Katzenasyl in Not – Einsatz in der Slowakei!

Dieses Mal hatten wir Vieles an Vorbereitung zu investieren gehabt! Vielleicht auch deshalb, weil der Einsatz so plötzlich über uns gekommen war, und dann gleich so dringend gestartet werden musste. Ein Notruf von Frau Havranova, deren Katzenherberge wir seit vielen Jahren unterstützen, bedingte die schnelle Intervention.

Einsatz in der Slowakei

Foto, oben: Bei Hanni im Lager, wo jede Reise ihren Anfang nimmt! Unten: Im Zwischenlager in Niederösterreich – hier wird schnell klar, mit welchen Mengen wir es immer zu tun haben!

Einsatz in der Slowakei

Begonnen hat die Hilfsfahrt wie fast immer im Lager bei Hanni in Salzburg, Tiernahrungsmittel laden, heißt dort die Devis. Dann folgt traditionell die Zuladung in unseren Flohmarktsammelplätzen in Reichenhall und Freilassing, Bayern. Später führt die Fahrt auf der Teilstrecke bis nach Niederösterreich, wo wir erneut Waren und Tiernahrung zusammensammeln. Und wie so oft bei der TLP-Spedition des Bruders die letzten Waren verladen. Eine unruhige Nacht ist die Regel, und am folgenden Vormittag dürfen wir mehrere Kisten mit duftendem Brot bei den wunderbaren Menschen der Bäckerei Schalk in Langenlois zuladen. Jetzt erst beginnt die eigentliche Fahrt in die Slowakei. Wo kurz vor St. Pölten noch die RespekTiere-AktivistInnen Steffi und Patrik zusteigen. Gemeinsam trotzen wir der Spätsommersonne, welche einmal mehr mit rund 30 Grad auf die Erde niederbrennt.

Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei

Foto links: Bei der Spedition TLP (Transport/Logistik/Putzgruber) des Bruders Charly – dort dürfen wir stets große Mengen an Gütern einlagern und – wie im Bild – zu den Einsätzen wieder abholen! Oben: So vollgestopft ist das Einsatz-Fahrzeug!

Einsatz in der Slowakei

Oben: Die so großartige Sabine aus Straß, welche selbst mit unfassbarem Einsatz ein Asyl für schwerbehinderte Hunde betreibt – wir werden alsbald auch darüber berichtenim Broterwerb, im wahrsten Sinne des Wortes, arbeitet sie für die Bäckerei Schalk – wo wir nun schon zum 2. Mal große Mengen an Brot und Gepäck für die Menschen in unseren Zielländern zur Verfügung stellte – herzlichsten Dank!!!

An der Grenze gibt es dann keinerlei Probleme und gegen 13 Uhr erreichen wir schließlich auch schon das so großartige Obdachlosenhaus von VincentDePaul in Bratislava. Wie oft wir dort schon gewesen sind? Dutzende Male wohl, und immer haben wir große Mengen an Waren gebracht – angefangen von der Kleidung bis hin zu den Hygieneartikeln. So auch heute – wo sich die nette, furchtbar gut Deutsch sprechende Streetworkerin dann auch noch ganz besonders über das Brot und das Gebäck freut! Für fast 300 Menschen wird hier übrigens tagtäglich ein Bett gerichtet, sowie ein Abendessen und frühmorgendlcihes Frühstück. Nebenbei stehen den Bedürftigen Duschen zur Verfügung, Hygieneartikel werden ausgeteilt, ein Fernsehraum, etc., etc.! Es ist einfach ein ganz besonderer Ort für ganz besondere Bedürfnisse. Und die Herberge wird unfassbar gebraucht; man stelle sich vor, Schätzungen zufolge gibt es mindestens 6 000 obdachlose Menschen in der Slowakei-Hauptstadt!

Einsatz in der Slowakei

Foto oben: An einem Autobahparkplatz gibt es mehrere Plakate von vermissten Katzen – wir halten ganz fest alle Daumen!

Einsatz in der Slowakei

Foto oben: Die Grenze ist verwaist; unten: Wir entladen den Van bei VincentDePaul, dem unglaublich großartigen Obdachlosenasyl in Bratislava!

Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei

Fotos rechts oben und unten: Über das mitgebrachte Brot der Firma Schalk feuen sich die MitarbeiterInnen besonders; es wird ganz dringend gebraucht!

Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei

Zeit haben wir heute leider wenig; es wartet so viel Arbeit zu Hause, und deshalb verabschieden wir uns ausnahmsweise ohne eine weitere Besichtigung der Innenräume – was wir sonst immer tun.

Ihr erinnert Euch, vor der alten Fabrik, bestmöglich für die neuen Zwecke adaptiert, gibt es einen weiteren, von den Elementen zerfressenen Ort. Dort werden mehrere riesige Hütehunde unter sehr bedenklichen Bedingungen in Zwingern gehalten. Für das Ego des Tierhalters wohl; ihre Ohren sind abgeschnitten, die Schwänze ebenfalls, um sie so erklärte es uns einst der „Besitzer“, gefährlicher wirken zu lassen. Immer füttern wir die Lieben dann, aber erwischt uns der Mann dabei, gestikuliert er wütend, wird unheimlich aggressiv. Was uns trotzdem nicht davon abhält, die Armen wieder und wieder zu beehren. Sie wissen offensichtlich, dass wir ihnen nur Gutes wollen, und obwohl wir nur alle zwei Monate aufkreuzen, empfangen sie uns immer schon mit tiefen Kehllauten. Ein Bellen aus Freude, so viel steht fest! Auch heute füttern wir sie, verteilen Streicheleinheiten. Wobei einer ein ganz besonders schlechtes Los gezogen hat – während die anderen Hunde wenigstens ein paar Meter in ihren Zellen laufen können, lebt ein großer Schwarzer in einem Kerker im Zwinger. Unerreichbar, um ihm selbst nur Leckerlis zu reichen. Zwei Zäune dazwischen, da geht so gar nichts. Warum der Hund ein derartiges Martyrium ertragen muss? Wir wissen es nicht, und es lässt uns jedes Mal umso sprachloser zurück…

Einsatz in der Slowakei

Foto oben: Im Laufschritt geht es zur Hundefütterung! Die Süßen erwarten uns mit großer Freude, jedes Mal auf ein Neues!

Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei

Foto oben rechts und unten: Unfassbar herzzerreißend – warum tut jemand einem Mitgeschöpf so etwas an???

Einsatz in der Slowakei

„Erwischt“ werden wir heute nicht, und so setzen wir den Einsatz fort. Jetzt geht es noch zu Frau Havranova. Der Guten ist die Hilfsfahrt überhaupt geschuldet, sonst wären wir erst in ein paar Wochen wieder in die Slowakei gefahren. Aber das Katzenfutter war ihr zur Neige gegangen, dazu gibt es im Asyl ein riesiges Flohproblem – wovon wir uns selbst überzeugen können… Jedenfalls Iveta, so ihr Vorname, erwartet uns schon freudestrahlend. 200 Euro hat die ehemalige Bibliothekarin als Rente zur Verfügung – viel zu wenig um zu leben, ein ganz klein bisschen zu viel um zu sterben. Jedenfalls eine beschämende Summe für Vater Staat…und eine Summe, mit welcher der zusätzliche Unterhalt von rund 25 Stubentigern nicht zu bewerkstelligen wäre…

Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei

Wir entladen die mitgebrachten Güter im stetig mehr ungastlich werdenden Asyl; jetzt, wo die Stadtregierung das Aus beschlossen hat, und nur zu erwartende Gerichtsverhandlungen noch vor der totalen Katastrophe der wohl unweigerlichen Schließung trennen, sind Investitionen ausgesetzt. Sie würden hoch wahrscheinlich nur mehr den drohenden Abrissmaßnahmen zum Opfer fallen. So traurig, denn was hatten wir früher in diesen Platz investiert; das Dach gedeckt, die Bäume geschnitten, Freigehege gebaut, öfters einen Ofen angeschafft, Holz gebracht, Futter sowieso…

Apropos Futter – wir tragen die mitgebrachte Katzennahrung ins Innere; tatsächlich attackieren die Flöhe sofort. Dieses Problem muss jetzt gelöst werden, und so stellen wir sicher, dass Frau Havranova entsprechende Bekämpfungsmittel bekommt; herzerweichende Gespräche später sitzen wir auch schon wieder im Van – die Zeit drängt an diesem Sonnentag!

Einsatz in der Slowakei

Fotos: Bei Faru Havraonva; dieses Mal muss die Lieferung zum großen Teil in die Küche – alle anderen Räume sind von den Flöhen „besetzt“ und „mausgefährdet“…

Später entladen wir auch noch das letzte Frachtgut, dann im wunderbaren Hundeheim von „Freedom for Animals“, bei Sloboda Zvierat. Leider ist Paula nicht da, die Leiterin, aber wir kennen die Hausgepflogenheiten sowieso längst in- und auswendig. Schnell sind die Säcke mit Hundefutter sowie die Güter für den täglichen Bedarf – auch von hier werden Obdachlose mitversorgt – entladen und in den dafür vorgesehenen Lagerraum gestapelt. Dann folgt noch der obligatorische Rundgang im Asyl. Ein wahrlich wunderbarer Ort, ein Vorzeigetierheim – gar keine Frage!

Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei

Dann hat uns die Straße wieder; am Straßenrund sehen die vorbeifahrenden AutofahrerInnen schließlich AktivistInnen in Hunde- bzw. Schweinemasken mit einem Transparent „There is no excuse for animal abuse“ stehen; selbst einem vorbeifahrenden Polizeiwagen, besser, dessen Fahr- und BeifahrerInnen, präsentieren wir die wichtige Botschaft, das Fahrzeug stoppt aber dem Himmel sei Dank nicht… Vor einem Burgerladen schwenkt ein Aktivist schließlich noch den Banner „Eating Meat kills“, bevor rasch mehr werdende und tiefschwarze Regenwolken eine Wetteränderung ankündigen. Als der schwere Niederschlag, begleitet von Sturmböen, mit aller Kraft einsetzt, befinden wir uns schon wieder auf der Autobahn, dann bereits in heimatlichen Gefilden. Es soll dennoch stockdunkel sein, bevor wir schließlich das zu Hause erreichen; müde, aber zufrieden. Denn letztendlich ist es ein ganz großartiger Tag gewesen, wo wir wirklich helfen haben gekonnt. respekTIERE IN NOT in Reinkultur.

Einsatz in der Slowakei
Einsatz in der Slowakei

Foto unten: Nach dem schweeren Regen auf der Autobahn, inklusive orkanartiger Böen; schnell klart es wieder auf! Ganz unten: Letzte Impression des sich verabschiedenden Tages – das einzige Atomkraftwerk Österreich, welches – einzigartig, weil völlig fertig gestellt – mittels Volksbefragung dennoch nie in Betrieb gegangen ist!

Katzenasyl in Not
Katzenasyl in Not

Die andauernden Hilfstransporte sind überlebenswichtig; dennoch, in Tagen wie diesen ist alleine die Maut und der hohe Spritpreis ein Problem, welches zunehmend schwieriger zu handhaben ist. Wir sind als NGO auf Ihre Hilfe angewiesen – bitte helfen sie uns helfen!

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