Krötenwanderung 2025 – ein Fazit mit gemischten Gefühlen

Langsam aber sicher sind jetzt auch die letzten Kröten aus den Laichgewässern zurückgewandert; es wird Zeit, eine erste Bilanz zu heurigen „Saison“ zu ziehen! Zuerst die gute Nachricht: Wir hatten heuer ein unfassbar engaiertes Team, so viele „KrötenhelferInnen“ wie nie zuvor! Herzlichsten Dank dafür, Ihr Lieben! Dann, die Zahl der zum Teich wandernden Kröten ist trotz der schlimmen Befürchtungen ob der Auswirkungen durch die Umwelteinflüsseim vergangenen Herbst (z. B. im Bezirk Krems schwere Verwüstungen durch Hochwasser) in etwa stabil geblieben. So konnten wir auch heuer wieder gut 3000 der so süßen Ambhibien erfolgreich über die Straßen bringen. Die schlechte Nachricht folgt aber auf dem Fuß: Fest steht nämlich, die Zahl der Rückkehrer ist zumindst auf einer unserer Strecken eine beängstigend geringe geblieben. Warum das so ist, darüber rätseln wir.

Krötensammler mit Warnwesten gehen in der Nacht entlang des Krötenzaunes
Krötenretterin mit Warnweste und Stirnlampe hält Kröte in der Hand
Krötenretterin mit Warnweste und Stirnlampe hebt Kröte auf
Krötenretterinnen in der Nacht zeigen Kübel mit Kröten darinnen
Seltene Kröte sitzt am Arm, dahinter sieht man grüne Wiese bei Nacht
IYRL2972

Fotos: KrötenretterInnen bei der Arbeit! Im Bild Mitte unten eine seltene Wechselkröte! Unten rechts: Baufahrzeuge in der Au – Katastrophe während der „Wandersaison“!

Ganz genau lassen sich die Zahlen allerdings nicht eruieren; während wir über die Krötenwanderung im Flachland des Bezirkes ziemlich genau Bescheid wissen, ist die Anzahl der Individuen „am Berg“, also bei der zweiten Strecke, stets eine nicht wirklich erfassbare. Zum einen, wie gesagt, weil es sich hier ja wie so oft erwähnt um jenen Ort handelt, der eigentlich recht „safe“ wäre; gäbe es da nicht einen Heurigen, der jedes Jahr exakt zur Wanderung seine Pforten öffnet! Ansonsten wäre die Straße – eine Sackgasse – ab den Abendstunden eine sehr gering befahrene; nur ganz vereinzelnt kutschieren nach der Dämmerung, also dann, wenn die Kröten hauptsächlich aktiv sind, noch Fahrzeuge durch die Ortschaft. Jedenfalls, die Gaststätte öffnet für 10 Tage; danach wird der Zaun bald wieder abgebaut, denn der wäre jetzt sogar mehr Hindernis als Schutz. Deshalb wissen wir aber auch über die Rückbewegung nicht im vollen Ausmaß Bescheid. Noch dazu, dem Himmel sei es gedankt, gibt es hier eine starke Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft; besonders Eltern mit ihren Kindern gehen zusätzlich zu uns AktivistInnen mehrmals täglich die Wanderstrecken ab, was super ist: Ihr seid die Besten! Notiert werden die eingesammelten Teichgehenden dabei jedoch nur selten. Nicht zuletzt deshalb ist die Bestandserhebung eine eher schwierige. Fakt ist aber leider auch so: Die Anzahl der Wanderer hat in den letzten Jahren ebenfalls stark abgenommen… Sämtliche Anrainer bestätigen dies.

Kröten wird von der Straße aufgehoben und blickt in die Kamera
Kroetennews 4
Kroetennews 3
Krötenretterin mit Schutzweste und Stirnlampe begutachtet in der Nacht den Krötenzaun
Tom baut die Krötenschilder neben der Straße ab
Tom baut die Krötenschilder neben der Straße ab

Fotos: Die letzten Kröten werden sicher über die Straße gebracht! Das Bild Zwei zeigt das erschreckende Ausmaß der Rodung am Krötenteich; im dritten Bild reparierten wir noch einmal das Warnlicht, für die Krötenwanderung „Haitzendorf“ ging der Einsatz damals noch weiter! Untere Reihe: In Scheibenhof, bei unserer zweiten Krötenstrecke, haben wir schon in der letzten Woche abgebaut, in Haitzendorf jetzt auch!

Krötenhelfer in der Nacht vor Krötenschutzzaun

Foto: Ein absolutes Highlight in der heurigen „Krötensaison“ – Herr Wurmauer aus Scheibenhof zeigt Sabine und Tom von der Krötenhilfe seinen selbstgemachten, gut 20 Meter langen Schutzzaun am eigenen Grundstück! Einfach super!!!

Krötenschutz – was sagen wir, Artenschutz überhaupt – ist eine umfassbar wichtige Angelegenheit und darf nicht länger auf die leichte Schulter genommen werden. Es gibt hierfür nicht nur nationale Gesetze, sondern auch bestimmte EU-Richtlinien, wie zum Beispiel die Habitatsrichtlinien. Welche dann besagen, dass für den bestmöglichen Schutz der betroffenen Gattungen gesorgt sein muss. Passiert das aber, wie etwa im Falle der Kröten? Die Antwort ist eine einfache, eine klare: NEIN! Da muss für jeden kleinesten Fortschritt gekämpft werden, selbst Blinklichter aufzustellen gestaltet sich im rechtlichen Rahmen schwierig. So sorgen Tierschützende mit all ihren zur Verfügung stehenden Mitteln für wenigstens solche Grundausstattungen, die eigentlich völlig selbstverständlich sein müssten – obwohl dies eigentlich Aufgbe der zuständigen Behörden wäre. Und selbst dann, wenn man dafür in Kauf nimmt, in Grauzonen rechtlicher Befugnis zu geraten, sorgen die freiwilligen Krötenhelfenden dafür… All diese Probleme werden wir bei der Krötenstreckenbegehung mit der BH Krems Land besprechen, welche wir im Zuge der Sitzung mit dem Bezirkshauptmann ausgemacht haben! Stattfinden wird jene hoffentlich richtungsweisende Begebenheit zu Ende des Sommers oder zu Beginn des Herbstes – wir werden natürlich berichten!

zwei Kröten in der Nacht auf der Mauer, eine Krötenretterin im Hintergrund geht die Straße ab

Nicht zuletzt deshalb haben wir nun auch eine neue Petition online gestellt. Bitte unterschreibe auch Du für einen besseren Schutz der Krötenstrecken im Land! Erinnern wir die offiziellen Stellen an den Auftrag, welchen wir von unseren Nachfahren erhalten haben und schützen wir jene, die ohne unserer Hilfe den modernen Entwicklungen (bei der Krötenproblematik an erster Stelle natürlich der Straßenverkehr, aber auch die zunehmende Bodenversiegelung bzw. -verdichtung, Rodungen, usw. haben oft katastrophale Auswirkungen für die Zukunft der Amphibien) nichts entgegenzusetzen haben. Seien wir deren Stimme – es kommt auf jede/n einzelne/n von uns an!

Bild von einer Kröte in einem Gewässer und Aufschrist: Petition Krötenwanderungen

Bitte unterschreibe auch Du die Petition! Wir fordern eine Ausstattung der Krötenstrecken im Land mit LED-Anzeigen, genau wie man es bei Geschwindigkeitsmessungen macht! Die würde die Sichtbarkeit und damit die Aufmerksamkeit enorm erhöhen und abertausende Tierleben retten!

https://www.respektiere.at/petitionen/

Nach oben scrollen