Einmal mehr deckt RespekTiere himmelschreiende Missstände im Kuhstall auf. Wieviele noch, ist die Frage, bis der Gesetzgeber endlich reagiert? Denn diese Aufnahmen aus dem Bezirk Braunau sind echt ein Skandal – nicht nur wegen der unfassbaren Lage, welcher man die Mitgeschöpfe scheinbar achselzuckend ausliefert, auch der Fakt, dass wir gegen jenen Stall innerhalb von einigen Jahren bereits zum mindestens dritten oder gar vierten Male eine Anzeige verfassten, lässt jedermensch mit auch nur ein bisschen Herz in wütendem Staunen zurück! Und ja, es sind erneut Bilder, welche in der Seele schmerzen. Wann endlich verhängt die Behörde hier eine Maßnahme, welche den dort gehaltenen Tieren ein solches Schicksal in Zukunft erspart???
Fakt ist auch, man braucht erst gar nicht in den Stall zu sehen; ein Blick auf das Rundherum, auf den Innenhof, verrät schon alles. Verfall, Gerümpel, Schmutz und Chaos, dass sind die Komponenten, die das Bild prägen. Und die Erfahrung sagt ja: Fast zu 100 % kann man alleine aus dem Anblick schon schließen, dass dann auch in der Tierhaltung entsprechende Mängel vorliegen werden.
Fotos: Der wievielte „Einzelfall“ ist das jetzt? Und noch wichtiger, wann ist es endlich „einer zuviel“, sodass gegen die „schwarzen Schafe“ wirklich vorgegangen wird, sowie es der „Tierschutz in der Verfassung“ eigentlich gebietet? Übrigens: Auch zum Schutz für die „Guten“ sollte dies passieren…
Die Frage stellt sich natürlich – sehen dies Verantwortliche nicht? Sieht die Behörde, die doch ohne jeden Zweifel auf diversen Kontrollfahrten an solchen Höfen vorbeikommt, nicht auf den ersten Blick den Handlungsbedarf? Oder die Nachbarschaft? Oder der Bauernbund, der dann – anstatt unbürokratisch zu helfen (und nicht nur den Landwirten, sondern auch den Tieren!!!) – sich sofort und monoton, hundertfach bewiesen, viel lieber auf die Aufdeckenden losgeht und in Folge dann vor Ort trotzdem oder gerade deswegen wieder alles beim Alten belässt????
Besonders in jenem Fall; man stelle sich vor, es hat bereits mehrere Anzeigen gegeben, auf die Jahre verteilt immer wieder – und jedes Mal, wenn neue Bilder auftauchen, dann zeigen solche dieselbe Katastrophe? Wie kann das sein??? Wir wären über jeden Ansatz einer vernüftigen Erklärung zutiefst dankbar!
Weniger Kühe als früher gibt es am Hof, das ist zumindest gut. Dafür eine Vielzhalt von Hühnern, welche hier ein Paradies vorfinden – auch deswegen, weil die Vögel doch Misthaufen lieben – und ein solcher streckt sich ja fast über den gesamten Innenhof aus… Aber zurück zu den Kühen; die, die noch da sind, deren Haltung spottet jeder Beschreibung. Da gibt es einen Stallbereich mit viel altem Eisen, von den Zeichen der Zeit bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein Verlies aus dem Mittelalter, wie es im Buche steht. Und darin sind an einer Stelle drei Stiere angekettet, buchstäblich in den eigenen Fäkalien. Herzzerreißend. Gegenüber steht ein weiterer Jungstier. Ebenfalls in schweren Ketten. Der steht nicht „nur“ in den Fäkalien, sondern zusätzlich noch in einer Güllelacke. In der er sich selbstredend auch niederlegen muss. 24 Stunden am Tag, es gibt keine Freigang. 24 Stunden in einer Hölle für leidende, fühlende Wesen. Gar keine Frage. Und diese Tortur verschuldet ein Mensch (tatsächlich nicht nur einer; denn erinnern wir uns – mehrere Anzeigen, mehrmals Besuch vom Amt; Bekannte, welche von der Misere wissen, die gibt es ohne Zweifel. Und wie gesagt, die Bauernvertretung, die aber viel lieber von „Monsterfleich“ faselt, wenn tierleidfreie Lebensmittel auf den Markt kommen sollen („Monster“, das sind hier allerdings ganz andere, nämlich jene, welche solche Situationen (mit-)verantworten). Deshalb, obwohl von Natur aus mit einem erheblichen Maß von Mitgefühl ausgestattet, hält sich eben dieses in solchen Fällen dennoch in engen Grenzen.
Dann gibt es noch den alten Stall, bestimmt 100 Jahre alt. Ein finsteres Gewölbe, welches im Laufe der Jahrzehnte wohl unendlich viel Grausamkeit bezeugt hat. Auch hier stehen die Rinder 24 Stunden am Tag angekettet. Freilauf oder abgezäunte Wiesen gibt es nicht. Tortur, prolongiert auf 365 Tage im jahr. Übrigens: Gerade jetzt, wo das Grün nicht saftiger sein könnte, was ist den Tieren vorgesetzt? Trockenes Heu…
Wann also setzt die Behörde – und der Gesetzgeber allgemein – endlich entsprechende Schritte? Denn der nächste Skandal, so sicher wie das Amen im Gebet, wartet bereits an der nächsten Ecke…