Offener Brief an Ministerin Köstinger, bezüglich ihrer Aussagen zum Wolf und zum Verein gegen Tierfabriken!

Sehr geehrte Frau Minister Köstinger!Einen schönen guten Tag!Wir hoffen Sie erfreuen sich bester Gesundheit!Frau Minister, wir, der Verein RespekTiere aus Salzburg (www.respektiere.at), möchten mit diesem Schreiben zu Ihren jüngsten Aussagen bezüglich des Vereines gegen Tierfabriken und zur Wolfsthematik kurz Stellung nehmen.Tatsächlich nämlich ist es neben vielen anderen auch für uns unbegreiflich, zu welchem Sprachgebrauch Sie sich im Falle des VGT hinreißen haben lassen; ‚Unwürdig‘, ist das einzige Wort, welches uns hierfür einfällt. Nichts anderes hat die Organisation gemacht, als mit Ihnen das Gespräch in einer sehr wichtigen Tierschutzangelegenheit zu suchen. Da Sie die Zuständigkeit hierfür verkörpern, wäre es eigentlich Ihre heilige Pflicht, einem solchen Ansuchen zu einer offenen Kommunikation nachzukommen, ohne Wenn und Aber. Wie jedoch reagieren Sie auf eine derartige Minimalherausforderung? Anstelle das demokratische Grundprinzip zu achten, drehen Sie die Sache einfach um und reiten eine Verbal-Attacke gegen jene, welche bloß dieses in der Verfassung garantierte Werkzeug der Demokratie zu nutzen versuchten. Es ist (noch) nicht verboten und darf in einer funktionierenden Gemeinschaft auch nie verboten sein, offen die Meinung zu sagen; da werden Sie uns zustimmen. Offen Dinge zu fordern, welche noch dazu ohnehin selbstverständlich sein müssten; in diesem Falle wäre dies, für eine zumindest den EU-Richtlinien gerecht werdende Unterlage für die Schweine in den Mastställen zu sorgen. Was dort passiert, Sie können es drehen und wenden wie Sie möchten, ist nichts anderes als gesetzlich genehmigte Tierquälerei. Und die Problematik um den Vollspaltenboden, ob Sie es möchten oder nicht, liegt in Ihrem Zuständigkeitsbereich. Wie mit dem Problem aber derzeit umgegangen wird, darauf können weder wir noch Sie stolz sein, und die LandwirtInnen, welche sich so gerne mit ‚Tierwohl‘ und anderen obskuren Schlagwörtern unserer Zeit umgeben möchten, wohl schon gar nicht.
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Sich einerseits der aus ihrer Stellung resultierenden Verantwortung nicht zu stellen, jetzt aber andererseits in einem Interview zu behaupten ‚die zum Teil haarsträubenden und an die Grenzen des Kriminellen kommenden Methoden des VGT‘, das schlägt dem Fass wirklich den Boden aus. Tatsächlich ist ein derartiger Wortgebrauch einem unfassbaren Angriff auf die Meinungsfreiheit gleichzusetzen (der Versuch, andere mundtot zu machen, ist ohne Zweifel ein solcher), ein Angriff, der unser aller Wertesystem künftig schwer auf die Probe stellen wird. Zudem müssen Sie sich den Vorwurf gefallen lassen, eine solche Polemik nur zu benutzen, um von Ihren eigenen Agenden, Ihrem Fehlverhalten – ja, nennen wir es beim Namen, Ihrer Unfähigkeit, entsprechend in dieser Angelegenheit zu reagieren – abzulenken; es tut uns wirklich leid dies zu sagen, aber mit einer derartigen Aussage haben Sie alle Grenzen des guten Geschmacks weit überschritten, in einer Weise, die einfach nicht vertretbar ist. Warum Sie das getan taten? Lassen Sie uns raten: weil Sie, aber dies ist sicher nur eine Mutmaßung, vielleicht tatsächlich nicht über genügend Hintergrundwissen verfügen, um eine ernsthafte Diskussion mit jenen führen zu können, welche die Schwächsten in unserer Gesellschaft, die Tiere, zu schützen versuchen? Sie haben offensichtlich ein mulmiges Gefühl dabei, weil Ihre Argumente jenen des VGT nicht standhalten würden, kann das sein? Sie wissen, eine tierliebende Öffentlichkeit wird zum überwältigendem Teil hinter den Zielen der TierschützerInnen stehen – und genau diese Peinlichkeit möchten Sie sich mit einer Verweigerung ersparen. Größe beweisen Sie damit aber leider nicht, die wird nämlich anders definiert, als sich zu verstecken anstelle ein Gespräch zu führen.Macht Ihr Beispiel Schule, dann stehen all jenen, deren Stimme gehört werden sollte, wahrhaft schwere Zeiten bevor. Diffamieren ist, so lässt sich die Grundkonsequenz Ihrer Entgleisung zusammenfassen, letztendlich immer einfacher als sich einer Herausforderung zu stellen. Ob dies aber ein eine richtige Herangehensweise für jemanden ist, der sich dem Volk vereidigt hat, müssen Sie für sich selbst beantworten.
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Frau Minister, auch Ihre Aussagen bezüglich des Wolfes irritieren denkende Menschen; denn, immer Ihrer HauptwählerInnenschaft verschrieben, die äußerst komplexe Wolfsproblematik mit dem Satz ‚für den Wolf sind viele, die weit weg vom Wolf leben‘ abzutun, ist dann schon ein ‚starkes Stück‘. Er entbehrt jeder Grundlage. Näher wollen wir auf eine solche Aussage gar nicht eingehen, nur soviel vielleicht: Sie leben doch auch bestimmt weit weg vom Wolf, und Sie sind allem Anschein nach dagegen, ihm einen Lebensraum zuzugestehen; kurzum: tatsächlich bedeutet Ihre Aussage nichts anderes, als dass Sie möchten, dass der Wolf ‚bei uns‘ getötet wird. Fazit: man kann Ihren Satz also einfach umdrehen, ihn somit als das ebntlarven, was er ist – eine leere Worthülse, nicht mehr und nicht weniger; an Ihrem Beispiel: ‚gegen den Wolf sind viele, die weit weg vom Wolf leben’… und was jetzt? Man ist mit solchen achtlosen Wörtern einer Lösung keinen Schritt näher gekommen, ganz im Gegenteil, viel eher wurde die Spaltung vorangetrieben! Ist dies aber tatsächlich ein erstrebenswertes Ziel eines Mitgliedes der Bundesregierung?Warum, so die Frage, sollte also jetzt Ihre Meinung im Falle des Wolfes so viel hörenswerter, so viel höher zu bewerten sein, als jene von Menschen, die – gleich wie Sie – ebenfalls ‚weit weg vom Wolf leben‘ – und diesem aber im Gegensatz zu Ihnen ein Recht auf Leben zugestehen möchten? Lassen Sie uns weiter zitieren: ‚Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Bauern durch diese Raubtiere ihrer Existenz beraubt werden.‘ Hört sich ja toll an, mitfühlend. Die neuerliche Frage allerdings, die sich auftut, sobald der Nebel der Legende sich lichtet: ‚Hat es je einen Bauern gegeben, und wird es je einen Bauern geben, dessen Existenz vom Wolf geraubt wurde oder wird? Nein, das wissen Sie so gut wie wir. Also muss ein solcher, weiterer, Satz von Ihnen dorthin gereiht werden, wo er hingehört – in die Polemik!Frau Minister, es gilt die Meinung anderer für voll zu nehmen, nicht die persönliche darüberzustellen. In dieser Sache wie in jener mit den TierschützerInnen. Sie haben eine Verantwortung mit Ihrer politischen Stellung übernommen. Werden Sie der gerecht, mehr will man nicht von Ihnen!Mit den besten GrüßenTom PutzgruberVerein RespekTiere
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