Versprechen eingelöst: respekTIERE IN NOT-Einsatz im Ziegenstall!

Erinnert Ihr Euch, vor kurzem haben wir über eine ältere Frau aus dem niederösterreichischen Weinviertel berichtet, welche in den über siebzig Jahren ihres Daseins schon so viele Prüfungen des Lebens zu ertragen gehabt hat. Sie, Rita, versucht dennoch, jeden neuen Tag mit einem Lächeln zu begegnen, was natürlich nicht immer gelingt. Beim heutigen aber schon, dafür durften wir mit einem seit langem notwendig gewordenen Einsatz im Ziegenstall sorgen!

wunderschoene Ziegen

Fotos: soooo wunderschöne Tiere! Wie unglaublich einfühlsam und herzlich Ziegen sind, jedermann/frau, der/die jemals mit diesen fantastischen Wesen zu tun gehabt hat, weiß es – kurzum: Ziegen, keine Frage, sind die besseren Menschen! 🙂

Im Zuge des letzten Besuches fragten wir nämlich, was denn am dringensten benötigen würde, wo Hilfe am angesagtesten wäre. Ohne lange zu überlegen, meinte Rita: ‚Bei den Ziegen müsste unbedingt wieder gemistet werden, aber das ist eine schwere Arbeit; es gab mal jemanden, der dies öfters gemacht hatte, aber der kommt leider nicht mehr dazu!‘ Beim letzten Mal war aber leider die Zeit eine knappe gewesen, so versprachen wir deshalb, uns der Sache beim nächsten NÖ-Aufenthalt anzunehmen. Und weil wir unsere Versprechen immer zu halten versuchen, sollte jetzt besagter Tag gekommen sein!

Matthias, ein äußerst netter junger Mann, der schon als Kind vor 30 Jahren bei Rita zum Reiten war – damals hatte sie noch viel mehr Tiere als jetzt, angefangen vom Huhn über die Gans bis zum Hund und den Pferden tummelte sich unzählige Mitgeschöpfe am Hof – erklärte sich ohne zu überlegen bereit beim Misten zu helfen. Ohnehin ist er ja seit Jahrzehnten stetig vor Ort, schafft es immer wieder Probleme zu lösen und gehört somit fast zum Inventar! 🙂 Jedenfalls, wie dringed wir diese, seine Unterstützung benötigen würden, das sollte sich alsbald herausstellen!

Andi und Tom beim Saegespaeneabfuellen

Foto: Sägespäne-‚Schöpfen‘ mit Cousin Andi, der immer, egal um welches Problem es sich dann auch hndelt – Hilfesuchenden mit Rat und Tat beiseite steht!

So machten wir uns auf den Weg, beladen mit Tiernahrung und allerlei Dingen des täglichen Bedarfs – beispielsweise auch auf Süßes für die Seele oder Hygieneartikel (wir hatten kürzlich besonders für letzteres einen Aufruf gemacht und möchten uns herzlichst bedanken, dass wir wieder viel derartig händeringend Benötigtes entgegennehmen durften!!!) war nicht vergessen worden; zuvor noch hatte Rita gebeten, wir würden Sägespäne als Unterlage im hoffentlich bald ausgemisteten Stall brauchen. Auch das sollte schnell erledigt sein, Improvisation als Talent – tatsächlich, ein kurzer Anruf genügte, und Cousin Andi, der seit Menschengedenken in der Tischlerei Klement in Haitzendorf arbeitet, versprach, wir dürften einige Säcke des begehrten Gutes an seinem Arbeitsort abholen (wir bedanken uns an dieser Stelle allerherzlichst für das spontane und völlig unbürokratische Entgegenkommen; der herzensgute Andi nahm sich dann auch noch alle Zeit, um mitzuhelfen, die Holzreste fein säuberlich gemeinsam in große Säcke zu verpacken – seinem Arbeitgeber, dem Holzbauunternehmen Klement, www.klement-co.at, und ihm gebührt mehr also nur ein extra-dickes Lob; wie cool ist es, wenn sich verschiedene Stelle für eine Aufgabe zusammenschließen, wie viel mehr kann durch ‚Verbindung‘ erreicht werden?!).

Andi und tom beim Saegespaeneabfuellen2

Foto: das RespekTiere-Mobil voller weicher Holzspäne – einfach nur super!

Gesagt, getan, so schaufelten wir alsbald gemeinsam herrlich duftendes Hackgut in große Säcke, und dann stand dem Arbeitseinsatz nichts mehr im Wege!

respekTIERE IN NOT-Aufgabe - ein weiches Bett für Ziegen schaffen!

respekTIERE IN NOT Einsatz im Ziegenstall

Matthias war bereits vor Ort, als das RespekTiere-Mobil am Fuße des kleinen Hügels einparkte. Rita erwartete uns ebenfalls schon, und nur Momente später fanden wir uns im besagten Stallgebäude wieder. Drei Ziegen sind dort beheimatet, und es geht ihnen wirklich gut. Sie haben nicht nur die Räumlichkeiten zur Verfügung, nein, ihre Tür ist immer offen und draußen warten hunderte Quadratmeter herausfordernde Fläche auf sie; herausfordernd deswegen, weil es kein englischer Rasen ist, sondern – bei Ziegen natürlich heiß begehrt – echte Landschaft, bergauf, bergab, durchsetzt mit im Sommer hüfthohen Gräsern. Super!

Matthias bei der STallreinigung
IMG 7950

Fotos: Matthias, ein äußerst fließiger, junger Mann – wir freuen uns jedenfalls schon auf den nächsten gemeinsamen Einsatz!

Bewaffnet mit Mistgabel und Schaufel stürzten wir uns jetzt in die Aufgabe; Rita am Rande, sie gab die Anweisungen. Und tatsächlich, sehr schnell stellte sich nun heraus, wir hatten die Anforderungen sträflichst unterschätzt. Diesbezügliche ‚Vorwarnungen‘ der älteren Dame, dies wäre Schwerarbeit, wurden – man muss es zugeben – im Vorfeld mit einem Lächeln beiseite gewischt; was soll’s, die paar Quadratmeter, da sind wir in einer Stunde fertig! Tja, die Strafe folgte auf den Fuß! Denn ‚denkste‘; der Mist hatte sich natürlich inzwischen angehäuft, Schicht auf Schicht, war nicht zuletzt aufgrund des Gewichtes der großen Ziegen und den ständigen Bewegungen darauf längst zu einer kompakten, viele Zentimeter dicken Masse in sich verschmolzen – was für die Ziegen besonders jetzt im Winter nicht schlecht sein soll, denn er bildete dadurch ganz bestimmt ein höchst isolierendes Hindernis für die Kälte des Betonbodens darunter; jedenfalls, darüber war dann immer dick mit Stroh eingestreut worden, sodass es die zuckersüßen Vierbeiner bestimmt bequem hatten. Nur, irgendwann einmal MUSS das Ganze dann gewechselt werden – und für ‚irgendwann‘ war genau HEUTE der richtige Tag gekommen! Der Krux an der Sache, so stellte es sich nun schnell heraus, ist aber, dass man nun nicht einfach in die Masse ‚hineinschaufeln‘, sie Schicht für Schicht abtragen konnte, sondern dass es schnell viel mehr den Anschein machte, als ob die Ausmistenden gegen einen durchgängigen, unfassbar dicken Belag, der inzwischen als in sich geformte Einheit den ganzen Boden überzog, ankämpften. So wurden aus dem ‚in einer Stunde sind wir fertig‘ bald ein in Schweiß gebadeter beinahe ganzer Nachmittag!

Matthias beim Mistfahren
der wunderschoene Ziegenbock

Fotos: den Ziegen gefällt’s! Sie beobachten jeden Schritt, wahrscheinlich, ob wir es auch ‚richtig machen‘! 🙂

Versprechen eingeloest respekTIERE IN NOT Einsatz im Ziegenstall
Tom mit Ziege
Matthias im gereinigten Stall

Foto rechts unten: richtige Schwerarbeit – wir sind grunderleichtert, als wir uns endlich bis zum Boden durchgekämpft haben!

Jetzt wussten wir auch, warum Rita gerade hier wirklich Unterstützung benötigte; sie, durch eine ’neue Hüfte‘ zumindest vorübergehen an den Stock gebunden, sie hätte dies nie und nimmer alleine bewerkstelligen können. Ja, sogar wir, zwei halbwegs junge Männer – zumindest in den besten Jahren – waren vorübergehend an die Grenzen gestoßen und schließlich hoch erfreut, als wir zumindest die großen Liegeflächen geschafft hatten! Und auch weil es im Stall nur ein schwaches künstliches Licht gibt und es von draußen her dunkel geworden war, brachen wir schließlich ab; die kleinen ‚Nebenräume‘, die würden Matthias und ich uns für das nächste Mal aufheben, das Wichtigste war für’s Erste getan!

Der Betonboden musste jetzt noch mit einer dicken Schicht Holzspäne – einmal mehr ein herzliches Dankeschön an Andi und die Firma Klement – eingestreut werden, darauf kam eine Menge Stroh und schließlich für jede BewohnerIn ein Haufen Heu zum Abendmahl – wunderschön!

Matthias im Stall
Matthias bei der Endreinigung

Fotos oben: Matthias bei den letzten Gabel Mist; rechts: duftende Sägespäne, dick eingestreut! Unten: Tatsächlich waren wir, weil wir nun wussten, welche Arbeit dahintersteckt, ein kleines bisschen stolz, als wir endlich fertig sein sollten! 🙂

Matthias und Tom

‚Fertig‘ sollten wir aber dennoch nicht sein, denn natürlich nehmen die Geißen bei ihrer stetigen Tour des Hin- und Herlaufens Stroh mit sich, sodass sich der Hof im Laufe der Zeit immer wieder überzogen mit einer matschigen Schicht präsentiert. Nicht ungefährlich, für Mensch und Tier, besonders bei nassem Wetter entsteht schnell ernste Rutschgefahr! Die mussten wir noch beseitigen, trotz der inzwischen schmerzenden Muskeln! 🙂

Am Ende war die Freude über den gelungenen Einsatz eine riesengroße. Vor allem der Anblick der Ziegen, die es sich jetzt am weichen, duftenden Boden gemütlich machten, entschädigte hundertmal für den Aufwand!

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Foto: ‚Abschluss-Arbeit im Innenhof! Dann ist es endlich geschafft!

Es sollte bereits stockdunkel gewesen sein, als wir Rita zum Abschied ein letztes Mal für den Tag fest umarmten – mit dem Versprechen allerdings, alsbald wieder hier zu sein, um dann auch noch die kleineren Bereiche grundzusäubern. Und in Folge den Vorgang regelmäßig zu wiederholen, sodass die jeweils nächstfolgende Reinigungen wesentlich leichter von der Hand gehen werden, dann, wenn der Mist nicht derart verhärtet und bereits in Grund und Boden getreten worden ist. Tatsächlich, trotz der Arbeit oder gerade deswegen – es war ein wunderschöner Nachmittag gewesen, in Gesellschaft lauter netter Menschen und Tiere!

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