Ihre FPÖ: „Ob Kormoran, Wolf oder Biber, tot sind sie uns lieber!“

Seit der FPÖ-Landesregierungsbeteiligung hat sich in Salzburg einiges verändert. Was haben uns die Blauen seit jeher alles versprochen; gehalten haben sie zumindest eines: Die ParteienvertreterInnen führen einen regelrechten Krieg gegen artgeschützte Wildtiere!

Jäger im Totenkopfkostüm vor LHSt.-Büro in Salzburg
Artenschutzdemo in Salzburg beim Landesjägertag
Protest gegen Artenschutzvergehen vor dem Parlament in Wien

Fotos: Schon im Juni starteten wir dem Thema entsprechende Proteste – damals ahnten wir freilich noch nicht, dass neben dem Wolf bald viele andere bisher artgeschützte Tiere bereits auf der Abschußliste standen… Unten, links: Gemeinsam mit dem VGT-Salzburg protestierten wir im Frühjahr gegen die zunehmenden Artenschutzverletzungen im Salzburger Land beim Salzburger Jägertag! Kundgebungen im größeren Rahmen organisierten wir dann auch schon vor dem Parlament – Niederösterreich, ebenfalls unter schwarz-blauer Regierung, steht unserem Bundesland leider kaum nach…

Zuerst war der Wolf angezählt; nicht aber, ohne vorher ausgiebig ein Katastrophenszenario zu bemühen, welches – nahezu selbstverständlich bei den maßlosen Übertreibungen – so nie und nimmer stattgefunden hat! Die FPÖ schützt trotzdem die Bauernschaft vor dem Ruin, soviel heftet sie sich allemal an die Fahnen; denn zu einem solchen führt es zweifellos, bei den gewaltigen Wolfrisszahlen im Bundesland. 44 Schafe sind es 2024 gewesen, sowie zwei Ziegen. Für die uns dieses Schicksal selbstredend furchtbar leid tut – aber wird deshalb die Landwirtschaft tatsächlich zu Grunde gehen? Überlegen wir: Rund 21 000 Schafe und Ziegen verbringen im Bundesland den Sommer auf den Almen. Jetzt, wir haben es oft und oft ausgewiesen, wissen wir, dass zwischen 2 % und 4 % davon die Freiheit nicht überleben; „natürlicher Ausfall“, nennt man es, wenn Tiere beispielsweise durch Blitzschlag getötet werden, über Klippen stürzen, an Krankheiten sterben. Sie erinnern sich vielleicht, in einem differenzierten Report zur Situation haben wir anhand von belegbaren Zahlen festgestellt, dass besonders in Salzburg auf manchen Weiden sogar bis zu 10 % und mehr der aufgetriebenen Schafe und Ziegen den Almabtrieb nicht mehr erleben. 2% bis 4%, das macht bei mehr als 20 000 Tieren demnach bis zu 800 Individuen – man wagt gar nicht weiterzudenken an jene 10 %, da wären es dann unfassbare 2 100. 44 von 2100 machen andersrum 2,1 % aus. Und die bringen die LandwirtInnen zu Fall, zum Aufgeben? Seltsam, aber so steht es geschrieben…

Protest gegen Artenschutzvergehen in der Salzburger Altstadt

Foto: Bei denkbar schlechtem Wetter starteten wir heute eine erneute Kundgebungsserie, Schauplatz „Büro Landeshauptmann-Stellvertreterin Svazek, FPÖ“

Uns jetzt also vorzumachen, der Wolf würde die BauernschaftlerInnen allesamt in den Ruin treiben, ist nicht nur weitest hergeholt, es ist schlichtweg eine infame Übertreibung. Man mag es drehen und wenden wie man möchte, es ist sogar mehr als das – nämlich eine berechnende, direkte Lüge. Und die blaue Nase wird immer länger… Wie aussgekräftig ist es dann, wenn die Parteiobfrau gleichfalls wie eine Trophäe ein großes Bild vom ersten niedergeschossenen Wolf nach dem gewaltsamen Tod des Tieres in ihrem Büro aufhängen ließ? Ein düsterer Vorbote allemal.

Aufbauarbeiten zur Demo gegen Artenschschutzvergehen in Salzburg
Aktivist im Todeskostüm hält "getötete" Stofftiere in die Kamera

Fotos: Nach dem Wolf stehen nun auch schon weitere artgeschützte Tiere auf der Abschussliste der Jägerschaft…

Mit dem Wolf auf Stimmfang zu gehen, das beherrschen die RechtspopulistInnen. Wir wissen es längst. Und nur der Schelm würde jetzt vielleicht denken, dass dies mit der Nähe der Partei (und noch mehr deren obersten Organen) zur Jägerschaft (und da vor allem zum Landesjägermeister) zu tun hat. Gaaaanz sicher nicht. Eine Frage bleibt allerdings offen: Warum eigentlich unternimmt die zweite Regierungspartei, jene, die dann den Landeshauptmann stellt, nichts gegen die blaue Mordlust? Weil sie dann für ihr Schweigen an anderen Schrauben ebenfalls ohne Einspruch drehen darf? Na sag mal!Nieeeeemals!

Aber zurück zur eigentlichen Geschichte! Der große Graue ist den kleinen Blauen nicht genug; inzwischen wird in Salzburg eine Vielzahl von kürzlich noch streng geschützten Vögeln offiziell bejagd. Was noch vor wenigen Jahren völlig unvorstellbar gewesen wäre. Und jetzt ist man selbst hinter dem Fischotter her. Der – wie der Wolf in den Bergen – an den Gewässern wütet, als ob es kein Morgen gäbe. Sagen sie uns. Und wieder wächst das Riechorgan ein Stückchen weiter.

Aktivist im Todeskostüm hält "getötete" Stofftiere in die Kamera
Passant fotografiert Aktivisten bei der Artenschutzdemo

Fotos: PassantInnen zeigen sich sehr interessiert der Thematik gegenüber; wir erfahren, der Frust über die getätigten Entscheidungen ist groß!

RespekTiere Demo vor LHFStell. Sva 1

Um die Absurdität der Situation vor Augen zu führen, hat RespekTIere damit begonnen, an passenden Örtlichkeiten auf das eigentlich Unfassbare aufmerksam zu machen. So zum Beispiel vor dem Sitz der Landeshauptmann-Stellvertreterin in der Kaigasse. Andere Orte werden alsbald folgen.

"Jäger" hält Transparent vor dem Zugang zum Büro der LH-Stellvertreterin
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