„Alpenrind“ ist die Marke, unter welcher der Schlachthof Bergheim segelt. Wobei, „Bergheim“ ist dann auch nicht korrekt, denn das Gelände wurde bereits 1950 gegen das viel größere Areal des Plainberges von der Stadt Salzburg eingetauscht. Der dortige Tötungsort war nämlich aufgrund des Stadtwachstums bereits an seinen Grenzen angelangt, bzw. hatte diese schon weit überschritten. Das Tierleid wird gerne „ausquartiert“; ganz oft ist es ja so, dass die Menschen zwar gerne Fleisch essen wollen, aber was im Herstellungsprozess passiert, das soll am besten im Verborgenen bleiben… einen so direkten Einblick in die Mitschuld möchte man dann doch nicht… Und so passierte es, dass die heutigen Hallen obwohl nur einen Steinwurf vom Bergheim-Zentrum entfernt dennoch auf Stadtgebiet stehen.

Aber darum soll es in diesem Artikel dann überhaupt nicht gehen; vielmehr um die Frage jedoch, wie korrekt die jetzige Firmenbezeichnung wohl sein kann…
Denn jene, „Alpenrind“, wirbt ja vor allem mit Regionalität und Nachhaltigkeit seiner Produkte, und der Name impliziert dabei (bestimmt sehr gewollt) Kühe im saftigen Gras, Alpen, Wiesen, Weiden, Almen. Der Haken aber – tatsächlich behaupten Schlachthofanwohnende, dass Transporter von weit her, oft sogar von den baltischen Staaten in der Nacht vorfahren. Wenn dem jetzt wirklich so wäre, wäre dann die Namensgebung nachvollziehbar? Nachvollziehbar natürlich, zumindest aus der Sicht des Anbieters. Denn KundIn möchte ja gerne genau solche Produkte erstehen. Aber, ob der auch Programm ist? Jedenfalls, der Eindruck der Regionalität leidet schon darunter, dass „Alpenrind“ zu „OIS-Europe“ und damit zur OIS-Gruppe allgemein gehört. Was dann ein US-amerikanischer Konzern mit rund 20 000 Mitarbeitenden ist. OIS, so verrät die Homepage, „setzt auf die Nähe zu den Landwirten und somit auf möglichst kurze Wege für die Tiere“. Was in unserem Falle bedeuten sollte – für solche, etwa aus dem Flachgau, Tennengau, vielleicht noch aus dem angrenzenden Innviertel kommend…

Jetzt beobachteten wir die Ankunft von Tiertransportern am Gelände. Und nur eine kurze Zeit hinweg genügte, um zu zeigen, dass wohl die allermeisten der hier landenden Tiere die Alpen nie gesehen haben. Außer, jene dehnen sich weit in den Osten aus und wir haben unsere geografischen Kenntnisse bisher weit überschätzt… Jedenfalls, aufgrund solcher Beobachtungen könnte man zum Schluss kommen, dass hier mit der Leichtgläubigkeit der KundInnen joungliert wird. Die Sache hat so gesehen zumindet einen faulen Beigeschmack, genau, wie wenn auf den Verpackungen von Milchprodukten „glückliche Kühe“ auf den Almen zu sehen sind, in Wahrheit aber ganz viele von den Milchgeberinnen angekettet im Stall stehen. Gewiss nur der Schelm würde denken, dass das Ganze dann doch ein bisschen ein Hauch von Kundentäuschung umweht. Was meint Ihr?
Foto unten: Auch auf der Homepage von „Alpenrind“ impliziert das Bild eine regionale Herkunft; Berge, grüne Wiesen, Freilandhaltung. Ob’s genau so ist? Wie konkret da die Anlieferung aus beispielsweise Tschechien hinein passt? Eine doch durchaus berichtigte Frage!

Foto: Quelle www.alpenrind.at
Wir haben „Alpenrind“ dazu einige Fragen gestellt. Vor Monaten. Und nochmals freundlich nachgehakt. Freilich, die entsprechenden Antworten blieb man uns bisher schuldig. Woher das Fleisch also stammt, das scheint auch „Alpenrind“ nicht so genau zu wissen; oder, viel wahrscheinlicher, schon. Aber aus irgendeinem Grunde nicht verraten. Warum wohl?