Anti-Schächttage 2020 – das Fazit!

Unsere Kampagne zu den Islamischen Opferfesttagen 2020 ist schon wieder Geschichte – aber nichtsdestotrotz hat sie einmal mehr bleibenden Einfluss hinterlassen!
Die Liste der Erfolge im Zuge des Vorgehens gegen das betäubungslose Schlachten ist inzwischen lange und spektakulär; Beispiele? Die ‚Schächterei’ in einem Schlachthof in Grossau bei Raabs wird vor zwei Jahren nach unseren lauten und impulsiven Protesten eingestellt. Im Jahr danach ist der Betrieb Angermayer bei Horn im Fokus – eine dortige Kundgebung mit viel Medieninteresse zeigt Wirkung, besonders am Lande, wo sich derartiges ganz schnell herumspricht! Die Inhaber beenden das Schächten hinter ihren Mauern einfürallemal. Für RespekTiere und unsere Sache natürlich ein riesen Durchbruch – somit ist die gesamte Region, das ganze Waldviertel, ‚schächtfrei‘!
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Foto: RespekTiere vor dem Schlachthof in Grossau
2018 schließt nach den Protesten und Anzeigen ein Schächtbetrieb im Bezirk Krems. Er will abwandern. Allerdings hat er soweit uns bekannt bis heute keinen neuen Standort angemeldet.
2019, Protest vor einem großen Schlachtbetrieb in der Buckeligen Welt in Niederösterreich; die Firmeneigentümer erklären bald darauf einen künftigen Stopp für das betäubungslose Schlachten. 2020 finden hier keine rituellen Schlachtungen statt.
Protest bei einem weiteren Betrieb in Niederösterreich, in der Umgebung von St. Pölten; der Eigentümer, zuerst verärgert, zeigt sich schließlich gesprächsbereit. Dennoch erscheint die Polizei, aufgrund eines nicht angemeldeten Protestes – Verhaftungen werden ausgesprochen! Heuer waren wir wieder vor Ort, nur um nachzusehen – wir unterhalten uns lange mit dem Schlachter, der, aus dem Irak stammend, seit drei Jahren bei besagtem Betrieb angestellt ist – die riesen Freude: selbst zum Opferfest wird nun ausnahmslos vor dem Schächtschnitt eine Betäubung gesetzt!!! Und trotzdem kommen die KundInnen zahlreich wie eh und je! Ja, das Vorgehen des Betreibers kann im Moment noch gar nicht hoch genug eingeschätzt werden – letztendlich könnte es nämlich einen regelrechten Durchbruch für unsere Bemühungen bedeuten. Denn stellen Sie sich vor, wenn gläubige Menschen in St. Pölten die Betäubung akzeptieren, wo liegt dann bitte das Problem, dass dies selbige im unweit entfernten Klosterneuburg, in Stockerau oder in der Badener Gegend tun? Welche ‚Ausrede‘ bleibt dem Gesetzgeber, wenn es so offensichtlich ‚auch anders‘ geht???? Hier werden wir auf jeden Fall dranbleiben und das weitere Gespräch mit der Firmenleitung suchen!!!
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Ein Familienbetrieb bei Klosterneuburg denkt 2019 über einen Ausstieg nach; leider bestätigt sich ein Jahr danach das Gerücht nicht – im Gegenteil, es sind dem Vernehmen nach sogar mehr Schächtungen beantragt. Und noch ein brisantes Thema – wir finden am Misthaufen vergraben Schlachtabfälle!!! Dies ist beileibe kein Kavaliersdelikt und wird von uns mit einer Anzeige bedacht – die noch Folgen haben könnte, aber dazu später!
Bei der Demo vor dem Hof zeigt sich die Polizei anders als bei der vortägigen Anzeige wegen der versteckten Schlachtabfälle – wo bezeichnenderweise viel mehr das ‚Delikt‘ BETRETEN EINES FREMDEN MISTHAUFENS im Vordergrund stand als die Tat selbst – sehr entgegenkommend. Ein Beispiel: es gab Probleme mit der Anmeldung (durch Eigenverschulden); die ging nämlich an das Stadtamt anstelle der Bezirkshauptmannschaft; im normalen kein Problem, in solchen Fällen meldet sich das Amt und schickt die Anmeldung entweder selbstständig an die richtige Stelle oder sagt zumindest, dass wir das so handhaben sollen. Hier nicht – warum? Vielleicht, weil der Vater des betroffenen Hofes ein ÖVP-Stadtrat ist? Und so die nicht unberechtigte Hoffnung bestand, dass bei ungültiger Anmeldung der Protest vor Ort untersagt werden wird?
Sehr nette PolizistInnen aber zeigten Verständnis für die Situation und erlaubten die Kundgebung dennoch – ein durch und durch vorbildliches Verhalten!
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Fotos oben: Schlachtabfälle im Misthaufen? Geht gar nicht…
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Foto: warum Bauern ihre Höfe für das rituelle Schlachten zur Verfüng stellen, ist uns ein Rätsel; ist der zusätzliche Reibach das wirklich wert? Im Bild, schau genau, hebt der Schlachter gerade sein Messe, die Kuh liegt am Boden, der Mann ganz rechts zeigt der beherzten Fotografin den Mittelfinger…
Später gibt es riesen Aufregung; der Sohn möchte Anzeige erstatten, meint, eine Kamera vom Hof hätte eine Aktivistin gefilmt, welche angeblich das Grundstück betrat und dabei Fotos anfertigte. Die Bilder würden eine Tierschützerin identifizieren können, welche am Gehsteig stehend aufgenommen wurde – was er bei diesen Angaben aber vielleicht vergaß: es ist verboten, auf öffentlichen Wegen eine Kamera zu richten, in der Absicht, die dortigen Vorgänge zu dokumentieren! Eine weitere Einsatzgruppe Uniformierter erscheint am vermeintlichen Tatort; es folgen kurze Debatten, dann ziehen wir des Weges. Falls gebraucht, würden man uns sowieso am nächsten Demo-Ort finden, nur wenige Kilometer entfernt!
Ja, und auch dort waren wir bereits im letzten Jahr. Auch dort ist die Nachfrage eine offensichtlich gestiegene. Anders als 2019 kommt der ebenfalls einheimische Betreiber nicht ‚auf ein Gespräch‘ vorbei. Der Platz an der Hauptstraße ist ein gut gewählter; denn der Durchzugsverkehr ergießt sich wie eine Lawine in Richtung Wien – eine Lawine, die dafür sorgt, dass die Kundgebung wohl zum Gesprächsthema in der Umgebung werden wird!
Die Polizeipräsenz ist gegeben, auch in diesem Falle kann man von mehr als vorbildlicher Dienstausführung sprechen!
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Foto: während unten an der Straße die AktivistInnen stehen, beginnt oben das große Sterben…
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Der derzeitig wohl größte Schächtbetrieb zum Opferfest findet seit Jahren in Bruderndorf bei Stockerau statt. Heuer sollen, soviel erfahren wir von einem Anrainer, um die 1000 Schafe innerhalb der wenigen Tage sterben – allesamt unbetäubt! Der Betreiber, ein Kurde, ist bei unseren ersten Recherchen vor zwei Jahren sehr ungehalten, letztendlich müssen wir so oder so Anzeige erstatten: die Schafe sind im Freien untergebracht, unter der sengenden Sonne! Manche davon mit Schaum vorm Mund, knapp vor dem Kollabieren. Der Einsatz zeigt Erfolg: es müssen großflächige Planen und vermehrte Tränkebereiche errichtet werden – was für eine Erleichterung für die Tiere!
Daraufhin aber entspannt sich die Situation; wir sprechen lange mit dem Betriebsleiter und dem Sohn, die Gespräche in guter Atmosphäre. Herr G. stellt uns für 2019 in Aussicht, jederzeit die Schafe sehen zu können, wir müssten uns nur bei ihm melden.

Das tun wir im Jahr darauf – völlig überraschend aber wird das Vorgehen mit Aggression beantwortet! Wir werden des Platzes verwiesen, nicht nur das, der gute Mann will uns sogar das Betreten der öffentlichen Ortsstraße untersagen…
Aber den Schafen geht es zumindest wesentlich besser als 2018.
2020; selber Ort, selbe Problematik. Wir sind mehr als unerwünscht, dennoch versuchen wir uns im Vorfeld der Schächttage bereits einen Überblick zu verschaffen. Herr G. bemerkt uns schließlich; kommt zum Fahrzeug, wütend, aber dennoch entwickelt sich wenigstens wieder ein Gespräch. Allerdings, die Fronten sind inzwischen vielleicht schon sehr verhärtet. Letztendlich will er zwar für seine Leute, weniger allerdings für die Kunden ‚garantieren, dass wir ’nicht Attacken ausgesetzt werden sein‘, das sollten wir für den kommenden Protest bedenken.
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Foto: soviel muss gesagt sein – die Unterbringung der Schafe wurde in diesem Jahr sehr gut bewerkstelligt. Planen beschatten die gesamt Anlage, genügend Futter und Wasser wird gereicht; dennoch, es bleibt ein Aspekt, der auch nicht verschwiegen werden sollte: wie 2019 sollen auch 2020 die meisten der Schafe aus dem Ausland, viele davon aus Rumänien, kommen! Zur betäubungslosen Schlachtproblematik gesellt sich hiermit das Problem ‚Tiertransport‘ bei sengenden Temperaturen!
Allerdings, die Schaf-Unterbringung wurde nochmals verbessert; wäre der Anlass und vor allem das vorbestimmte Ende kein derart Schreckliches, man müsste von ‚vorbildlicher‘ Haltung sprechen…
Die Anzahl der Tiere sowie der Kundschaft lässt für die Zukunft Schlimmes vermuten. Noch nie zuvor war der Andrang wohl so groß, noch nie zuvor der ‚Bedarf‘ an Schächtfleich ein solch ausgeprägter. Dramatisch!
Die vorhergesagte Aggression von Seiten der KundInnen bleibt aus; im Gegenteil, es entwickeln sich sogar viele sehr gute Gespräche. Nur eine Ausnahme: ein Mann möchte ein Foto gelöscht haben, wo angeblich auch sein Auto drauf ist…. Der Wagen als Statussymbol, mit Persönlichkeitsrechten ausgestattet. Das Blech schon, die Tiere nicht. Wir leben in einer irren Welt.
Was im Speziellen erwähnt werden sollte – jene Beamte, welche den Protest überwachten, waren gut gewählt; mehr als das, sie zeigten sich völlig neutral, besprachen Dinge hüben wie drüben, ließen alle Beteiligten zu Wort kommen, agierten völlig unaufdringlich und zuvorkommend. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Behörde für die Abstellung von ‚Vorzeige-Polizisten‘!
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Foto: der von der Amtstierärztin beobachtete Trieb einer Gruppe in den Schlachthof – der Leitbock wird dabei unsanft an den Hörnern in Richtung seiner persönlichen Hölle gezogen…
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Der nächste Fall; ein Hof in der St. Pöltener Umgebung, unweit der Landeshauptstadt. Der Besitzer mit türkisch-klingendem Namen, sein Ruf eilt ihm voraus. Probleme hat es hier schon öfters gegeben, mit Anrainern, mit Tierschützern. Für den Ort gibt es eine Dauerbewilligung, so hören wir, es darf also das ganze Jahr über geschächtet werden. Aber die Zahlen zum ‚Opferfest‘ alleine sind schon mehr als bedenklich: rund 210 Kühe stehen im Stall und warten dieser Tage auf ihr Ende…
Die schier unglaublichen Ereignisse bei unserem völlig friedlichen Besuch nach einem Anruf besorgter Anrainer könnt Ihr hier nachlesen: https://us12.campaign-archive.com/?u=934c73a0228dce0980c5a7fcb&id=8aefc1fbb4 (Unfassbarer Eklat bei den Anti-Schächttagen – bis hinter die Ohren in Blut getauchter Schlachthofbetreiber rastet völlig aus)
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Fotos, oben: das lange Warten auf den Tod… unten: die Güllegrube harrt wohl auch einer Überprüfung!
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Foto unten: Apokalypse.. ein anderes Wort fällt dazu nicht ein…
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Am selben Tag sind wir noch bei einem Betrieb südlich von Wien. Es ist ein riesengroßer, der Inhaber ist ein allseits anerkannter Bauer. Wie Menschen dazu kommen, ihre Höfe für das betäubungslose Schlachten zur Verfügung zu stellen, wir werden es nie begreifen. Jedenfalls, hier kommen wir zu spät: es ist bereits abends, noch immer herrscht zwar Betrieb, aber das Töten ist bereits beendet. Außerdem liegt das Anwesen derart versteckt, dass man keinen Blick hinter die Kulissen wagen kann. Vielleicht im nächsten Jahr!
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Fazit: nach all diesen furchtbaren Ereignissen, nach weit über 1500 Kilometer Fahrten von einem Schächtbetrieb zum anderen, nach vielen Protesten und Kundgebungen unter sengender Sonne, ist uns wieder schmerzhaft bewusst: wir müssen unsere Intentionen noch verstärken, noch härter und vor allem dauerhafter auf das Thema konzentriert vorgehen, denn nur so werden wir eine Beendigung des betäubungslosen Schlachten schaffen können. Bevor uns die Zeichen der Zeit einholen und ein Verbot verunmöglichen. So viel steht fest. Dass ein derartiges Unterfangen nicht ungefährlich ist, wir haben es einmal mehr gesehen. Und warten auch darauf, dass es Nachspiele gibt. Deshalb brauchen wir Eure Unterstützung umso mehr. Denn Verleumdungen werden folgen, auch die Gegenseite wird den Druck erhöhen. Im Gegenzug haben wir bereits eine neue Petition zur Thematik vorbereitet.
Wir werden sehen, wer letztendlich den längeren Atem besitzt. Auf ein Neues also!
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