Endlich – erste Erfolge für die Insekten!

Hier gibt es wieder mal eine gute Nachricht!
Den Bemühungen für eine gesetzliche Besserstellung so genannter ‚Futtertiere‘ wie Heuschrecken und Heimchen, welche in Zoohandlungen und leider auch im zunehmenden Maße in Baumärkten als Lebendnahrung für ‚exotische Haustiere‘ wie Echsen, Spinnen und Schlangen in beschämend kleinen PVC-Schalen angeboten werden, wurde nun zumindest im Falle des Baumarkt-Riesen ‚Hornbach‘ in Krems ein erster Erfolg zu teil!
Erinnern wir uns zurück: die großartige Tierschützerin Bettina, eine zutiefst engagierte Mitstreiterin aus dem niederösterreichischen Waldviertel, hatte uns im letzten Jahr auf die so tierquälerisch anmutende Massenhaltung der Insekten in besagtem Geschäft aufmerksam gemacht. Bettina hatte darüber mit der Baumarktleitung schon Gespräche geführt, bei unserer Recherche stellten sich die Vorwürfe als mehr als nur berechtigt heraus.
Da die Dialoge vor Ort mit den zuständigen Damen und Herren sich nicht sehr zielführend gestalteten, erstatteten wir Anzeige beim Kremser Amtstierarzt und benachrichtigten die immer bereite (für Niederösterreich zuständige) Tierschutz-Ombudsfrau Dr. Lucia Giefing (post.tso@noel.gv.at). Diese versprach zu helfen.
Auch Bettina setzte nach: sie erstattete ebenfalls Anzeige, bei einem Kremser Polizeiposten und, ob des Staatterrors gegen die Tierschutzvereine eigentlich fast unglaublich, fand in der dortigen Revierinspektorin Frau O. S. eine beherzte Fürsprecherin, welche selbstständig das Tierschutz-Gesetz prüfte; die Anzeige wurde an die Staatsanwaltschaft Krems weiter geleitet.

Heuschrecken in Massen, verpackt in den handelsüblichen PVC-Schachteln, hier auf einer Reptilienmesse…

Siehe da: heute gibt es zumindest für die ‚großen‘ und ‚mittleren‘ Heuschrecken die gegen alle tierschutzrelevanten Bestimmungen verstoßenden und doch ob der Österreich-typischen mannigfaltigen Schlupflöchern in den Gesetzen völlig legalen PVC-Schachtel nicht mehr bei Hornbach Krems – es wurden eigene Terrarien mit Kletterast und Grünfutter errichtet, wo die Tiere nun daraus einzeln vergeben werden! Es ist ein kleiner Schritt, aber der zeigt in die richtige Richtung: erstmals wurde auf artgerechte Lebensweisen der Insekten Acht gegeben – wir sollten hier nicht zu bescheiden sein – ein Meilenstein in unseren Bemühungen!!!!!

hier sehen Sie die neuen Unterbringungen für größere Heuschrecken; weil die kleineren in solchen Terrarien schwer zu fangen sein würden, müssen diese weiterhin in den PVC-Schachteln ausharren…


Stellen Sie sich vor: früher waren die Heuschrecken zu einem Dutzend in einem PVC-Sarg zusammen gedrängt, als Fluchttiere den Blicken und den Händen von jedermann/frau völlig schutzlos ausgeliefert; immer wieder liegen toten Tiere in den Verpackungen, gebrochene Gliedmaßen und Fühler gehören in jener Zur-Schau-Stellung zur Tagesordnung; und das besonders fatale daran: der Leidensweg der Tiere ist ja mit dem Verkauf noch lange nicht abgeschlossen, denn in den Privathaushalten setzt sich dann das Martyrium nahtlos fort. Da die ‚Exoten‘, nicht zuletzt durch die völlig degenerierten Haltungsbedingungen von einem aktiven Leben ausgeschlossen, einen sehr geringen Essbedarf aufweisen, verhungerten wohl die Allermeisten der Futtertiere schon lange bevor sie dem ‚Endzweck‘ zugeführt werden können, in ihren Gefängnissen.

Wir fragten bei einem Verkaufsberater im Hornbach-Markt Krems nach! Leider, so mussten wir erfahren, wurde dieses Modell nun erst mal nur für Krems herangezogen. Die Heuschrecken werden in den PVC-Boxen angeliefert, von den MitarbeiterInnen ‚ausgepackt‘ und in die Terrarien gesetzt und von dort an die KundInnen verkauft. Es sei nun ein erheblicher Mehraufwand für die Angestellten, meinte der Verkäufer. Die Tiere werden aus dem Glasbehältnis heraus gefangen und den KäuferInnen wiederum in PVC-Packungen übergeben. Wie die KundInnen denn auf die neuen Bedingungen reagieren? ‚Nicht so erfreut, denn nun müssen wir für 5 Heuschrecken den selben Preis verlangen wie zuvor 10 gekostet haben:‘
In Zahlen bedeutet das ungefähr 40 Cent pro Tier; wem diese 40 Cent zuviel sind für den Ausweg aus den eigentlich skandalösen Lebensbedingungen der armen Insekten, der/die sollte sich bitterlich schämen…

verkaufstypische Verpackung für ‚Futtertiere’…


Wir möchten uns hiermit allerherzlichst bei der Fa. Hornbach bedanken und dazu gratulieren, dass dem Baumarkt somit eine Vorreiterrolle in der Umsetzbarkeit von Menschlichkeit gegenüber den uns ausgelieferten Mitgeschöpfen zu kommt – wir werden das so löbliche Beispiel bestmöglich zu verbreiten wissen!!!!!

Möchten auch Sie sich bei der Fa. Hornbach bedanken? Bitte schrieben Sie der Geschäftsführung ein paar lobende Worte, es wäre nur zu schön, würde der guten Tat – die leider ob sehr fahriger gesetzlicher Bestimmungen nicht selbstverständlich ist – eine gewisse Belohnung in Form von tierschützerischer Achtungserweisung folgen!!!! bestellservice.krems@hornbach.com

Vielleicht erinnern Sie sich; auch die Geschäftsführung des Lagerhauses Bergheim bei Salzburg hatte versprochen, in den ersten Monaten des (inzwischen nicht mehr ganz so) neuen Jahres über eine Änderung bisheriger Praktiken im Verkauf der Futtertiere nachzudenken Was hat sich bisher also in Bergheim getan?
Vertriebsleiter Franz Perschl schreibt: „Wir haben schon seit Februar in Eigeninitiative den großen Heuschrecken zu mehr Platz verholfen. Das heißt, es sind pro Dose statt 10 Stk. nur mehr 5 Stk. Die Tiere werden ,so wie immer, getränkt,und natürlich auch gefüttert. Das wird alles von unseren Fachkräften im Lagerhaus gemacht. Alle Lieferanten gehen leider gesetzeskonform und haben darüber hinaus für unsere Anliegen kein Verständnis."

Wir möchten uns bei Herrn Perschl allerherzlichst bedanken, dafür, dass er diese Änderung durchgesetzt hat – super!
Allerdings, es gilt schon zu bedenken, dass Lieferanten letztendlich immer nur vom Besteller abhängig sind, sich nach dessen Wünschen zu orientieren haben; wenn ein Lieferant kein Verständnis für die Anliegen seiner KundInnen aufbringt, dann wird er sehr bald die Auswirkungen seines Handelns zu spüren bekommen. Ist ein Produkt, eine Verpackung, eine Werbung, ein Slogan, zwar völlig legal, jedoch unangepasst an den Wandel der Zeit, dann wird Genanntes ohne wenn und aber sehr bald aus dem wirtschaftlichen Kreislauf ausgeschlossen sein – gesetzeskonform hin, gesetzeskonform her. Ja, es stimmt, die Anbieter gehen gesetzeskonform, aber wie heißt es doch so schön? Wenn das Gesetz gegen das Leben geht, was zählt mehr? Das Leben oder das Gesetz?
Es ist die Aufgabe und der Überlebenswille des Lieferanten, sich an die Wünsche seiner KundInnen anzupassen; diese haben die nahezu uneingeschränkte Allmacht, Änderungen durchzusetzen. Wenn, ja wenn sie darauf bestehen!

Nur wenn es Menschen gibt, die sich gegen den grauen Tierquäler-Alltag auflehnen, die in Eigeninitiative an der Umsetzung eines völlig neuen Ethikbegriff arbeiten, sich nicht auf den Gesetzgeber oder sonst wen verlassen, nur dann gibt es eine reelle Chance, den Kreislauf des legalen Verbrechens am Mitgeschöpf Tier zu durchbrechen!

Wie Sie helfen können: bitte achten Sie bei Ihrem nächsten Besuch in einem Baumarkt oder einem Zoogeschäft auf das dortige Verkaufsangebot an ‚Futtertieren‘. Sollte die armen Wesen in diesen erbärmlichen PVC-Boxen angeboten werden, bitte deponieren Sie ihre Eindrücke bei den VerkaufsberaterInnen oder schreiben Sie an die Geschäftsführung. Je mehr Menschen solche Bedingungen beanstanden, desto schneller wird den Insekten geholfen werden können! Scheuen Sie nicht vor einem Konfrontationsgespräch zurück, seien Sie sich stets bewusst: die Tiere haben keine Stimme, wir müssen deren Sprachrohr sein – sie haben sonst niemanden, der auf ihr Elend aufmerksam macht!!!!
Senden Sie uns ein Bild von den PVC-Boxen, nennen Sie uns den Namen des Geschäftes und wir werden Anzeige beim zuständigen Amtstierarzt erstatten! Sie werden sehen, zusammen können wir erreichen, dass derartige Quälereien nicht länger geduldet und unterbunden werden!
Wenden Sie sich direkt an die Züchter; wir hätten hier eine Aderesse eines solchen, leider hatte die Firma es nicht für nötig empfunden auf usnere Anfragen zu reagieren. Allerdings, kommen mehrere Mail, werden sich diese Menschen endlich Gedanken machen müssen…
info@bugs-international.com

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