Und nochmals Alarm im bayerischen Kuhstall!

Es ist das Gesetz der Serie – erst vor wenigen Tagen hatten wir über einen Stall berichtet, wo Kühe auf Vollspaltenboden in den eigenen Fäkalien stehen; heute gibt es erneut Beanstandenswertes aus einer Rinderhaltung in Bayern zu berichten!

RespekTiere International, unser deutscher Ableger, stellte nämlich schon wieder Bilder ins Netz, welche das Herz brechen. Darauf sieht man eine große Landwirtschaft mit vielen Kühen; die dürfen sich auch relativ frei bewegen, zumindest jene, welche Milch geben. Aber auch hier sind Wiesenflächen Fehlanzeige – obwohl es deren im Umland viele gäbe. Der gesamte Laufstall besteht einmal mehr aus Vollspaltenboden, der – wir wissen es aus den unfassbar berührenden Verein-gegen-Tierfabriken-Recherchen aus der Schweinehaltung – keine wie von der EU geforderte ‚physisch angenehme‘ Unterlage darstellt.

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Genau das Gegenteil ist der Fall: scharfkantig, steinhart, eine immerwährende Tortur für Füße und Klauen. Einzig und allein die Liegeflächen bestehen aus durchgängigem Material. Aber ebenfalls aus nicht natürlichem, und ja, sie sind genau wie der Rest des Stalles zumindest zum Zeitpunkt der Entstehung der Bilder nicht eingestreut. Etlichen der Kühe wurde ein Nasenring aus schwerem Metall eingezogen, in ihre empfindlichsten Stellen. Warum das so ist? Vielleicht deswegen, weil diese Tiere dazu neigen, an den Eutern ihrer Nachbarinnen zu saugen? Aber dafür gibt es auch solche aus Plastik, die einfach aufgesteckt werden. Und die sind dazu mit Spitzen und Kanten versehen, um möglichst unangenehm auf das Gegenüber zu wirken. Warum also diese glatten hier? Wir werden es heruasfinden. Es soll nicht ungesagt bleiben: das Durchziehen von Nasenringen wäre in Österreich, einen Steinwurf entfernt, so nicht gestattet. Und blicken auf ein kurzes, leidgeprägtes Leben ohne jede Abwechslung zurück. In einer vom Menschen geschaffenen Hölle.

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Schlimmer noch sogar ergeht es den Masttieren. Die sind in Buchten gesperrt, ebenfalls auf Spaltenboden. Wie wir es schon so oft in der Vergangenheit angeprangert haben, ist die Enge in den Pferchen eine unfassbare. Die hunderte Kilo schweren Tiere stehen tatsächlich Schulter an Schulter, Rücken an Rücken. Was ist es für ein Leben, welches sie gezwungen sind zu führen? Auf und in den eigenen Fäkalien, kaum Raum genug um sich gleichzeitig mit den Leidensgenossen hinzulegen. Triste pur, und am Ende wartet immer der Schlachthof. Dabei sind sie dann allerhöchstens im Teenager-Alter.

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Draußen gibt es die berüchtigten Kälber-Iglus. Allesamt sind sie besetzt, oft gleich mit zwei Tierkindern. Ziemlich neu geborene, sofort nach der Geburt der Mutter entrissen. Sie haben gerade erst zu leben begonnen, und finden sich schon in dieser absoluten Triste wieder. Besonders ein Säugling fällt ins Auge; das Kalb leidet an einer hochgradigen Dermatitis, einer Entzündung der Haut. Ist fast haarlos. Und hat einen Sonnenbrand…

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Auch hier haben wir Anzeige erstattet. Inwieweit die Behörde dem Vorwurf nachkommt steht in den Sternen. Ihr wisst es, in Deutschland gibt es zur Rinderhaltung nur eine ‚Empfehlung‘. Aber je öfters wir unsere Stimme erheben, je lauter der Aufschrei wird, desto eher wird der Kreislauf durchbrochen! Auch im angesicht dieser Bilder ist es sowas von höchst an der Zeit, die Rinderhaltung grundlegen zu überdenken und gesetzlich bindende Vorschriften durchzusetzen. JETZT!

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