Wie wichtig Tierschutzarbeit ist – Frohe Weihnachten!

Weihnachtsbotschaft: Kühe von der Kette befreit - alles ist möglich!

Wir haben lange überlegt, welche Botschaft wir Euch heute, an diesem so besonderen Tag, weitergeben möchten; sollen wir wieder einen Hund oder eine Katze oder ein Schweinchen mit Weihnachtsmütze posten, um in der „richtigen“ Stimmung zu bleiben? Eigentlich schon, der Alltag ist ja sowieso schwer genug… Aber dann haben wir uns doch anders entschieden. Wir wollen eine Botschaft der Hoffnung weitergeben, am besten eine, die unterstreicht, wie wichtig die Tierschutz- und Tierrechtsarbeit das ganze Jahr über nur sein kann. Und welche Geschichte eignet sich hierfür besser als folgende?

Ihr erinnert Euch, RespekTiere hatte im Spätsommer eine Aufdeckung gemacht, welche weite Kreise zog. Sämtliche Zeitungen berichteten darüber, selbst im Fernsehen waren jene Bilder zu sehen. Kühe im Schmutz, über und über bedeckt vom eigenen Kot, hilflos an engen Ketten gefesselt. Herzzerreißende Zeitzeugnisse.

verdreckte Kühe angebunden im Stall
verdreckte Kühe angebunden im Stall

Fotos: So hatten wir den Stall vorgefunden – Tiere im Schmutz, Ketten, Enge, Triste… der Anblick aus einem anderen Blickwinkel brachte Walter offensichtlich zum Nachdenken. „Nein, so bin ich nicht, so will ich das nicht!“

Und dann passierte das eigentlich Unfassbare – der betroffene Landwirt, Walter, meldete sich bei uns. Aber nicht, um zu schimpfen, um zu drohen, den Anwalt hinter sich sitzend, sondern um zu sprechen. Aber auch nicht, um Mitleid zu generieren, nein, er war sich der Schrecklichkeit der Situation voll bewusst und kein Wort des Ärgers über die Aufdeckung folgte. Walter ging einen anderen Weg. Er nahm die Sache zum Anlass, um sich selbst zu hinterfragen. Die Triste, die Depression, in der er aufgrund verschiedenster Geschehnisse gefangen war, abzuschütteln. Gefallen zu sein und sich wieder aufzurichten, das war sein Ansatz. So wie wenn eine Last abgestreift worden war. Ein Neubeginn. Trotz vernichtender allgemeiner Kritik suchte der von sich aus die Öffentlichkeit, stellte sich an Anschuldigungen, versprach daran zu arbeiten. Tatsächlich, seit Jahrzehnten machen wir unsere Arbeit nun schon, aber so etwas hatten wir noch nicht erlebt. Zu schön, um wahr zu sein, dachten wir am Anfang.

Bauer zeigt Tom den Stall

Fotos: Bald nach dem Skandal begann Bauer Walter zu bauen – ja, er war gefallen, aber er hat sich wieder erhoben; und heute? Wir sind stolz auf ihn, denn die Ketten am Hof sind weg!

Bauer und Tom stehen auf der Wiese vor dem Freilaufstall

Für uns ist es die Geschichte des Jahres. Ohne jede Frage. Einer der schönsten Erfolge, die wir je feiern durften. Eine Geschichte, die zeigt, was denn alles möglich ist. Wenn man anpackt, auf allen Seiten, um letztendlich zusammen die Welt ein bisschen besser zu machen. Walter, vom Feindbild zum Verbündeten für mehr Tierwohl geworden. Das ist Weihnachten, Das ist unsere Botschaft. ZUSAMMEN!

Kühe im Freilaufstall
Kühe im Freilaufstall

Fotos: Sogar jetzt im Winter sind die Kühe draußen, wind- und wettergeschützt, mit dicker Einlage. Jetzt aber wird die neue Idylle durch die Bürokratie bedroht – aber dem Problem widmen wir uns später!

Oft heißt es, bäuerliche Strukturen sind unabänderbar. Walter belehrte uns eines Besseren. Er begann zu bauen. Keine Ketten mehr. Einen Weidestall, umgeben von Wiesen. Und da finden sie sich nun wieder, im Stroh und im Freigang. Wie Weihnachten. Nur besser. Denn die Festtage sind jetzt jeden Tag!

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