Heute, am Allerseelentag, konnten erstaunte Passantinnen und Passanten ihn wieder sehen: Gevatter Tod, der da – im Schlepptau Aktivistinnen im Kuhkostüm – an der Zufahrtsstraße zum Schlachthof Bergheim stand und mit hochgestrecktem Daumen um Mitfahrgelegenheit in sein Paradies buhlte!

Foto: Aktivisten in Metzger- und Kuhkleidung am Zufahrtsweg zum Schlachthof Bergheim, passend in der Metzgerstraße…
Rund 85 000 Rinder sterben an besagtem Ort alljährlich; in eine Hölle aus Schmerz und Elend gezerrt, verbluten sie im Minutentakt. Warum? Weil „Mensch“ trotz zigfachen tierleidfreien Alternativen seiner eigenen nicht entkommen kann und fortwährend am Verzehr der Mitgeschöpfe festhält… Genau darum werden wir ab nun wieder egelmäßig an den Schlachthofzufahrten zu sehen sein; das ist ein Versprechen!
Wir gedenken den tierlichen Verstorbenen, jenen, welche unseren Weg begleitet hatten, welche für unsere Teller getötet (alleine geschätzte 83 Milliarden Landtiere…), bei der Jagd ermordet (alleine in den USA geschätzte 100 Millionen), aus den Gewässern gefischt (wahrlich unfassbare Zahlen; man geht davon aus, dass jährlich mehrere hundert Milliarden bis über 1 Billion Meerestiere vom Menschen getötet werden), in Tierversuchslaboren auf schrecklichste Weise vernichtet, … An dieser Stelle soll deshalb auch heuer ein kurzer Auszug aus unserem alljährlichen „Brief zu Allerseelen“ zitiert sein; darin geht es um die Rolle der Kirche, welche den Tieren ja wie selbstverständlich eine Seele abspricht. Mehr und mehr Menschen jedoch sind mit dieser Darstellung längst nicht mehr abzuspeisen; wir alle, alle Wesen, sind von Gott geschaffen, tönt die Kirche doch andererseits in ihrer Schizophrenie. Wenn dem so ist, warum dann bitte würde ein gerechter Gott einen Teil seiner Schöpfung mit einer solchen ausstatten, den anderen jedoch, noch dazu völlig unschuldig und hilflos den Machenschaften des Zweibeiners gegenüber ausgeliefert, nicht?

Fühlen die Tiere nicht genau wie wir? Kennen sie nicht wie wir Liebe, Angst, Kummer, Schmerz, Leid, Freude? Beschützen sie nicht genau wie wir ihre Kinder? Fließt nicht selbes Blut in ihren Adern, und noch mehr, verfügen sie nicht über selbige Körperfunktionen wie wir? Wo bitte sollte dann der grundlegende Unterschied sein, warum die eine Art eine Seele besitzt, die andere jedoch nicht? Wollen sie nicht genau wie wir einfach nur leben? Und dennoch, „Mensch“ meint, nur er ist vernunftbegabt, hat Ziele, hat Hoffnung – hat eine Seele? Wahrlich, wir sagen euch, es wird der Tag kommen, wo wir mit Grauen zurückblicken auf jene Zeiten, wo den Tieren so Unvorstellbares angetan wurde! Es wird der Tag kommen, wo wir dafür Verantwortung tragen müssen. Wo ein gütiger Gott Rechtfertigung verlangt. Bis zu jenem Tag aber kreuzigen wir den Sohn selben Gottes sowie dessen Lehren jeden Tag auf ein Neues. In unseren Mastfabriken, in den Tierversuchsanstalten, bei der Jagd, bei der Fischerei, im Schlachthof…

„Wir werden erst Frieden mit der Schöpfung, und damit mit uns selbst, finden, wenn wir neue Wege beschreiten; wir laden die Kirche ein auf diesen Pfad, laden sie ein zur Diskussion, zum Austausch. Es liegt an ihr, sich endlich abzuwenden von Selbstzerfressenheit und wieder dorthin zurückzukehren, wo ‚Mensch’ sie gerade in diesen Tagen am meisten braucht und was letztendlich ihre Bestimmung, ihr gottgegebener Auftrag ist – als leuchtendes Vorbild der Lehren Christi zu wirken, ein Beispiel zu geben wie es sein könnte, wenn wir alle wieder zurückkehren zum Ratsfeuer des Lebens und dort den uns gebührenden Platz einnehmen, gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern; die Augen beschämt zu Boden gerichtet um Verzeihung bittend, die Bestie in uns endlich zum Erliegen gebracht; und dieses Mal werden wir nicht als Zerstörer, sondern als Bewahrer, als schützende Hand, erscheinen…
Wenn sich die Kirche aber anders entscheidet, den Tieren ihre Stimme versagt, dann gehen wir den Pfad alleine; und Papst und seine Helfer werden endgültig und ohne Wiederkehr abrutschen in die Bedeutungslosigkeit. Werden sich einst ihrem Schöpfer stellen, erneut nackt und elend, und sich zu verantworten haben, sie, seine Stellvertreter, im Angesicht Abermilliarden von tierlichen Seelen, welche sie in dem sie umgebenden unfassbarem Wahnsinn, dem allergrößten Verbrechen in einem an Schandtaten überreichen Erbe der Menschheit, als Schutzbefohlene so ganz allein gelassen hatten…“

