Wir hatten schon eingehend darüber berichtet – die unfassbare Möglichkeit tut sich in Mauretanien auf, welche tausenden Hunden das Leben retten könnte: RespekTiere hat eine Zusage von oberer Stelle, dass das Töten von Straßenhunden aufgegeben werden wird, falls sich mit Kastrationen derselben eine Besserung des Ist-Zustandes einstellt! Die Aufgabe ist eine megaschwere; denn viele Punkte gilt es zu beachten. Zum einen ist Tollwut ein beherrschender Faktor. Ja, ein Punkt, warum Kastrationen unbedingt sein müssen, aber auch einer, der nach Eile verlangt. Und es geht leider ohne jede Frage wesentlich schneller, Hunde ansatzlos zu erschießen, als sie einzufangen und zu kastrieren. Dass eine solche Vorgangsweise jedoch höchst unmenschlich ist und der Erfolg anders weit nachhaltiger sein würde, scheint für viele Behörden – nicht nur in Afrika – dabei nebensächlich…
Fotos oben: Der von uns mitgebrachte Fangstab kommt zum Einsatz – ohne ihn ist es sehr gefährlich, denn Tollwut ist ein beherrschendes Thema; rechts: Vorbereitungen zur OP!
Dann gilt es die Gesetze des Islam einzuhalten, was beileibe auch nicht so einfach ist. Weiters gestaltet es sich in jener Umgebung sehr schwierig, der Hunde überhaupt habthaft zu werden; sie sind sehr scheu, da sie bisher immer nur schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben – sie zu fangen ist deshalb mitunter sehr gefährlich, besonders unter dem Aspekt, dass ein Biss – siehe Tollwut – ganz schnell letale Konsequenzen haben könnte… Erschwerend: Betäubungsgewehre sind nicht möglich ins Land zu bringen.
Nachhaltig lösen lässt sich die Konstellation aber dennoch immer nur mit energischen Kastrationsprogrammen. Denn egal wieviele der Hunde der Staat auch tötet, es kommen ihrer immer ganz schnell genauso viele nach. Das ist ein Gesetz der Natur, sobald eine Population dezimiert wird, ersetzt sie sich selbst durch höhere Geburtsraten sowie stärkt sie sich durch die dann frei werdenden Ressourcen.
Fotos, links: Der Eingriff verläuft gut, rechts, Moussa versorgt noch einmal die kleine Wunde.
Beim Mauretanien-Einsatz im Jänner startete dann also das allererste Kastrationsprojekt im Lande, mit dem allerersten in einem solchen Projekt kastrierten Hund. „Bolt“ heißt der Süße, und sein Frauchen schreibt uns immer wieder Nachrichten. Es geht ihm gut und er ist der absolute Star in der Familie. In seinem Ohr – auch als Schutz vor den Erschießungskommandos, welche dadurch wissen, er ist kastriert und geimpft – prangt die Marke mit der Nummer 1!
Foto: OP von Bolt, der Nummer 1!
Seit wir wieder zurück sind, hat das Team inzwischen mehrere Hunde und auch Katzen dieser so notwendigen Operation unterzogen. Und die Kampagne geht weiter – allerdings, dazu brauchen wir eines zu allermeist – Eure Unterstützung! Bitte helft uns helfen, denn ohne Hilfe sind wir hilflos! Die Chance ist eine so große, die Belohnung eine immense. Stellt Euch vor: Die Erschießungskommandos würden verschwinden, statt Gewalt gilt dann Prävention. Die Bestie würde zum Erliegen kommen, die Chance auf eine neue, ethische Einstellung dagegen zum Leben erwachen!
Stoppen wir das Töten, es liegt an uns – gemeinsam schaffen wir dieses Ziel!
Fotos, oben: Der kleine Kater beobachtet jeden Schritt – auch er ist bereits von unserem Team operiert worden; unten: Der Süße darf am übernächsten Tag wieder zurück auf die Straße, wo schon die Freunde warten!