Kundgebung Behörde – Zirkusdemo Sonntag

‚Schweigen zu einer Untat von der man weiß ist die allgemeinste Art der Mitschuld‘, heisst es doch so folgerichtig. Ganz besonders passt die Weisheit dieser Aussage zu jenen Amtsorganen, welche im Falle des Adneter Bauerns ’seit mehreren Monaten (Eigenzitat!)‘ von den schweren Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gewußt, aber nicht dementsprechend gehandelt haben. ‚WISSEN VON EINER UNTAT OHNE ZU HANDELN = MITTÄTERSCHAFT!‘, konnten die PassantInnen deshalb heute an Transparenten vor der Bezirkshauptmannschaft Hallein, dem Amtssitz des Amtstierarztes, lesen! An anderen Stoffbahnen stand geschrieben ‚Vet-Behörde: Verrat am Tierschutz!‘ oder ‚RespekTiere- Wir geben dem stummen Leiden eine Stimme! Stoppen Sie die Tierquälerei!‘. 2 ‚TierärztInnen‘ in weißen Kitteln und mit OP-Mundschutz hatten Schilder mit der Aufschrift ‚Amtstierarzt: Ich wasche meine Hände in Unschuld!‘, ein weiterer ‚Veterinär‘ hielt an die Kette gelegte ‚Pferde‘ und ‚Schweine‘ fest, um symbolisch an die vergangenen Fälle von müden Amtshandlungen im Salzburger Land hinzuweisen; auch Gevatter Tod war wieder mit dabei, ebenso ein Aktivist im Stierkostüm, obligatorisch mit einem umgebundenen Hörnerstrick. Die Kundgebung fand reges Medieninteresse!

Im Zuge des Protestes verteilten RespekTiere-AktivistInnen jede Menge Flugblätter an die Menschen, um über die Hintergründe aufzuklären, darüber, dass ein Kälbchen sterben musste, vielleicht darum, obwohl die Vet-Behörde trotz unserer Anzeige nichts unternommen hatte, um am Hof nach dem Rechten zu sehen…

RespekTiere-Kundgebung vor der BH Hallein




RespekTiere bat auch um einen Termin bei Landesrat Eisl, dem für Tierschutz zuständigen Ressort-Leiter der ÖVP; leider bleib uns dieser bislang eine Antwort auf die Fragen schuldig.

Sehr geehrter Herr LR Eisl!
Einen schönen guten Morgen!

Herr LR, dieses Schreiben ist ein dringends. Wieder einmal geht es um einen Landwirten, der in groben Zügen gegen das Gesetz verstößt und um Amtsorgane, die – wohl um die Problematik wissend – nichts dagegen unternehmen um dieses Zuwiderhandeln abzustellen.

Ich möchte Sie gar nicht langweilen mit langen Erzählungen um die Geschichte, bei Interesse bitte ich Sie, diese auf unserer Homepage unter ‚Salzburg, nicht Rumänien‘, ‚Neues vom Hof‘ und ‚ein riesiger Skandal‘ nachzulesen.
Sie, in dessen Ressort der Tierschutz fällt, wären hier gefordert – und wir hoffen von ganzem Herzen, dass Sie nun Initiativen ergreifen und die Schuld an solchen Tragödien aufklären – ohne dabei die Täterrolle erneut und wie gehabt den Tierschutzvereinen zuzuspielen, indem Sie deren Vorgehen als übertrieben oder gar radikal darstellen.
Es handelt sich hier um so eindeutige Verstöße gegen das ‚beste Tierschutzgesetz Europas‘, dass ein derartiger Versuch bei den WählerInnen bestimmt nicht gut ankommen würde. Für welchen Zweck werden Gesetze geschaffen? Um für die einen Unterdrückung und Tyrannei zu bedeuten, für die anderen einen Freibrief und für wieder andere bloß bedeutungslose Schrift auf schwarz und weiß? Was nutzen diese Vorlagen, wenn sie selbst von Amtsorganen so einfach übergangen werden können, mit einem Zudrücken beider Augen? Sind sie dann nicht Aufforderung für andere, diese nach freiem Willen einzuhalten oder zu brechen, ganz nach Belieben? Bitte stellen Sie sich diese Fragen und denken Sie darüber nach.

Sie kennen bestimmt die Tragödien um den Herrn Quittner, wir haben Siedamit befasst, jene um den Herrn Neumayer, der seine Schweine trotz eines Landesverbotes und viele, viele Proteste und Aufmerksammachungen von unserer Seite Jahre lang an Ketten weiter hielt. Dieser Schandfleck in der bäuerlichen Landwirtschaft setzt sich nun in Adnet fort. Machen Sie hier Ihren Einfluss geltend und zeigen Sie den Menschen, dass sie in die Handlungen Ihrer Ämter Vertrauen haben können, dass Sie aus den Geschehnissen gelernt haben – Sie laufen sonst in Gefahr, Salzburg zu einem Land zu machen, wo Tierquälerei zum guten Ton gehört. Wegschauen ist keine gute Devise, den solch ein Verhalten macht uns zu Mittätern.

Nur zum besseren Verständnis: in Adnet hat der Amtstierarzt den besagten Bauern selbst ‚betreut‘, dieser ist eine ‚Kundschaft‘ von ihm; er hat selbst in der Kronenzeitung noch zugegeben, seit 3 Monaten die Situation zu überwachen und gemeint, ‚es seinen zumindest keine Tiere in Lebensgefahr‘ – 2 Tage später war ein Kälbchen tot, obwohl wir 72 Stunden zuvor die Veterinärbehörde mit der Bitte, schnell zu handeln, da das Tierkind in höchster Gefahr wäre, eingeschaltet haben!
Der zuständige Amtstierarzt hat mindestens drei Monate beobachtet, wie auf besagtem Hof Dutzende Hundewelpen geboren und (ohne Impfungen oder Chip) verkauft wurden, wie mehrere Hunde an Ketten und Stricken,ebenso drei Ponys, gehalten wurden, wie ein Stier mit einem Hörnerstrick gefesselt war – wie gesagt, er hat zugesehen und verkündet: ‚Ich überwache die Situation’…
Herr LR, es liegt an Ihnen uns von der Glaubwürdigkeit Ihres Ressorts zu überzeugen. Wir bitten an dieser Stelle um einen Termin für ein diesbezügliches
Gespräch.

Wir erwarten mit Spannung Ihre Antwort und verbleiben bis dahin mit
freundlichen Grüßen

Achtung wichtiger Termin: am Sonntag, 1. August, findet in Laufen am ‚Großen Gelände in der Freilassinger Str.‘ eine Kundgebung gegen das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen statt! Begin 13.30 Uhr, bis ca. 16 Uhr!!!!
Bitte, wer Zeit hat, kommt’s zahlreich!!!!


 

 

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