Kaum zurück aus Rumänien herrscht „zu Hause“ auch schon sofort wieder Aufregung! Tatsächlich mussten schockierte PassantInnen im Bezirk Tulln erneut einen aufgespießten Schweinekopf sehen, platziert zum Geburtstag „als Gaudi“ für einen Freund, welcher zum Jubiläum unverheiratet geblieben war! Manche wollen den grausamen Brauch als „Tradition“ verkaufen, aber in sämtlichen Archiven Niederösterreichs findet sich hierfür keinerlei Hinweis. Nein, so ein abgrundtiefer Barbarismus kann nicht gerechtfertigt werden, er ist einfach nur respekt- und würdelos, abscheulich…
RespekTiere schaffte es 2021 nach jahrelangen Bemühungen endlich, den „Brauch“ nicht nur offiziell zu ächten, sondern die Handlung sogar unter Strafe zu stellen. Bis zu 15 000 Euro Buße sind im Strafrahmen vorgesehen! Seither kommt es dennoch immer wieder zu Vorfällen, aber nun, durch die gesetzliche Handhabe, muss die Exekutive reagieren. Und so gibt es im Nachspann eine gute und eine schlechte Nachricht zum jetzigen Fall. Bringen wir es also hinter uns und beginnen mit der Schlechten. Trotz Verbot stand da heute wieder ein an einen Pfosten genagelter Schweinekopf neben dem obligatorischen „Glückwunschtelegram“ in Form eines Stoffbanners neben der Hauptstraße. Einfach grauenhaft…
Aber jetzt sind wir die gute Nachricht schuldig; die „gute“? Wo könnte man eine solche überhaupt nur entdecken, werden Sie sich im Angesicht des Tatbestandes vielleicht fragen! Nichtsdestotrotz liest sich jene dann doch sehr verheißungsvoll. Denn „wegschauen gilt nicht“, dachte da jemand und reagierte ohne zu zögern. Ganz in diesem Sinne war die Angelegenheit dann auch schon knapp vor Mittag von einer hoch engagierten Tierschützerin bei der Behörde gemeldet worden, und nur wenige Stunden später, bei unserer Kontrolle vor Ort, war das blutige Relikt bereits entfernt (mit herzlichstem Dank an das zuständige Veterinäramt). Was uns dann mit hoffnungsvollen Gefühlen zurücklässt; denn es wird sie immer geben, Ewiggestrige, die glauben, auf Kosten des Mitgeschöpfes mit Gänsehaut, Aufregung oder Ekelfaktor punkten zu können – aber andererseits werden jene immer mehr, welche so etwas nicht mehr als gegeben hinnehmen. Und das ist super!
Bitte melden Sie uns Fälle wie diesen, wenn Sie AugenzeugIn werden! Je schneller wir auf- und anzeigen, je durchgreifender die Behörde agiert, desto eher wird der vermeintliche „Spass“ endgültig aufhören. Denn ein Tier auch noch im Tod zu verspotten, das ist keine Sache der „harten Männer“, und cool schon gar nicht, sondern viel eher eine der absoluten Weicheier.
Foto unten: Nur wenige Stunden nach der Anzeige ist die ganze grausame Szenerie von der Behörde unterbunden… selbst der Stoffbanner ist jetzt unlesbar.