Hubertusmesse Salzburg – VGT/RespekTiere-Protest!!!

Am gestrigen Sonntag war es wieder soweit – die Hubertusmesse der Jägerschaft sollte einmal mehr in den ehrwürdigen Salzburger Gassen rund um den Dom vonstattengehen! In völliger Ignoranz der Hintergründe der eigentlichen Legende um einen Jägersmann, dem ein Kreuz ausgerechnet zwischen dem Geweih eines stattlichen Hirschen erschienen war und der danach keine Tiere mehr tötete, hat die grüne Gilde auch heuer wieder ein totes Rotwild auf einen von Pferden gezogenen Wagen geladen, um solchermaßen ihr „Opferfest“ zu begehen.

Jäger mit totem Hirsch auf dem Pferdewagen

Begleitet wurde dieses aber einmal mehr von lauten Sprechchören der in längst bewährten Vereinigung von TierschützerInnen von RespekTiere und dem Verein gegen Tierfabriken (www.vgt.at). „Jäger raus, raus aus unsren Wäldern“, Es hat gelebt, geatmet so wie wir – Wild ist ein Stück ermordetes Tier“ oder „Tiere haben Rechte – Jagd ist Mord“-Rufe hallten alsbald aus gut zwei Dutzend Kehlen durch die herbstlich angehauchte Altstadt!

RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg

Gut eine Stunde stand der Wagen mit dem toten Hirschen vor dem Festspielhaus, rundherum versammelte sich die Jägerschaft. Das laute Skandieren von Seiten der Protestierenden wurde schließlich abgelöst durch das Verlesen von themenbezogenen Texten sowie freien Reden, welche allesamt die Hintergründe zum blutigen Gewerbe beleuchteten. Zwei TierschützerInnen sollten auch direkt vor dem Leichengefährt Stellung beziehen, ein „Jäger“ mit Ehrennadel am Hut (passenderweise einen Klobesen) und mit langer Nase; ein Schild verriet „Jäger lügen nie!“. Die zweite Aktivistin verkündete mit eiserner Mine mittels eines Transparentes „Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit“. Unfassbar viele Fotos wurden jetzt von PassantInnen gemacht, welche die Botschaften wohl auch weiterverbreiten werden! Bermerkung am Rande: Was aber vielleicht nicht vergessen zu erwähnen werden sollten – es gab dabei relativ wenige Anfeindungen durch die versammelte Jägermasse, einer der ihren sollte nach einem recht netten Gespräch sogar bekunden, dass er es sehr mutig fände, was denn die Tierschützer hier veranstalteten. Und, „wenn Euch jemand angehen sollte, ich werde Euch schützen“! Na bumm, ist ja auch schon mal eine Ansage – eine durchaus schön eigentlich! Übrigens, auch der vorhergehende Landesjägermeister begrüße per Handschlag und der jetzige (jener übrigens, wo das Salzburger Landesgericht bestätigte, dass er einen VGT-Aktivisten verletzt und dabei eine Kamera entwendet hatte) überreichte tatsächlich einen Laib Brot sowie Salz – ein traditionelles Brauchtum, welches den Beschenkten Glückwünsche übermitteln soll. Ob’s allgemein gemeint ist, oder ob wir es brauchen werden, weil uns künftig ein noch strengerer Wind von Seiten der Jägerschaft entgegenwehen wird, blieb dabei allerdings dahingestellt! 🙂

RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg

Der Trauermarsch führte dann direkt zum weltberühmten Salzburger Dom; während die Jäger ihre (schein-)heilige Messe begingen, nahmen die Tierschützenden erstmals am Domplatz selbst Aufstellung – ein Vorgehen, welches durch die Anmeldungen der Jägerschaft zusätzlicher eigener Schein-Kundgebungen (welche dann durch jeweils eine Person abgedeckt sind…) bisher verhindert worden war. Warum heuer wenigstens an einem Punkt erlaubt? Weil es im Vorfeld diesbezüglich erfolgreiche Gespräche zwischen der Versammlungsbehörde, der Jägerschaft und den beiden Tierrechtsvereinen gab! 

RespekTiere- und VGT-AktivistInnen bei der Hubertusmesse in Salzburg
Toter Hirsch der SBG-Jäger auf der Bahre
Toter Hirsch der SBG-Jäger auf der Bahre
AktivistInnen mit langen Pinoccio-Nasen zeigen Schilder "Jäger lügen nie"

Foto oben: „JÄGER LÜGEN NIE!“, mit der aufgesetzten Pinoccio-Nase! 🙂 „Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit“; nicht wir haben das Zitat efunden, es stammt vom ersten deutschen Präsidenten, Theodor Heuss; Unten: Bitte geht auf die eigene Homepage und unterschreibt noch heute für ein bundeseinheitliches Jagdgesetz!

AktivistInnen spannen ein Transparent für ein einheitliches Jagdgesetz

Letztendlich war es dann ein wirklich cooler Protest. Ein lauter, dann ein informativer, dann ein besinnlicher. Und ganz nebenbei konnte nach langem Stillstand vielleicht doch der eine oder andere Punkt ausgemacht werden, wo man meinen sollte, ok, da besteht ein Funke Hoffnung auf einen Austausch. Ein Austausch, der letztendlich für die Sache nur gut sein könnte. Warten wir was eine spannende Zukunft bringen könnte, welche wir zwar mit genau derselben Vehemenz, demselben unversöhnlichen Einsatz begehen werden, aber vielleicht auch mit einem Augenaufschlag in Richtung Redebereitschaft. Wo dann von unserer Seite her allerdings nur ein einziges Szenario akzeptiert werden könnte – der Jäger als Heger, denn „Du sollst nicht töten“ bleibt als oberstes Kriterium natürlich aufrecht! Von der „anderen Seite“ wird dieses Wunschdenken – wir lehnen uns weeeeit aus dem Fenster – schließlich auch akzeptiert werden; denn aus rein menschlicher als auch aus religiöser Sicht führt wohl kein Weg daran vorbei! Also, schafft die Jagd in jetziger Form ab, und alles ist gut!

AktivistInnen spannen ein Transparent für ein einheitliches Jagdgesetz
AktivistInnen mit langen Pinoccio-Nasen zeigen Schilder "Jäger lügen nie"

Radio RespekTiere heute!

Achtung, Achtung! Heute geht das Radio RespekTiere wieder on-air! Thema der Sendung ist ein in Kürze neu erscheinendes Buch mit dem Titel „Humanimal“ von Tom Putzgruber! „Humanimal“ ist ein Tierrechtsbuch, welche den vermeintlichen Unterschied zwischen „Mensch“, „Human“ und „Tier“, „Animal“ behandelt. Tom liest hierfür aus dem Werk. Zu empfangen ist die Sendung über die Welle der Radiofabrik 97,3 bzw. 107,5, sowie Cablelink 98,3 bzw. über den Livestream (www.radiofabrik.at)! Wiederholungen der Ausgabe:  Dienstag, 07. November, 7 Uhr früh; Samstag, 11. 11., 9 Uhr! Natürlich auch bald über www.respektiere.at, Eröffnungsseite nach unten scrollen, „Podcast“ drücken!

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