Inmitten des sanften Hügellandes im niederösterreichischen Mostviertel, nahe der Stadt Haag, gibt es einen gar wundersamen Ort. Begibt man sich auf die Suche nach diesem, ist es dann auch nicht schwer ihn zu finden; denn sobald man nur in die Nähe des Hofes gelangt, kurz innehält und nun unvoreingenommen dem zarten Wind lauscht, kann man plötzlich ein Lied vernehmen; traurig zuerst, doch mit zunehmender Dauer erzählt es von Geborgenheit und Frieden. Und von Hoffnung. Klänge geformt aus der Landschaft, ganz still und leise zu Beginn, schüchtern nahezu, doch mit zunehmender Intensität bald einer Detonation gleich. Gut geschützt liegt er jetzt vor uns, der Platz der Begegnung, Hort der Liebe und der Menschlichkeit. Die wärmende Ausstrahlung ist eine zutiefst verräterische – selbst ohne weitere Anzeichen, wir wissen, wir sind angekommen! In dem einfachen, aber unfassbar schönen, alten Ziegelsteingehöft ist auf einer Fläche von 2 Hektar ein Lebenshof entstanden, wo hunderte Tiere – ausgestoßene, kranke, behinderte, alte – oft nach langer, qualvoller Odyssee ein endgültiges zu Hause gefunden haben. Aufgenommen von Gabi und ihrem Mann Mandi, welche sie nun mit aller Güte und Herzlichkeit, Liebe pur, umsorgen, behüten und pflegen. Aufgenommen ins Paradies, jetzt darf der Körper und viel zu oft auch der Geist der vom Leben Betrogenen wieder gesunden. Betrachtet man die Umgebung, bleibt schließlich nur eine Frage: wo, wenn nicht hier? Jedes kleinste Detail hinter den Mauern verrät, dies ist wahrlich ein Platz wie ihn selbst Franz von Assisi nicht besser erträumen hätte können. Eine herzerwärmende Heimat, wo jedes Dasein zählt, auch das noch so kleine. Wo buchstäblich keiner Fliege etwas zuleide getan wird. In nahezu spiritueller Atmosphäre finden die tierlichen PatientInnen das, was sie am meisten brauchten – Sicherheit! |
Foto: er ist der wahre Hausherr – Kater Simon, der an Hautkrebs an den Ohren erkrankt war, wo dann nur noch die Amputation helfen konnte! Trotz allem Leid hat er sich eines bewahrt: seine gottgegebene, artenübergreifende Liebe zu den Mitgeschöpfen! |
Pferde gibt es hier, rund zwei Dutzend, dazu Schafe, Ziegen, Schweine; Hühner selbstverständlich, aber auch Schildkröten, Tauben, Rabenvögel, Enten und Gänse. Kaninchen und Meerschweinchen. Und Katzen, viele davon. Solche, die aufgrund ihrer Gebrechen im Inneren des Hofes leben, und andere, welche oft nur zum Essen kommen. Von den umliegenden Bauernhöfen, bitter im Stich gelassen von der Allmacht Mensch. Nach einer Zuflucht haben sie gesucht, und sie sind fündig geworden. Inmitten des Garten Edens. Ach ja, Hunde sind natürlich auch vor Ort. Wie viele, fragen Sie? Gut 15 an der Zahl, darunter der 80 kg schwere Buddy, der einst im letzten Moment aus einer spanischen Tötungsstation ausreisen konnte. Um hier zu landen, scharf an der Grenze zu Oberösterreich, im Bezirk Amstetten. Nun unter lebenslangem Schutz einer so barmherzigen Familie, welche der Sache der Tiere alleroberste Priorität im Leben zugedacht hat! |
Foto: Gabi, die seit Jahrzehnten auf jeglichem persönlichen Komfort verzichtet, um dann mit jeglich zurückgelegtem Cent noch mehr für ihre Schützlinge da sein zu können! |
Seit 2013 gibt es den Hof nun schon. Alleine, die letzten Monate haben den BesitzerInnen viel abverlangt. Viel zu viel. Wie den meisten von uns. Aber während wir anderen sich meist ‚nur‘ um uns selbst oder die engsten Familienangehörigen sorgen müssen, gilt dasselbe hier für weit mehr als hundert hungrige Wesen. Sie alle wollen gefüttert und versorgt sein, eine Monsteraufgabe; eine solche, die physisch und psychisch alles abverlangt. Immer wieder, bis an die Grenze des Erträglichen. Und oft darüber hinaus. |
Foto: Teil des wunderschönen Innenhofes; hier leben zum Beispiel die Rabenvögel und die Tauben, welche nach ihren individuellen Schicksalsschlägen schwer behindert zurückgeblieben sind… |
Ganz fantastisch wurde die Aufgabe bisher bewältigt, doch nun mehren sich die Sorgen. Rechnungen müssen bezahlt werden, Heukosten im tausende-Euro-Bereich; Heizmaterial ebenso. Medikamente verschlucken Unsummen, dazu steht Peppi, ein Pferd aus einem Bergbauernhof, von Schwerstarbeit und Arthrose fast besiegt, mit einer furchtbaren Huferkrankung seit Monaten in der Klinik. Auf über 6 000 Euro haben sich die Kosten bisher belaufen, und immer noch gibt es keine Entwarnung. Der Arme, ansonsten todgeweiht, wird wohl weitere Wochen im Tier-Spital verbringen müssen; die Belastungen steigern sich nicht zuletzt dadurch ins Immense. Auch die Maschinen, unentbehrlich wie sie nun mal für die stetig anfallenden Arbeit sind, machen Probleme. Warten auf dringende Reparaturen. Wie kann es anders sein, gerade jetzt, gerade dann, wo die Not sowieso an allen Ecken und Enden nagt. |
Foto oben: viele Spendengüter durften wir in Ihrem Namen übergeben; herzlichsten Dank dafür! unten: Tom mit dem 80-kg-Buddy! rechts: ob im Stall oder auf der großen Weide, die Pferde führen ein größtmöglich freies Leben! unten: die Schafe nach der Schur! |
RespekTiere in Not ist auf diese Arche Noah der Menschlichkeit aufmerksam geworden; wir konnten Spendengüter bringen, werden dies wieder tun und sind im Moment dabei, einen Internetauftritt für den Hof mit zu erstellen. Jetzt, im 21. Jahrhundert, da ist die virtuelle Präsenz längst unentbehrlich geworden. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Ja, unfassbar wichtig bleiben diese Dinge zwar, aber damit ist es leider nicht getan. Das Paar braucht, die hunderten tierlichen HofbewohnerInnen brauchen, Hilfe; dringend, unbürokratisch und schnell! |
Fotos: HofbewohnerInnen in ihrem Element; der Kuhkopf am Bild rechts oben über RespekTIere-Aktivistin Christine ist übrigens (falls die Frage auftauchen sollte) kein Skelettteil, er ist aus Kunststoff. |
Wie Sie beitragen können? Vielleicht sind sie auf der Suche nach einer Patenschaft für einen vierbeinigen Liebling – Gabi hätte solche anzubieten (die eignen sich in Urkundenform auch ganz hervorragend als Weihnachtsgeschenk für tierliebende Menschen)! Oder vielleicht wohnen Sie in der Nähe von Haag und können – bzw. kennen sie jemanden, der/die dies kann – bei Reparaturen an den Hofmaschinen mithelfen, oder beim Heu einbringen, beim Misten, bei diversen anderen Arbeiten? Dann bitte zögern Sie nicht, melden Sie sich bei Gabi und tauchen Sie ein in die wunderschöne Welt des Lebenshofes! Sie erreichen den Hort der Nächstenliebe am besten unter der Nummer 0677/64051388 oder auch gerne via e-mail lebenshoftiereinnot@gmail.com Für direkte Spenden steht das Konto Lebenshof: AT 28 3427 6000 0057 7668, Raika Leonding, zur Verfügung! Sobald Homepage und Facebook-Account on-line sind, geben wir natürlich sofort Bescheid! |