Erneuter Schweinemastskandal

Und wieder ein Skandal in einem Schweinehof!
Heute morgen erreichte RespekTiere und Sternenhof (www.sternenhof.eu) eine anonym gehaltene, grausige Nachricht – und mit gesendeten Bilder bewiesen eindrucksvoll, dass der Report tatsächlich der Wahrheit entspricht – wieder stießen TierschützerInnen auf eine Schweinemast-Anlage wo tote Schweine in der Box von den lebenden aufgegessen wurden, dieses Mal in unserem Nachbarland, in Bayern!
Die Bilder sagen ohnehin mehr als tausend Worte, deshalb möchten wir dem Ganzen nur einen kurzen AugenzeugInnen-Bericht hinzu fügen.

um allfällige Ausflüchte des Landwirten, die Aufnahmen seien alt und dergleichen, zuvor zu kommen, halten AktivistInnen als Beweis der Aktualität eine druckfrische Tageszeitung in die Kamera

 



‚Schnell wird uns begreiflich, warum der Hof weit ab von jeder Siedlung liegt, denn schon im Umfeld der Farm steigt beißender Gestank in die Nasen, ein Geruch, der das Atmen zur Schweraufgabe macht.
Die Gänge im Inneren des Konzentrationslagers sind, etwas überraschend und entgegen dem ersten Eindruck, dann aber ziemlich sauber gehalten, ein Umstand, der uns hoffen lässt, dass die Haltungsbedingungen für die Tiere vielleicht entsprechend angepasst sind. Allein, die Hoffnung ist eine trügerische. Schon der erste Blick in die Boxen verrät: hier werden viel zu viele Lebewesen auf engstem Raum gehalten. Manche der Buchten sind derart voll gestopft, dass dem einzelnen Tier kaum Platz zum Liegen bleibt.
Wir sehen uns alle Räume an, überall das gleiche Bild. Es gibt am Hof auch ‚Babystuben‘, wo Ferkel an das Dasein im Maststall gewöhnt werden. Auch hier herrscht triste Enge, Schmutz und beißender Geruch, und die völlig lieblosen PVC-Vorhänge, welche ‚Ferkel-Wohnzimmer‘ gestalten sollen (eine ähnlich tier-verachtende Augenauswischerei wie die Scharrräume oder die Nester in der gepriesenen ‚Kleingruppenhaltung‘ für Legehühner, die in Wahrheit nichts anders als eine gesetzlich erlaubte Fortsetzung der Batteriehaltung bedeutet) können über diese Tatsache keine Sekunde hinweg täuschen.
Noch eine (unversperrte) Tür, die wir leise und wie immer ohne jegliche Gewaltanwendung öffnen. Wir betreten die Gefängniszelle, links und rechts sind mehrere Buchten aneinander gereiht. Allesamt sind die rund 20 qm großen Flächen mit 25, 30 Tieren besetzt. Mit Wesen, welchen ein ungnädiges Schicksal vom ersten Tag der Geburt an eine Existenz in Elend und Not bestimmte. Lebende Tote, ein Dasein im Fegefeuer menschlichen Überlegenheitswahns. Ein ‚Nahrungsmittelvorrat‘, in dessen Brust das selbe Herz schlägt, welches auch uns antreibt, in dessen Kopf ein Gehirn sitzt, welches exakt die selben Empfindungen wie sie auch ‚Mensch‘ selbst zu Teil werden billigt; Windungen um Windungen, Nervenstränge und Zellen, welche Trauer, Schmerz, Leid, Liebe, Glück und Sehnsucht zulassen. Namenlose Existenzen, deren Vorhandensein meist unbemerkt an uns vorbeigeht, deren Leben endet, bevor es begonnen hat; deren Tod einer Apokalypse gleicht, in einem Blutmeer ertrinkend, an einem Ort, welchen sich selbst der abartigste Gedanke entkommen aus dem abnormen Verstand eines Massenmörders nicht schlimmer könnte vorstellen. Wir nennen diese Tötungsanstalten völlig einsichtig und mit aller Brutalität ‚Schlachthäuser‘, und wir schämen uns instinktiv sogar für sie; wir wollen gar nicht wissen was dort passiert und fahren wir an den Sinnesverwirrungen unseres oft so kranken Erfindergeistes vorbei, dann drehen wir den Kopf intuitiv zur Seite – ganz so als ob wir sie nicht gesehen; wir schämen uns deren Existenz und wollen uns der Geisel eines Nachdenkens über den Wahnsinn dieser Orte gar nicht ausliefern; so verschweigen wir sie, tun, als ob wir von nichts wüssten; wir sprechen nicht darüber, und tut es jemand doch, dann strafen wir ihn/sie mit bösen Blicken – wie für den Bruch eines Tabus, das durchbrechen einer eisernen moralischen Schranke unserer Gesellschaft. Warum aber verhalten wir uns so? Die Antwort ist eine einfache und nicht weniger verächtliche: weil wir der unabbändigen Lust nach Kadaverteilen verfallen scheinen, unsere Körper zu Gräbern abertausender Lebewesen machen – deren Fleisch langsam in unseren Gedärmen verfault und uns den Geruch des Todes anhaftet…

Am Ende des schmalen Ganges sitzt ein einsames Schweinchen. Es ist offensichtlich ausgesondert worden aus der Gemeinsamkeit, weil das Beisammensein mit ArtgenossInnen zur tödlichen Falle geworden wäre; so vegetiert es am Spaltenboden des Zwischenbereiches, ohne Kontakt, ohne Hoffnung – und ohne Sinn: denn zum Tode ist es verurteilt, ohne der Möglichkeit auf Absolution für Sünden, die es nie begangen; niemand, der da ein Wort der Zuversicht einlegen wird können. Das arme Tier leidet, seine Hinterbeine, sein Becken, sein Rücken sind gebrochen, mühevoll schleppt es sich nach hinten, bis der Gang in der Sackgasse endet. Dort kauert es nun, ein Häufchen Elend, mit ammoniak-verätzten Augen und blutigen Wunden an seinem Bauch. Der Landwirt verfügt über Aufsichtspflicht seiner ihm Ausgelieferten gegenüber, und diese hat er in jenem Fall nicht dazu benutzt, um dem kleinen Wesen tierärztliche Pflege zukommen zu lassen. Gewinnspannenberechnung ist die Maxime, und eine Versorgung von Wunden würde in dieser einen, wenn auch geringen, Einschnitt bedeuten; denn nicht gering genug, um ein vor Gier zerfressenes Herz mit Menschlichkeit erwärmen zu können…
So leidet das Schweinchen weiter, stimmlos, niemand der die Anklage versteht, in unsere Reihen trägt. Seien Augen sind gebrochen, und sein Hilferuf ein ungehörter; im Stich gelassen von jenen, die an seinem Leid ihr täglich Brot verdienen, und von jenen, die alsbald seinen kranken, toten Körper verzehren…





Es herrscht Tumult in der hintersten Box. Das Interesse der Tiere ist geweckt, sich können sich nicht lösen von einem Anziehungspunkt in ihrer Mitte – wir steigen auf den Spaltenboden, drängen die quickenden Leiber etwas zur Seite – und starren ungläubig auf ein weiteres Opfer dieses Mast-Wahnsinns. Ein großes Schwein hat der Trostlosigkeit, der Hoffnungslosigkeit, der Verdammnis, nichts mehr entgegen zu setzen gehabt, war gefallen; gefallen inmitten seiner Brüder und Schwestern, gestrauchelt an der brutalen Gewalt des Daseins. Ein Dutzend der ArtgenossInnen hatte sich dann auf die Sterbende gestürzt, deren Wunden, deren Blut nun zum Sinnbild der Existenz geworden waren; ein Alptraum im Leben, ein Alptraum im Tod. Von tönerner Langeweile fast um den Verstand beraubt, können die ZellengenossInnen nicht anders; der sterbende Körper wird zum Objekt der Ablenkung, der Frustbekämpfung; bis zum letzten Atmenzug des Opfers – und Opfer sind sie alle; Opfer unserer Abdriftung von jeglichem Recht, unserer Kaltblütigkeit, unserer Abkehr von der Ehrfurcht – sie sind unser Faustschlag inmitten des entsetzten Gesichtes eines gütigen Schöpfers, unser Pfand zum Eintritt in die Pforte des Grauens, in Luzifers Universum. Sie sind der Beweis für die Fehlbarkeit der scheinbar höchsten Stufe der Evolution, ganz sicher der Beweis für deren tiefsten Fall.





Es hat lange gedauert bis sie starb. Ihr Todeskampf ist im gleichen Zuge die Beerdigung des Anspruches einer katholischen Kirche auf die Überlegenheit des Tieres ‚Mensch‘, ist gleichzeitig die Rückkehr unserer Art zum einsamen Wanderer in die tiefste Finsterheit mondloser Nächte. Gefürchtet vom Rest der Schöpfung, eine wilde Bestie, deren Hunger nie gestillt…‘


Um das Bild vom ‚Deutschen Feinkostladen Bayern‘ abzurunden, besuchten die AktivistInnen in selber Nacht auch noch mehrere Hühnerfarmen. Viel haben wir über die Gesetzesänderung in Deutschland schon berichtet, vom Versuch, die EU angepasste, so genannte ‚Kleingruppernhaltung‘ schön zu reden, als gesetzlich geduldete Nach-Variante der so grausamen Batteriehaltung zu etablieren. Wie großartig ’schöne, neue EU-Hühnerwelt‘ wirklich aussieht, zeigen folgende Bilder…

ein moderner Quäl-Gigant aus poliertem Blech, doppelstöckig, mehrere Hallen, bietet Platz für 100 000de Leben – nun nicht mehr wie in konventioneller ‚Batterie‘ auf der Fläche von 1 Din-A4-Seite, sondern mit einem PLUS EINER BIERDECKELGRÖSSE pro Tiere……


auch hier ist der Tod ein allgegenwärtiger…


schönes Volierenleben?

RespekTiere und der Sternenhof werden natürlich Anzeige gegen den Schweine-Landwirten einreichen und hoffen auf ein tätliches Agieren der zuständigen BeamtInnen. In Kürze werden wir auch ein Video zu den Vorkommnissen veröffentlichen – bitte betrachten Sie dieses und behalten Sie die Bilder in Ihren Herzen – essen Sie kein Fleisch, sonst sind sie uneingeschränkt mit Schuld an den Grausamkeiten, beflecken Sie unweigerlich Ihre Seele mit dem Abschaum der Gier, welche die Geldtaschen jener überquellen lässt, die am Leid der Tiere blutiges Geld verdienen! Gebieten wir dem Wahnsinn Einhalt – und dies ist uns möglich, ganz einfach: genießen wir vegetarische und vegane Nahrung, welche uns Mutter Erde (zumindest dem heutigen Verständnis nach) völlig leidfrei bereit stellt!
Sie wissen ja: VegetarierInnen retten leben – jeden Tag!
Nehmen sie diese Geschichte zum anlass, eine unter tausenden, die sich täglich wiederholen, um der fleischlichen Nahrung, dem Verzehren von lLichenteilen, endgültig den Rücken zu kehren – Ihre Gesundheit und die Tiere werden es Ihnen danken!!!!!

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