Es ist ein wolkenverhangener Tag im steirischen Kapfenberg; die Umgebung wirkt grau und verlassen, irgendwo leht ein älterer Mann an einer verfallenden Garage und unterhält sich mit einem Freund, der wiederum einfach mitten auf der vorbeiführenden Straße geparkt hat. Egal, Verkehr kommt sowieso keiner, die Umgebung wirkt gespenstisch leer. Dabei sollte der Aufschwung der letzten Jahre der Stahlstadt wieder Hoffnung geben, immerhin ist die Industrie mit einem brandneuen Stahlwerk zurückgekehrt. Gegenüber der beiden Männer gibt es verlassen anmutende Häuser; ganz so, als ob deren BewohnerInnen einfach alles stehen und iegen gelassen hätten, um fortzuziehen, irgendwo hin, wo die Zukunft noch ein leises Versprechen abgibt. Die Aktivisten betreten besagtes Gelände, denn gleich hinter den Häusern müsste ein altes Stallgebäude stehen, und dort, in einem Innenhof, würden Kühe in der eigenen Misere leben… |
Zuerst noch unsicher, ob denn hier tatsächlich Tiere untergebracht wären, eröffnet sich vor den Augen der Tierschützer urplötzlich eine andere Welt – und die ist beherrscht von Triste, Schmutz und Elend… Gut ein Dutzend Kühe sind da in eine Abgrenzung aus verfallenden Mauern und verrosteten Eisengittern gesperrt. Trostlosigkeit, das ist Slogan des Augenblicks. Die armen Tiere vegetieren in einer Wüste aus flüssiger Gülle und den eigenen Fäkalien. Bis über die Hufe stehen sie buchstäblich, wie es der Volksmund so passend ausdrückt, in der eigenen Scheiße… |
Mehr Worte braucht man über den schrecklichen Fall nicht zu verlieren, es genügt wohl die Betrachtung der Bilder. Wie wohl kann jemand so etwas verantworten, und dennoch gut schlafen? Es gibt nur eine Antwort – indem der oder die TierhalterIn kein Herz in der Brust schlagen hat, sondern nur einen Klumpen pumpendes Etwas… Wir haben selbstredend umgehend Anzeige eingebracht und warten nun auf die Reaktion der Behörde. Die Frage, die sich allerdings ebenfalls stellt, ist jene: mehr als 22 600 EinwohnerInnen beherbergt die Metropole dieser schönen Region rund um die Mürztaler Alpen, und viele davon wissen wohl von diesem Hof inmitten des Stadtgebietes. Zudem, die Eisenbahn fährt direkt vorbei, hunderte Pasagiere bekommen jede Woche denselben unfassbaren Anblick direkt vor Augen geführt. Die Situation, so hören wir, soll eine seit Jahren bestehende sein. Und seit ebensovielen Jahren gibt es nur eine einzige Person, jene, welche uns jetzt gerufen hat, die etwas gegen diese unfassbare Tierquälerei unternimmt? |
Falls Sie ZeugIn einer Tierquälerei in Ihrer Umgebung werden, bitte zögern Sie keinen Augenblick! Rufen Sie die zuständige Vet-Behörde, und falls dies aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, informieren Sie den Tierschutzverein Ihres Vertrauens! Die Tiere haben sonst keine Stimme, sie haben nur die unsere – bitten denken Sie daran und an die mit dieser Einsicht einhergehende Verantwortung für uns alle!!! |