Protest vor den Konsum-‚DIALOGEN‘ in Hallein!

Seit Mittwoch, dem 11. Mai 22, finden in der Alten Saline in Hallein die „Österreichischen Konsumdialoge“ statt. Die öffentliche Hand und SponsorInnen wie die AMA und Bioschweine Austria finanzieren die Veranstaltung des ehemaligen Initiators des Tierschutzvolksbegehrens, Dr. Sebastian Bohrn Mena.

Konsum Dialoge 10

Konsum-DIALOGE? Da hat wohl jemand den Sinn des Wortes nicht verstanden!

Ziel sei die Schärfung des gesellschaftlichen Bewusstseins und der Bau von neuen, starken Brücken. Prinzipiell eine gute Sache – denn wie heisst es so schön: „Durchs Reden kommen d’Leut zam“! Doch leider wurden dazu nicht alle ins Boot geholt: besonders fehlt es an etablierten Tier- und Umweltschutzorganisationen als ExpertInnen. Auch KleinbäuerInnen oder die ÖBV- Via Campesina fehlen. Dafür sind Vertreter von einem Tierarzneimittelhersteller, die AMA, der Landwirtschaftskammer sowie Verbandsvertreter der Geflügel-, Rinder- und Schweinezuchtbranche anwesend.

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Auf den Plan gerufen haben den VGT und RespekTiere dann aber die sehr tierquälerischen Haltungsformen des ausgestellten Vollspaltenbodens und einer Abferkelbox der ÖSV, sowie ein Langstreckentiertransporter des Österreichischen Rinderzuchtverbandes. Stolz hat uns der Fahrer des Tiertransporters erzählt, dass er diesen Samstag in die Türkei fahren wird. Seine üblichen Ziele: Usbekistan, Aserbaidschan, Spanien, Irland und die Türkei. Angesichts des damit verbundenen entsetzlichen Tierleides und der Klimabelastung ein wahrer Hohn. Im Gespräch mit einer AMA VertreterIn wurden wir darauf hingewiesen, dass die Bauern Tiere anders halten würden, wenn die Konsumenten bereit wären, mehr zu bezahlen… Hände in Unschuld waschen, in reinster Form. Eigentlich erbärmlich, denn mit einer solchen Einstellung, da wird man nie Teil der Lösung, sondern immer nur Teil des Problems sein…

Konsum Dialoge Hallein

Foto: Kritische Menschen taten in kreativer Form ihre Meinung kund…

Das Leid, das mit dem Vollspaltenboden, der Abferkelbox und anderen Haltungsformen der konventionellen Tierhaltung unweigerlich verknüpft ist, wurde jedoch nicht ansatzweise gezeigt und tunlichst verschwiegen.

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Fotos: gezeigt werden Tierqualsysteme, natürlich klinisch sauber, befreit von jeglicher Erinnerung an Schmerz und Leid – Fassade pur!

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Fotos: es fehlen sensibleren Betrachtenden tatsächlich einfach nur die Worte; da wird die Fahrt im Tiertransporter selbst bis nach Usbekistan praktisch als ‚Kinderfasching‘ angepriesen! Wen wundert’s dann noch, dass auf besagter Veranstaltung zum Drüberstreuen wie selbstverständlich tierleidfreie Produkte verunglimpft werden! So zum Beispiel verteufelt man die britische Marke ‚The Vegetarian Butcher‘, weil diese angeblich auch mit Gen-Soja produziert. Dass alleine ‚unsere‘ Landwirte (die im internationalen Vergleich winzigen Betriebe Österreichs, Anm.) jährlich rund 740 000 TONNEN (großteils genverändertes) Soja, dann vor allem aus Südamerika, importieren (wofür die Regenwälder hemmungslos abgeholzt werden), darüber wird kein Wort verloren… Überhaupt, die Veranstaltung hat in einer Darstellung des unbestreitbaren Zusammenhanges zwischen tierlichen Lebensmitteln und dem Klimawandel leider auf allen Linien versagt.

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Es bleibt zu hoffen, dass sich BesucherInnen (zum Beispiel waren viele SchülerInnen anwesend) einen kritischen Geist bewahren und hinter die hier so reingewaschene Fassade von Interessensvertretungen blicken.

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