Es ist das berühmte Gesetz der Serie – erst zu Beginn der Woche hatten wir über herzzerreißende Zustände in einem Bauernhof im Bezirk Braunau berichten müssen. Und jetzt, nur ein paar Tage später, breitet sich der nächste Skandal in all seinen grausamen Facetten vor uns aus! Wieder ist es in Stall in Oberösterreich, wieder im Bezirk Braunau. Und wieder sind es erschütternde Zustände, welche RespekTiere da aufdecken muss…
Aber da sind sogar noch mehr Parallellen: Denn genau wie beim letzten Fall erkennt man schon beim bloßen Vorbeifahren am besagten Hof die Problematik (ein entsetzter Wanderer aus Bayern hatte uns berichtet). Tatsächlich erscheint das Umfeld ähnlich; um bei den Vergleichen zu bleiben, es dürfte ebenfalls eine menschliche Tragödie Teil des Ganzen sein. So leid uns dies auch tut, dennoch muss es die alleroberste Aufgabe des Tierschutzes sein, in erster Linie für die Tiere da zu sein! Für sämtliche menschlche Aspekte sind andere Anlaufstellen zur Genüge vorhanden, und so darf keine Ausrede zählen, warum und weshalb die Mitgeschöpfe unter gegebenen Umständen zu leiden haben. Denn gewiss ist, was auch immer das Leben für Steine in den Weg legt, dafür können die Tiere nichts…
An den Hausmauern lehnen mit Plastikplanen abgedeckte Holzboxen. Winzig bemessen, hier sind Kälber untergebracht. So große allerdings, dass in einem Fall ein solches sogar quer stehen muss, um halbwegs seine ganze Länge unterzubringen. Umdrehen geht dabei nicht mehr…
Fotos: Den Teufel mit dem Belzebub austreiben – in den Boxen oben gibt es zwar ein bisschen Stroh, aber sie sind so klein bemessen, dass sich die Kälber kaum umdrehen können; in dem Iglu unten geht das, dafür liegen sie in der Gülle…
Und dann ist da der Kuhstall… es ist dunkel, es ist feucht. Und es herrscht der Verfall. Dazu die Kühe, an den kürzest vorstellbaren Ketten. Und im eigenen Mist. Die Stände so kurz, dass sie auf den Gittern zu liegen kommen. Buchstäblich im eigenen Kot. Unfassbar. Mehr braucht es nicht, hier sprechen wohl die Bilder für sich. Wie kann so etwas sein, drängt sich die Frage auf. Alleine der Milchabnehmer, wenn der kommt, er muss es doch sehen – warum schreitet niemand bei einer derartigen Misere ein?
Fotos: Bitte beachtet die Lände der Ketten – da wird jedglcihe Bewegungsfreiheit auf ein absolutes Minimum eingeschränkt! Im Bild links unten ist das Kalb in der hintersten Box bereits so groß, dass es isch kaum umdrehen kann…
Das ist pure Tierqual, was sich hier vor uns entrollt. Nichts anderes. Absolut Unentschuldbar. Da hilft es auch nichts, dass es durchaus auch einen anderen Stallbereich gibt, wo sich einige Tiere sogar frei bewegen können. Schmutzig zwar, aber wenigstens keine Ketten. Oder eine große Bucht, wo dies ebenfalls der Fall ist – allerdings liegen sie auch hier auf dem Mist, selbst wenn dieser mit etwas Stroh bedeckt ist.
Foto: Der größere Stallbereich – hier gibt es wenigstens keine Keten, aber die hygienischen Zustände sind ebenfalls katastrophal.
Welche Lehren zieht man nun aus diesem gefühlt 500sten „Einzelfall“? Wir werden sehen! Fakt ist, RespekTiere als der Hauptaufdecker im Kuhstall ist den Behörden und Milchanbietern gerade darum wohl immer unbequemer. Und das ist gut so. Denn wir werden nicht Ruhe geben, bis auch die letzte Kuh von der Kette kommt. Da helfen selbst Anwaltsbriefe und Besitzstörungsklagen nicht. Oder Verleumdungen, die es auch immer wieder gibt. Eigentlich erbärmlich dann. Und nur dazu da, um uns noch mehr anzuspornen. Denn die Kühe, mag es wer bezweifeln, sie brauchen uns – und wir werden für sie da sein, egal was passiert, welche Prügel man uns vor die Beine wirft. Das ist ein Versprechen! Bilder lügen nicht. Schon gar nicht die unseren, die schmerzhaft genau das zeigen, was Rinder im modernen Zeitalter in Österreichs Landwirtschaften zu erwarten haben. Und die letztendlich Überzeugungsarbeit leisten, und zwar auf allen Linien. Die dazu beitragen müssen, dass ein neuer Weg eingeschlagen wird. Wo dann „Tierwohl“ nicht bloß als ein werbewirksames Schlagwort missbraucht wird.