Hilfe für die Streuner in Bratislava

Wir lassen uns durch die Staatsgewalt nicht von unserer Arbeit abbringen, so waren wir schon wieder einen Tag nach der Hausdurchsuchung unterwegs in die Slowakei, um den Streunertieren dort zu Hilfe zu kommen.

Es ist Mittwoch Morgen, ein trüber, dunkler Regentag… wir sind noch sehr müde, als wir Salzburg mit einem mit Hilfsgütern (Unser Dank geht hier an Moni Maier + Team von Protected Financial Services und an die Tierhoffnung International!) vollbepackten Auto verlassen. Die Reise führt uns nach Bratislava, ins Tierasyl von Frau Havranova, welche Tag für Tag mit ihren über 60 Katzen und mittlerweile 10 Hunden ums Überleben kämpft.

Die Fahrt vergeht wie im Flug, teils begleitet uns ein aufgelockerter, dramatisch aussehender Himmel, teilweise schüttet es so stark, dass unser Fahrzeug auf der regennassen Fahrbahn hin und herschlingert wie ein Spielball. Rechts von uns zieht die riesengroße Raffinerie in Schwechat vorbei, kurz danach die kahlen, trostlos wirkenden gigantischen Windräder, welche die Autobahnen Richtung Osteuropa säumen.

Gegen 1300 Uhr sind wir endlich an unserem Ziel angekommen, Frau Havranova wartet freudestrahlend auf uns, sie braucht so dringend Hilfe für all ihre Schützlinge. Von einer schweren Erkältung sichtlich angeschlagen öffnet sie uns die Tür. Nachdem wir das Auto entladen haben, lädt sie uns ins Katzenhaus ein, sie kennt jeden ihrer 60 Bewohner mit Namen, erzählt uns, wie alt sie sind, aus welchen Grund und wie lange sie schon bei ihr sind.

Ein semmelbrauner, vor Energie und Übermut strotzender Welpe versucht alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und macht es uns schwer, zu fotografieren. Gerade mal 3 Wochen war er alt, als er in das Asyl kam und sorgt seither kontinuierlich für Chaos und Trubel.

Frau Havranova zeigt uns eine betagte Katzendame, sie ist 18 Jahre alt, gleich daneben sitzt eine 11 jährige Schönheit, welche leider schlimme Probleme mit dem Rücken hat.
Wir sehen, dass Frau Havranova sich aufgrund ihrer Erkältung kaum mehr auf den Beinen halten kann, also verlassen wir schweren Herzens all die wundervollen Katzen und Hunde wieder, sie begleitet uns noch bis zum Tor und erzählt weiter von ihren Sorgen und bedankt sich immer und immer wieder für das viele Futter, die Transportkörbe, Katzentoiletten und die Spielsachen, welche wir ihr gebracht haben.

Dies war mit Sicherheit nicht unsere letzte Fahrt nach Bratislava, all diese wundervollen Wesen, für welche Frau Havranova ein Zuhause und die Chance auf ein lebenswertes Dasein geschaffen hat, wären ohne sie völlig verloren.

Diese Stadt hat, wie so viele osteuropäischen Städte, zwei Gesichter. Das eine zeigt Prunkbauten, Modernisierung, neonlichtgesäumte Shoppingmeilen, Wohlstand und pulsierendes Leben. Das andere Gesicht offenbart verfallende Gebäude, die einst Herrenhäuser waren, bewohnte Zelte unter Brücken und das Leid und Armut derer, die von der nach westlichem Standart strebenden Gesellschaft übersehen werden. Und zwischen diesen Welten bleiben, wie so oft, die Tiere auf der Strecke.

Wir werden Frau Havranova weiter in ihrem Kampf für die Streuner in Bratislava unterstützen!

 

 

 

 

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