Ikea-Krebsessen – bitte protestieren Sie mit uns!!!!

Das Ikea-Krebsfest mit dem niedlichen Namen ‘KRÄFTSKIVA‘ rückt näher. Wie in den Jahren zuvor protestiert RespekTiere auch heuer vehement gegen diese Völlerei mit so tierquälerischem Hintergrund. Dass nämlich abertausende Lebewesen hierfür einen grausamen Tod sterben, mutet dann schon sehr viel weniger niedlich an. Viele von Ihnen haben dem Konzern tierschutzrelevante Bedenken mitgeteilt, doch die Auskunft der Geschäftsführung ist eine sehr enttäuschende, höchst einsilbige. Tatsächlich wurde ein vorgefertigtes Antwortschreiben ausgegeben, ein gleichlautendes, ob man nun aus Österreich, Deutschland oder der Schweiz schrieb, mit keinerlei persönlichem Bezug.
Darin wurde die ach so wichtig zu hochhaltende ‚Tradition‘ genannt, und die damit verbundene ’schwedische Identität‘ des Unternehmens. Ist das nicht selbige, stereotype Ansage, wie wir sie an sonst von einer herzlosen Tierausbeuter-Industrie seit jeher gewohnt sind? Konnten, mussten, wir uns von einem Unternehmen, welches sich nur allzu gerne ethische, menschliche und soziale Gesichtspunkte auf die Fahnen heftet, nicht mehr erwarten?!

Ikea‚Wir möchten sicherstellen, dass alle Produkte, und insbesondere alle Lebensmittel, die wir herstellen und anbieten, in umweltverträglicher und ethisch einwandfreier Art und Weise produziert werden‘, wird uns gesagt (im Bild sehen Sie ein typisches Verkaufsbecken eines Großhändlers…). Sollen wir es also tatsächlich als ‚ethisch einwandfrei‘ empfinden, wenn empfindsame Lebewesen für einen ‚Gaumenschmaus‘, nicht mehr als ein (für die Krebse äußerst) grausamer Werbegag, bei lebendigem Leibe totgekocht werden? Was dabei noch sauer aufstößt: wo bleibt hierbei die Umweltverträglichkeit? Wikipedia verrät nämlich, dass der schwedische Flusskrebs nicht zuletzt durch die Krebspest beinahe ausgestorben ist; deshalb werden Flusskrebse in großen Mengen, rund 2 500 Tonne jährlich, vor allem aus der Türkei, aus China und aus Nordamerika nach Schweden importiert; die Frage, die sich nun stellt, ist jene: verwendet Ikea ebenfalls importierte Krebse – und wenn wir diese mit ‚ja‘ beantworten müssten, dann wäre es mit der Tradition wohl nicht mehr so weit her; andererseits – werden einheimische Krebse verwendet, dann wäre das so großflächige Anbieten eines Krebsessens einer aussterbenden Tiergattung ganz sicher nicht zuträglich, wäre höchst verwerflich und würde im gleichen Zuge dann auch den Import ankurbeln, weil Ikea ja dann für all seine Möbelhäuser wohl den Hauptteil der einheimischen ‚Produktion‘ abschöpfen würde. In beiden Fällen kann man von ‚Umweltverträglichkeit‘ wohl kaum mehr sprechen, weil tausende Kilometer lange Im – und Exportwege zurück zu legen sind! So oder sei, man mag es drehen und wenden, es bleibt am Ende eine fixe Ansage: das ‚Krebsfest‘ bei Ikea mag traditionelle Hintergründe haben, aber in Anbetracht der Situation eine unökonomische und ‚gekocht werden tut weh‘-grausame! So oder so, das Fazit ist einmal mehr in einer alten Weisheit zu finden: demnach ist Tradition wie eine Laterne – der Dumme hält sich daran fest, dem Klugen jedoch leuchtet sie den Weg…

IKEA Haid Krebsessen2010 07(1)…und noch während wir mit diesen Zeilen beschäftigt waren, kam dann auch schon die endgültige Bestätigung: Ikea verwedet nach eigenen Angaben ausschließlich Flußkrebse der Art ‚Roter Amerikanischer Sumpfkrebs‘, importiert aus China!!! Sämtliche Krebse,welche bei Ikea serviert und verkauft werden, stammen aus (Natur-)Fallenfang, die Nachhaltigkeit der Fischerei wird dabei nicht unabhängig kontrolliert – allerdings beruft sich eine Konzernsprecherin auf den WWF, der Ikea bestätigt haben soll, es ‚besteht jedoch keinerlei Gefahr, dass die Flusskrebse auf die rote Liste der gefährdeten Arten aufgenommen werden müsste‘Dieser  so selbstverständlich anmutende Tatbestand  genügt dann auch schon, um ethisches Verhalten posaunen zu dürfen??? (Foto: copyright Ikea http://presse.professional.at/index.php?option=com_g2bridge&view=gallery&Itemid=134&g2_itemId=94679)

Wir haben das Internet durchforstet und sind auf einige sehr interessante Beiträge gestoßen, welche wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:

‚Da es in Schweden kaum noch Krebse gibt, werden sie importiert. Als die besten in diesem Jahr gelten die Krebse aus dem Kaukasus (!!!) Aber auch türkische TK-Krebse werden empfohlen.‘
‚Bei Ikea war schon so einiges, wie letztes Jahr das Weihnachstsmenü, mit Gänsefleisch aus ungarischen Massentierhaltungen wo die Tiere extrem gequält wurden. Oder das Elchgulasch, das in Wirklichkeit (günstigeres) Hirschfleisch war…‘
‚Hallo Meeresforum, gern hätten wir mal am IKEA-Flusskrebsessen teilgenommen, es aber terminlich noch nie geschafft. Letztens haben wir im IKEA-Lebensmittelshop tiefgefrorene Flusskrebse (aus China: Kinesiske Kräftör) gefunden und gekauft. Die wollen wir gern morgen Abend zubereiten.‘

‚Jedes Jahr im August findet in vielen IKEA-Häusern das traditionelle Krebsessen statt. An nur vier Abenden im Jahr kann ohne Ende gegessen und getrunken werden. Und das für 20 Euro! Da gehen dann pro Abend eine Tonne Krebse über den Tisch. Bei 400 Gästen. Wer zum ersten Mal dabei ist und die Krebse dann doch nicht mag, kann sich mit Köttbullar vollstopfen. Dazu gibt es Kartoffeln, Nudeln oder Pommes, Rahm- oder Tomatensauce. Wem das nicht reicht, der bedient sich beim Brot und Käse und verdrückt zum Nachtisch noch lecker Kuchen. Die Getränkeautomaten stehen den ganzen Abend zur freien Verfügung inklusive Kaffee, Wein und Bier. Es ist eine einzige Völlerei!‘

IKEA Haid Krebsessen2010 05‚Erst die Neugier, dann der Schock, jetzt der Horror. Ich halte da ein Tier in der Hand und breche ihm die Kruste auf. Viele müssen nicht mal hinschauen, sie könnten das im Schlaf. Andere haben gleich ein nussknackerähnliches Werkzeug mitgebracht, der Krabbenknacker. Es knackt und cruncht in der Umgebung. Ich kann nicht mehr, das ist barbarisch. Eine Kuh macht mehrere Menschen satt, eine Krabbe spürt man nicht mal im Magen. Ich frage eine Angestellte, was denn mit den Krusten passiert. "Nichts… was willst du denn damit noch machen?". Über 2 Drittel der toten Tiere werden vergäudet und landen auf dem Müll. Ihre leblosen Hüllen sind nur noch Abfall. Was für eine Verschwendung nur für diesen kurzen Genuss.‘ (Foto: copyright Ikea, http://presse.professional.at/index.php?option=com_g2bridge&view=gallery&Itemid=134&g2_itemId=94679)

‚Nie wieder Krabbenessen. Dass Ikea das zu so einem Event aufbaut nehme ich denen ganz übel. Die Menschen dort sollten es besser wissen, aber es ist deren Entscheidung. Barbarismus, ohne mich. Für diesen Genuss besitze ich zu viel Menschlichkeit. Das musste ich heute lernen. Aber ich bin froh darüber.‘

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Frau Silvia Rottmair, Gründerin der ‚Veganwerkstatt‘ und Jahr(zehnt)elange Aktivistin bei RespekTiere, hat im Netz gestöbert und ist auf eine andere schwedische Tradition gestoßen – die ‚Kanelbulle‘, das beliebteste und bekannteste schwedische Gebäck, eine Art Zimtschnecke. Versieht man diese dann auch noch mit rein veganen Zutaten, mischt man also anstelle der Milch Sojamilch in den Teig, dann erhält man ein ethisch wirklich einwandfreies Produkt, noch dazu umweltverträglich und äußerst sympathisch. 1999 wurde in Schweden übrigens der ‚Kanelbulle Dag‘ eingeführt, ausgerechnet für den 4. Oktober festgesetzt  – unserem Welttierschutztag! Silvia’s Idee: was läge näher, anstelle des von der Aussage her grausamen Krebsessens den ‚Zimtschneckentag‘ einzuführen, also ‚Kanelbulle Dag‘ anstatt "KRÄFTSKIVA‘???? (Fotonachweis: http://lifeenhancingtrivia.blogspot.com/2009/08/horror-im-ikea-sindelfingen.html)

Bitte helfen Sie mit! Protestieren Sie vor dem Ikea-Einrichtungshaus in Ihrer Nähe, oder schreiben Sie dem Konzern! Alle E-Mail-Adressen finden Sie in unserem letzten Newsletter unter
http://
www.respektiere.at/news700px.php?catid=&newsid=855

Achtung, Achtung, Achtung: am morgigen Mittwoch findet zur Festspieleröffnung eine Kundgebung direkt vor dem Salzburger Festspielhaus statt! Hauptthema dabei sind die so genannten Delikatessen wie Gänsestopfleber oder Hummer, welche besonders im Kreise jener Gesellschaft sehr gerne verspeist werden. Wir werden auf spektakuläre Art und Weise auf deren Schicksal aufmerksam machen!
Treffpunkt zur Kundgebung: 10 Uhr vor dem Festspielhaus, Dauer ca. 2 Stunden!
Wir bitten um Euer Kommen!!!!

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