunde einigermaßen zufriedenstellend erledigen zu können. Stress steht deshalb auf der Tagesordnung. Viele Hunde leben aufgrund solcher Umstände in ständiger Angst, etwa vor genervten ‚Tierpflegern‘, genau wie – wir haben das Furchtbare bereits erwähnt – vor den eigenen, stärkeren ArtgenossInnen.
Nebenbei, das Futter ist in den meisten Fällen viel zu knapp und noch dazu von schlechter Qualität.
Die Buchführung ist immer noch in etlichen Tierheimen einfach grundlegend schlecht. Völlig ungenügende und unehrliche Aufzeichnungen werden gemacht, ‚Transparenz‘ ist das Fremdwort schlechthin. Was genau vonstattengeht, wie viele Hunde gebracht, wohin andere verschwinden, Geld sowieso, ist meist nicht nachvollziehbar.
 
Da (praktisch) ALLE Tierheime überfüllt sind, dieses Faktum aber niemand außer einer Handvoll TierschützerInnen zu interessieren scheint, müssen die Asyle das Problem selbst lösen. Ein Déjà-vu, denn hier sind wir wieder beim Ausgangspunkt: um eine in etwa gleichbleibende Menge an Individuen zu haben, darf die Anzahl jener, welche reinkommen, nicht höher sein als jene, welche wieder ausgesetzt werden oder anderswertig zu Tode kommen.
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Foto: Jagdhunde werden auf Wildtiere gehetzt; dürfen diese Zustände einfach so hingenommen werden? Nein, wir müssen auf die Barrikaden steigen! Kein EU-Beitritt, solange Tierschutz ein Fremdwort ist…
Jedes Tierheim hat dabei seine eigenen, oft erprobten Methoden, sich dieser überzähligen Hunde zu entledigen …
CNR ist eine davon; grundsätzlich keine schlechte, sie wird auch in anderen Ländern mit schlimmen Straßentierproblemen mehr oder weniger erfolgreich angewandt. Aber Serbien setzt – anders als zum Beispiel Rumänien, wo die PatientInnen nach kurzem ‚Spitalsaufenthalt‘ meist wieder auf die angestammten Plätze zurückgebracht werden – vielmehr auf die komplette ‚Auswilderung‘ der Hunde, in Gebiete, wo deren Überleben nahezu unmöglich ist.
Eine weitere Methode, ebenfalls bereits mehrmals erwähnt, ist das Zusammenführen von kleinen und großen, zudem aggressiven Hunden. Viele erschütternde Fotos bewiesen diesen Vorgang.
Ohne jede Frage werden dann immer noch, obwohl eigentlich streng verboten, viele Hunde mittels brutaler Gewalt getötet. Erschlagen, erschossen, erhängt…
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Fotos: Apokalypse – serbischer Alltag!
Zu guter Letzt wollen wir uns noch einem Unternehmen mit besonderen Befugnissen zuwenden – Avenija nennt sich jene vom Staat geschützte Firma, welche Hundefängern und Tiermördern die schmutzige Arbeit überlässt und dabei die eigenen Hände in Unschuld wäscht. Eine serbische Tierschützerin erzählt: ‚Vor 7 Tagen übernahmen wir einen ausgesetzten Hund. Hätten wir es nicht getan, hätte der staatliche Inspektor Avenija gerufen. Das hat er uns persönlich gesagt. Was dann heißt, dass staatliche Institutionen diese illegale ‚staatliche‘ Firma engagieren. Diese Leute werden von den Bürgermeistern vieler Städten und Dörfer gerufen, um die Hunde einzufangen.‘
Ein echter Skandal, in Anbetracht der Tatsache wie Avenija vorgeht, welche unfassbare Brutalität im Umgang mit Hunden zutagegelegt wird! Nicht nur das, Avenija steht auch unter dem dringenden Verdacht – die Firma wird für jeden eingefangenen Hund bezahlt – Tiere selbst aus den Vorgärten der Hundehalter zu stehlen, nur um auf diese höchst heimtückische Art und Weise noch mehr Geld zu lukrieren.
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Fotos: Avenija steht im Fokus der Anklage…
Nicht zu vergessen, einen Punkt gilt es unbedingt ebenfalls anzusprechen: Ja, es gibt auch unübersichtlich viele private Tierheime in Serbien, meistens nagen an diesen Orten aber BesitzerInnen wie die Hunde selbst am Hungertuch… ihr Kampf gleicht viel zu oft dem gegen Windmühlen, und er wird rasend schnell zu einem ums bloße Überleben, von einem Tag zum andern; verschiedene Komponenten führen nämlich stetig auf einen vorhersehbaren Weg: bald fehlt jegliche medizinische Versorgung, es gibt keine finanzielle Absicherung oder Möglichkeit für eine anständige Tierhaltung, Frustration folgt, Selbstaufgabe; dies alles sind nur wenige der unweigerlich entstehenden Problematiken. Die meisten der an solchen Plätzen gehaltenen Tiere führen ein dementsprechend miserables Leben.
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Foto: wie im Mittelalter – Hunde werden auf Wildtiere gehetzt… und man zeigt stolz die Bilder davon im Netz!
Der springende Punkt der ganzen Misere ist die Attitüde des Staates: warum versucht der Gesetzgeber das Problem nicht an der Wurzel zu packen und zu lösen? Mit entsprechenden Maßnahmen könnte die Herausforderung in relativ kurzer Zeit der Vergangenheit angehören, aber ganz offensichtlich WILL man das gar nicht. Zu viel Geld steht dabei am Spiel, wird erhalten, gewaschen, unterschlagen, gestohlen.

Sie fragen, was denn die Lösung sein könnte? Ausnahmslos ALLE Tiere pflichtmässig chipen und kastrieren, um in Folge BesitzerInnen von ausgesetzten Tieren (diese tragen natürlich an allervorderster Front zur Problematik bei) finanziell zu bestrafen; denn leider regiert der liebe Dollar die Welt, und erst wenn Hundehalter am eigenen Leib die Konsequenz des verantwortungslosen Umganges mit dem Mitgeschöpf verspüren, wird es eine Änderung des Ist-Zustande geben können.
                                                        
 
Andere Themen müssen ebenfalls angesprochen und bearbeitet werden. Dringenst nötig wären beispielsweise echte Richtlinien für Tiermärkte, für Zoos, für Wildtiere, für die Jagd, und selbstredend für die sogenannten ‚Nutz’tiere. Aber zuallererst muss in einem Land, wo ‚Tierquälerei‘ kaum noch ein Delikt darstellt, wohl dort angefangen werden, wo die allergrößte Hoffnung auf ein Umdenken besteht: bei den Haustieren. Denn solange es kaum Empathie für den ‚allerbesten Freund des Menschen‘ gibt, wie soll man dann bei anderen Arten argumentieren? Das Gute aber, welches wir nie aus den Augen verlieren dürfen: ist dieser Anfang erst geschafft, ist vielleicht auch der allgemeine Tierschutz nicht mehr aufzuhalten. Und zahllose wunderbare TierschützerInnen am Balkan beweisen, der Funke ist längst entzündet! Unsere Aufgabe ist nun jene, ihnen zu helfen daraus ein Feuer zu entfachen!!!
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Foto: man beachte das Emoji auf der rechten Seite…
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Foto: artgerechte Unterbringung?
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Foto: ein häufiges Problem – eingewachsene Hundehalsbänder!
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