Riesen Diskussion ist letztendlich auch ein riesen Erfolg für die Kühe!

Nach all den Aufdeckungen zum Thema im letzten Jahr, nach all den schrecklichen Bildern aus dem Kuhstall zeigt sich nun langsam das ganze Ausmaß der losgetretenen Lawine! Es ist uns tatsächlich gelungen, eine über Dekaden hinweg ziemlich festgefahre Situation wieder ins Rollen zu bringen – mit hoffentlich umfassenden Folgen für die Kühe! Da ist nämlich auf der eine Seite das Werbebild, welches uns die Landwirtschaft und die Milchanbieter über die Jahrzehnte hinweg in den Kopf gesetzt haben; fast unzerstörbar sieht man beim Gedanke „Milch“ die glückliche Kuh auf der Alm stehen, im Hintergrund die herrlichen Berge und ringsherum saftiges Grün.

Kuh und Kalb auf Almweide

Foto: So stellt man sich die Tierhaltung gerne vor – im Falle der Milchkühe ist das Bild allerdings derart weit weg von der Realität wie es überhaupt nur sein kann… (im Bild ist übrigens die Kuh Loni mit ihrem Kalb, welche wir vor einigen Jahren vor dem Schlachter retten und auf einem privaten Gnadenhof bei der so herzensguten Tierschützerin Gloria unterbringen konnten)!

Und dann kommen wir. Zeigen unentwegt eine andere Seite. Berichten von lebenslangen Ketten und Tieren, deren Dasein sich auf ledigliches Aufstehen und Niederlegen beschränkt, mit Bewegungsfreiheit gleich Null. Liegen in den eigenen Ekrementen und auf hartem Beton. Trotz aller anderslautetenden Gesetze.

Krone-Schlagzeile: "Untragbare Zustände..."

Fotos:Unsere Aufdeckungen in aller Munde – hier ein kleiner Teil davon!

Kronenzeitung berichtet über Horrorstall
Pressebericht über unsere Aufdeckungen in der NÖN
Salzburg24 Artikel über den verwahrlosten Kuhstall
OÖ Nachrichten berichten über unsere Aufdeckung im Kuhstall

Fotos: ein kleine Auswahl an den letzten Pressemeldungen zum Thema – nicht zuletzt dadurch steht die Kuhhaltung plötzlich mehr und mehr im Fokus…

Während wir damit vor ein paar Jahren noch als „Nestbeschmutzer“ von den verschiedensten Seiten abgeurteilt wurden, hat sich inzwischen die Illusion merklich abgenützt (tatsächlich waren Berichte über den Horror im Kuhstall nicht gewünscht, Aufdeckungen wurden stets verungfimpft. Das Motto „arme Bauern“ und „böse TierschützerInnen“ war ein allgegenwärtiges…). Die Fantasievorstellung ist etwas anderem gewichen – nämlich der Einsicht, der Wahrheit. Heute ist die Bestürzung in der Öffentlichkeit eine große und bei jeder neuen Aufdeckung nimmt das Ausmaß noch zu. Was uns natürlich sehr stolz macht; und noch viel wichtiger: Hoffnung keimen lässt!!!

Kalb in verbotener Anbindehaltung

Fotos: Fälle von uns aufgezeigten Missständen; Bild oben, ein Kalb am Strick, was nach dem Tierhaltegesetz verboten ist; darunter die verschiedenen „Horrorställe“ aus Recherchen der vergangenen Monate

Kühe völlig verdreckt in einer Bucht im Kuhstall
völlig verdreckte Kühe in Anbindestall
Kuhrecherchen Outcome 8
Kuhrecherchen Outcome 10
Kuhrecherchen Outcome 1

Bild oben: Manchmal geraten die großen Erfolge im Angesicht der vielen schlimmen Fälle etwas in Vergessenheit; so zum Beispiel jener Stall im Salzburger Flachgau, wo der Bauer nach der Anzeige und den Folgen die Tierhaltung am Hof einstellte – trotz der hohen Anzahl an Tieren am Betrieb (siehe Bild)…

Ihr wisst, die Problematik ist längst zu einem unserer Hauptanliegen geworden, und RespekTiere mit den allermeisten Aufdeckungen und Berichten zu einem diesbezüglich treibenden Faktor im öffentlichen Interesse. Wir haben die Diskussion wegen der Kettenhaltung überhaupt erst losgetreten, und inzwischen gibt es den einen oder anderen Lichtblick am Horizont. So zum Beispiel wurde im Sommer in Salzburg ein Stall geschlossen, wo seit Jahrzehnten Kühe an der Kette hingen und in Oberösterreich sollten nach unserer Aufdeckungen im Herbst ebenfalls sämtliche Tiere behördlich beschlagnahmt werden. Ein zweiter Fall bei Braunau hat noch größere Aufmerksamkeit erregt. Alle Zeitungen berichteten und sogar der ORF strahlte in der Bundesländer Heute Sendung einen Report aus. Auf oe24 wiederum durften wir in einem ausführlichen Interview über das Thema Kettenhaltung sprechen. 

Anbindekühe in Salzburg
Geschafft: Der Kuhstall ist leer!

Fotos oben: Auch das ein riesiger Erfolg – Jahrzehntelang waren hier Kühe angekettet, und zwar 24/7; nach den RespekTiere-Interventionen ist der Stall jetzt endlich leer!

Zwischenzeitlich hat RespekTiere dann auch aufgrund von unserer Meinung nach irreführender Werbung der Milchindustrie eine Beschwerde beim Werberat sowie beim Konnsumentenschutz eingelegt; weiters haben wir auf einen Leserbrief zu einer Aufeckung in Niederösterreich, wo die Angelegenheit dann sogar am Titelblatt der NÖN behandelt wurde, reagiert. Der Leserbrief wurde von einem Landwirten und Dr. Andreas Moser von der Landwirtschaftskammer NÖ gemeinsam geschrieben. Unsere Gegendarstellung könnt Ihr auf der Homepage nachlesen (https://www.respektiere.at/2024/07/12/kuhhaltung-im-milchbetrieb-anzeige-beim-werberat/) oder auch im Radio RespekTiere nachhören.

Jener Fall hatte übrigens ein Treffen mit Dr. Moser von der Landwirtschaftskammer zur Folge. Was uns sehr freut, denn es bedeutet nichts anders, als dass das Dilemma im Kuhstall endlich großflächig angegangen wird. Kein Verstecken mehr.

Kühe angekettet im Bezirk Krems
Kuhrecherchen Outcome 6

Fotos oben: „Mängel sind nicht gleich Tierquälerei“, war die Reaktion auf unsere Veröffentlichung dieses Stalles im Bezirk Krems/NÖ; aufgelistet wurde dabei, dass es im besagten Stallbereich viel zu finster war, die Kühe viel zu wenig Einstreu hatten und die Liegeflächen nass und schmutzig waren. Also, 24 Stunden am Tag angekettet im Finsteren auf gülleüberzogenem Beton zu liegen, fällt dann aber im allgemeinen Verständnis doch unter jenem Begriff – da kann sich die Landwirtschaft herumdrücken bzw. herauszuwinden versuchen wie immer sie möchte und es wird sich an jener Tatsache nichts ändern…

Weiters hielt RespekTiere, ebenfalls im vergangen Herbst, wegen der verschiedenen Fälle in der Region ein Treffen mit der Bezirkshauptmannschaft Braunau ein. Bezirkshauptmann Mag. Kronberger erzählte dabei auch von einer direkten Intervention des Landeshauptmannes Mag. Thomas Stelzer in der Causa. Was wohl schon große Aussagekraft über die Sprengkraft der Aufdeckungen hat! Dabei wurde eine bessere Zusammenarbeit und eine künftig verbesserte Kommunikation vereinbart. Was nur gute Folgen für die Kühe haben kann! Wir bedanken uns jedenfalls bei der BH Braunau und ihren Vertretenden für das sehr informative und zukunftsweisende Gespräch! Die Hoffnung war und ist eine große, dass das gute Beispiel „BH Braunau“ auch von anderen Bezirkshauptmannschaften aufgegriffen und zum Dialog gebeten wird!

RespekTiere-AktivistInnen vor der BH Braunau

Foto: RespekTiere-AktivistInnen zum Gespräch mit Veterinären und dem Bezirkshauptmann geladen!

All diese Beispiele zeigen aber eines ganz klar: Das Thema „Kuhstall“ ist in der Öffentlichkeit jetzt endlich so richtig angekommen. Nicht mehr als verklärtes Bild, sondern als Chance, dem Tierschutz in der Verfassung doch noch alle Ehre zu machen. So Gott will. Wir werden jedenfalls das unsere dazu beitragen und den eingeschlagenen Weg unbeirrt fortführen!

Tom und Bauer vor dem neuen Freilaufstall

Foto: Auch hier ein für die betroffenen Kühe geradezu sensationeller Erfolg: Tom im Gespräch mit dem betroffenen Landwirten und einer Vertreterin von der Salzburg MIlch. Die Kettenkühe erhielten einen Weidestall inmitten von grünen Wiesen! Alles ist möglich!

So, und jetzt dürfen wir gespannt sein, was 2025 zum Thema bringen wird – ein Versprechen dazu: RespekTiere wird alles daran setzen, den eingeschlagenen Weg weiter voranzugehen! Denn für die Kühe  können, werden und müssen wir noch ganz viel erreichen. Ein Ende der Kettenhaltung wäre schon mal der erste, aber unabdingbare Schritt! Um einen solchen aber umzusetzen – besonders mit den Vorzeichen FPÖ/ÖVP-Regierung – braucht es eine enorme Gewaltanstrengung, die wir letztendlich nur gemeinsam meistern können (an dieser Stelle: Bitte vergesst nicht unsere Petition zum Ende der Kettenhaltung bzw. des Vollspaltenbodens in der Mastrinderhaltung zu unterschreiben: https://www.respektiere.at/tierschutz-petitionen/

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