Presse-Echo auf die Hausdurchsuchung

Nun, drei Tage nach der erneuten Hausdurchsuchung, möchten wir kurz Resümee über die Ereignisse ziehen.
Wieder hat uns die Justiz in eine untragbare Situation gebracht, uns zu kriminalisieren versucht. Egal was immer in diesem Schweinemastbetrieb passiert ist, von Sabotage von Seiten der TierschützerInnen, welche kaltblütig 163 Schweine töten um einem Landwirten ‚eins auszuwischen‘, zu sprechen ist ein Skandal in sich.

Die Rechnung ist dieses Mal nur zum Teil aufgegangen – natürlich gab es erneute Bitten von BezieherInnen unserer Nachrichten, deren Adressen sofort aus dem Verteiler zu nehmen – und Hetzen via Internet gegen uns. Dennoch – dem gegenüber standen Dutzende von Solidaritätsbekundungen, Neuanmeldungen für den Newsletter und viele, viele furchtbar nette E-Mails mit Durchhalteparolen.

Nun zum Pressespiegel:
Der ORF war bei uns im Haus, es wurde ein Interview auf Radio Salzburg gesendet. Dann gab es auch einige Zeitungsberichte mit durchwegs positivem Echo.
So schrieb zum Beispiel die Kronen-Zeitung folgendes (zum Vergrößern bitte draufklicken):

Bitte schreiben Sie der Krone Ihre Meinung! Die Zeitung ist die meistgelesene in Österreich, wird täglich von bis zu 3 Millionen LeserInnen konsumiert; allein aus dieser Tatsache lässt sich ermessen wie wichtig Reaktionen auf tierschutzrelevante Artikel sind!!!!!
leser@kronenzeitung.at!

Auf ORF.at war zu lesen:

CHRONIK29.09.2010Erneut Hausdurchsuchung bei Tierschützern
Salzburger Polizisten haben am Dienstag im Auftrag der deutschen Justiz die Räume des Tierschutzvereins "RespekTiere" in Bergheim (Flachgau) durchsucht. Den Tierschützern wird Sabotage einer Schweinezucht vorgeworfen. Staatsanwalt: Vorwurf der Sabotage
Die deutsche Justiz wirft den Tierschützern Sabotage in einer bayerischen Schweinezucht vor, die Aktivisten rund um Thomas Putzgruber bestreiten das.

Hintergrund sind Recherchen der Tierschützer in dem Stall vor sieben Monaten. Damals haben die Aktivisten dort in der Nacht Fotos und Videos der ihrer Meinung nach untragbaren Zustände gemacht. "Vorwurf obskur und nicht nachvollziehbar"
In der folgenden Nacht habe laut bayerischem Staatsanwalt ein Unbekannter die Lüftung sabotiert, 160 Schweine sind gestorben. Unter Verdacht stehen nun die Tierschützer.

"Der Vorwurf, dass wir Tierrechtsaktivisten, die für Ehrfurcht vor dem Leben eintreten, das aufdecken, veröffentlichen, die Behörden informieren, dass dort so ein schwerer Fall von Tierquälerei besteht, dass wir am nächsten Tag wieder hinfahren sollten, einen Schalter umkippen und damit 160 Schweine töten – der Vorwurf ist wirklich obskur und nicht nachvollziehbar", sagt Putzgruber. Zweite Durchsuchung binnen zwei Jahren
Bei der Hausdurchsuchung kopierten Polizisten die Festplatten der Tierschützer und nahmen weitere Datenträger mit.

Der Verein war schon vor zwei Jahren Ziel einer Durchsuchung. Damals suchten die Beamten nach Verbindungen zu in Wien angeklagten Tierschützern.

Aus Deutschland erreichte uns dieser Bericht von ‚InnSalzach24‚:
Töteten Tierschützer über 160 Schweine?
Wallersdorf/Salzburg – 160 Schweine sind elendig in ihrem Stall erstickt. Rund sieben Monate ist das nun her. Jetzt hat die Polizei mehrere Häuser durchsucht. Ausgerechnet Tierschützer stehen im Verdacht, die Belüftung des Mastbetriebs sabotiert zu haben.
Die Polizei schlug am Dienstag zu. Beamte durchsuchten insgesamt vier Objekte des Tierschutzvereins „RespekTiere zwei in Österreich, zwei in Deutschland. „Gegen 7 Uhr drangen ein halbes Dutzend Beamte mit dem vorgehaltenen Durchsuchungsbefehl in unsere Räumlichkeiten ein und durchsuchten all unser Hab und Gut nach irgendwelchen Beweismitteln, berichtet der Verein. „Diverse Gegenstände wurden sichergestellt, bestätigt die Polizei. Die bayerischen Ordnungshüter baten ihre österreichischen Kollegen bei der Aktion um Hilfe. Denn das Verbrechen hatte im Freistaat stattgefunden, der Verein aber ist im Bundesland Salzburg gemeldet.
Der Auslöser für die grenzüberschreitende Aktion liegt sieben Monate zurück. Die Aktivisten von „RespekTiere wollten einen Mastbetrieb in Wallersdorf (Kreis Dingolfing-Landau) an den Pranger stellen, in dessen Stall so behaupteten sie Tiere gequält werden Nachts im Verborgenen schossen sie Fotos und drehten ein Video von der Anlage, um ihre Vorwürfe zu beweisen. Dann verschwanden sie, ohne entdeckt zu werden. In der folgenden Nacht kam es schließlich zu dem Verbrechen, das die Polizei bis heute umtreibt: Unbekannte sabotierten die Lüftung des Mastbetriebs. Die vollautomatische Anlage fiel aus. Über 160 Schweine erstickten. Waren es die selben Aktivisten? Wollten sie dem Betreiber einen Denkzettel verpassen?
In den Stallungen befanden sich rund 1800 Tiere, die in Boxen zu je 200 Schweinen gehalten wurden. Mitarbeiter des Veterinäramts Dingolfing eilten zum Tatort, nachdem der Bauer seine toten Tiere entdeckt hatte. „Es gab dort keinerlei tierschutzrechtliche Verstöße, betont die Behörde. Dafür war die Sabotage jetzt ein Fall für die Kripo.
Aus Polizeikreisen wird bestätigt, dass man die Aktivisten von „RespekTiere in Verdacht hat, die Lüftung ausgeschaltet zu haben. Deswegen habe man auch deren Räumlichkeiten durchsucht. Doch noch gibt es keine Beweise auch keine Anzeige oder gar einen Haftbefehl.
Die Tierschützer weisen jeden Verdacht weit von sich. Sie nennen den Vorwurf „obskur und nicht nachvollziehbar, ärgern sich über die „grün gekleideten Nachbar-Sheriffs aus Bayern. Man habe die Tiere doch schützen wollen nicht töten. Stattdessen greifen die Aktivisten aus Österreich den bayerischen Landwirt an: „Was kümmert’s einen, der alle paar Monate 1000 Schweine in den Schlachthof karrt, ob einige davon den Erstickungstod finden? In Wahrheit wolle er doch nur von den „schrecklichen Zuständen ablenken. Doch von „schrecklichen Zuständen kann laut Veterinäramt keine Rede sein.
Der Verein hat nicht zum ersten Mal Ärger mit der Polizei. Bereits vor zwei Jahren wurden Räume durchsucht. Der Vorwurf damals: Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation.
Thomas Schmidt


Die Tageszeitung ‚Österreich‚ schrieb (zum Vergrößern bitte draufklicken)::

Bitte schrieben Sie auch hier Ihre Meinung, es wäre sooo wichtig!
redaktion@oe24.at
Haben Sie die untenstehende Frage bemerkt? ‚Was sagen Sie zu den Methoden radikaler Tierschützer? E-Mail an salzburg@oe24.at‚ Bitte, bitte sagen Sie der Redaktion Ihre Meinung zu der Thematik. Ist scheint Methode, das so unselige und unpassende Wort ‚radikal‘ immer dann zu verwenden wenn von TierschützerInnen gesprochen wird…

Bemerkenswert an dem Artikel ist weiters die Tatsache, dass im Zusammenhang mit TierschützerInnen von ‚Schweinemord‘ gesprochen wird; schön und wünschenswert wäre es, diese Formulierung auch bei zukünftigen Berichten aus der Landwirtschaft, von Schlachthöfen, bei kulinarischen Hinweisen, anzuwenden…

 

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