Von fünf geretteten Leben…

Wir sind wieder zurück aus dem Magyarenland. Und da gilt es nun eine kleine, aber umso feinere Bei-Geschichte im Zusammenhang mit der Hilfsfahrt zu erzählen. Was war passiert? Kurz vor Antritt der Reise erreichte uns ein gar fantastischer Anruf, der uns letztendlich erlaubte, fünf Katzen ein neues Leben in Wärme und Sicherheit zu versprechen!  Ein derartiges Angebot gibt es höchst selten, umso größer war daher die Freude!

Streunerkatzen in Ungarn
mit dem Fahrrad zur Streunerkatzenfuetterung

Fotos: es gibt unzählige Streunerkatzen in Ungarn; nzucht ist dabei – siehe Bild – ein zusätzlich riesiges Problem! rechts: das Fahrrad der Tierschützerin Enikö steht bereit für die tägliche Fütterungsfahrt!

Nicht nur bei uns, nicht nur für die Stubentiger selbst, sondern auch für die Katzenschützerinnen bedeutet eine derartige Möglichkeit dann eine wahre Erfüllung. Sie, die alles in ihrer Macht stehende versuchen, um Leben zu retten, für sie es so etwas die absolute Adelung ihrer Arbeit. Das Wissen, es macht einen riesen Unterschied, dass sie da sind. An jenem Ort, wo für die Tiere nur das Schlimmste wartet, da ist es ihre Präsenz, die Hoffnung verspricht. Hoffnung, die plötzlich zur Realität geworden ist. So ein Wissen gibt unfassbar viel Kraft für zukünftige Herausforderungen. Sie stärkt das Vertrauen in das eigene Tun, sie ist es, die den Mut entfacht, den nächsten Morgen voller Enthusiasmus zu beginnen!

Gabi und Enikoe

Foto oben: Fantastische ungarische Tierretterinnen – Gabi und Enikö bei der Fertigstellung derr benötigten Papiere! unten: so viel an Katzenfutter konnten wir den ungarischen Katzenschützerinnen übergeben!

Enikoe und ihre tierschuetzerinnen

Nebenbei, jedes Mitgeschöpft, für welches dann plötzlich das Unmögliche möglich wird, nämlich ein Dasein fernab der Gefahr – ganz im Gegenteil, eine Zukunft in Liebe und Geborgenheit – macht einen Platz frei für die Aufnahme solcher, die nur einen Tag zuvor im Prinzip keine Chance mehr hatten. Ein Lottosechser sozusagen, ein solcher, der wissen lässt, man hat unverrückbar dazu beigetragen, dass diese Welt durch eigens Vorbild zu einem besseren Ort geworden ist.

Katzentransportvorbereitung
Katzentransport

Foto oben; es ist bereits spät in der Nacht, als wir die Süßen endlich für den Transport fertig haben!

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der schoene

Fotos: nach der langen Fahrt – erschöpft, aber glücklich!

Raubtierfuetterung

Fünf kleine Leben, die plötzlich wirklich leben dürfen. Fern die Entbehrung, die Kälte, der Hunger, das Ausgeliefert sein einer brutalen Umwelt. Fünf andere, die nachrücken, jetzt zumindest der Gefahr der Straße entronnen. Die ebenfalls wieder Hoffnung nähren. Fünf weitere, die stattdessen ebendort wieder mitgefüttert werden können. Ein Kreislauf, aber einer, der nur Gutes beinhaltet. Unfassbar schön.

Katzenpaesse
Tom mit katze
tommitkatze3

Fotos: Wohlfühlmomente; unten: Papa Putzgruber!

Papa mit Katze

‚Unsere‘ fünf Tiger, einzigartige Individuen, haben die lange Fahrt gut überstanden. Sie konnten es zu Hause kaum erwarten aus den Boxen zu kommen, verbrachten eine Nacht mit vollem Bauch, schlafend auf weichen Kissen. Ein Traum ist für sie wahrgeworden. Ein Traum, der niemals enden soll. Genau darum sind wir dann auch schon wieder in den Vorbereitungen, um denselben auch so schnell als irgend erdenklich wieder erneut anderen zu ermöglichen. Bitte helft uns dabei weiter zu träumen!!

zimmertiger
Kaetzchen und die Eltern
Wohlfuehlkaetzchen

Fotos: ansatzlos ins Familienleben integriert! 🙂

weisse Katze nach transport

Die kurze Zeit, welche die Fünf bei uns verbrachten, zwei Nächte und eineinhalb Tage, hatten genügt, um eine intensive Verbindung aufzubauen; da waren sie, der Tapfere, die Scheue, die Anhängliche, die Vorsichtige, der Entdecker; als das Quintett dann wieder in die Boxen musste – es sollte ziemliche Schwerarbeit sein, sie dorthinein zu befördern – um in Folge zu ihren vorläufigen Endplätzen zu gelangen, brach es der Familie und mir fast das Herz. Menschen, die sich nicht oder höchsten ansatzweise auf Tiere einlassen, können eine solche, noch dazu derart schnelle Bindung nach relativ kurzer Zeit des Zusammenlebens vielleicht schwer nachempfinden. Andererseits aber, wären derartige Empfindungen als Allgemeingut nicht vielleicht sogar der Schlüssel für eine bessere Welt, bergen sie in sich nicht sogar das Geheimnis des Lebens? Das aufeinander Zugehen und sich Einzulassen ohne Wenn und Aber, mit all den Emotionen, voller Neugierde und voller Vorfreude, ob völlig gegenstandslos bezüglich Mitmensch oder Mitgeschöpf, das wäre wahrscheinlich der Punkt, den es benötigt, um den Friedenscode dieses Planeten zu knacken. Würden wir alle uns vielmehr von solchen Gefühlen leiten lassen, ohne Fragen zu stellen und ohne ‚Rückversicherung‘ für die Psyche, wir könnten Mutter Erde schon morgen in jenes Paradies verwandeln, von welchem uns ansonsten nur die Religionen erzählen!

schoenekatze
Schlafen im Bad

Fotos: Schlafplätze finden sich überall! 🙂

Von fünf geretteten Leben ... und dem Wiederfinden dennoch im Wechselbad der Gefühle!

Heute war also der endgültige Tag gekommen, wo die fünf Kätzchen den vorletzten Schritt hin zu ihrer letztendlichen Bestimmung zu machen hatte. Natürlich weiß man, genau so muss es sein, der berühmte Lauf der Dinge. Und hatte ich nicht gerade vorhin vollmundig vom Kreislauf gesprochen? Jenen, der alles in Bewegung hält, wo dann erst die Weitergabe bis hin zum Endplatz das Funktionieren des Ganzen überhaupt erst ermöglicht? Gerät dabei aber auch nur eine ‚Zwischenstation‘ ins Stocken, ist – so gut es für das einzelne Individuum auch sein mag, der künftige Stillstand fast garantiert…

Abschiednehmen3 2
Abschiednehmen
aengstlcihe Katze im Koffer

Fotos: es gilt wieder Abschied nehmen… so emotional! Aber auf die Süßen wartet eine hoffentlich goldene Zukunft!!

Abschiednehmen3

Eines ist gewiss, jene, welche ‚unsere‘ Kätzchen von der Straße weggebracht haben, denen ist es trotz dieser Einsicht ganz bestimmt genauso gegangen wie heute uns; am liebsten, ich gehe jede Wette darauf ein, hätte sie die vierbeinigen Lieblinge ebenfalls nur allzu gerne selbst behalten; genau wie wir jetzt. Jedermann/frau hat seine oder ihre Aufgabe im Leben; unsere, gewiss eine schwere, ist es genau deshalb, weil wir unseren Platz im angesprochenen Kreislauf kennen, nicht erlaubt, dem unbändigen Drang nachzugeben.  Dennoch, als ich sie auf den Pflegeplätzen – bei wunderbarsten Menschen selbstredend (welche dann aus bestimmten Gründen nicht genannt werden möchten) – fühlte ich mich dennoch wie der mieseste Verräter auf Gottes Erden. Für Momente droht in solchen Situationen die Vernunft eine ausgesetzte zu sein. Es zählt plötzlich nur der Augenblick, das tiefe Liebesempfinden. Und es ohne jede Frage eines des Leidens, in dem Falle des Abschiedschmerzes. Trotz allem Wissens vom unbedingt einzuhaltenden Kreislauf… Augen zu und durch, es gibt leider keine andere Wahl! Wir wünschen den fünf Lieblingen alles, alles Beste der Welt!

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